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Kitzingen
Chinesischer Elektronik-Konzern übernimmt Mehrheit der Leoni-Bordnetzsparte und lagert Kabelproduktion aus
KTM-Chef Stefan Pierer hat die Mehrheit der Leoni AG verkauft. Davon betroffen sind auch 1000 Arbeitsplätze in Kitzingen. Was über den Deal bisher bekannt ist.
Die Leoni AG und mit ihr die Kitzinger Bordnetzsparte gehören nun mehrheitlich einem chinesischen Elektronik-Konzern.
Foto: Andreas Brachs | Die Leoni AG und mit ihr die Kitzinger Bordnetzsparte gehören nun mehrheitlich einem chinesischen Elektronik-Konzern.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 22.09.2024 02:28 Uhr

Der finanziell angeschlagene Automobilzulieferer Leoni (Nürnberg) wird aufgeteilt und bekommt neue Besitzer. Die Bordnetzsparte mit insgesamt 1450 Beschäftigten, davon 1000 in der Zentrale in Kitzingen, bekommt einen neuen Mehrheitseigner, den chinesischen Elektronikkonzern Luxshare.

Luxshare übernimmt 50,1 Prozent der Leoni-Anteile vom österreichischen KTM-Chef Stefan Pierer, der Leoni selbst erst vor einem Jahr gekauft hatte, als der deutsche Automobilzulieferer in finanzielle Schwierigkeiten geraten und der Teilverkauf seiner Kabelproduktion nach Thailand gescheitert war. Pierer ist Chef des österreichischen Motorrad- und Fahrradherstellers KTM.

Die Leoni-Kabelsparte in Roth bei Nürnberg wird nun wie schon länger geplant von Leoni abgespalten und zu 100 Prozent an ein asiatisches Joint Venture der beiden Firmen Luxshare-ICT und Time Interconnect Technology verkauft. Diese beiden Firmen gehören ebenfalls dem chinesischen Luxshare-Konzern. 

Leoni-Verkauf: Pierer und Luxshare haben den Vertrag am Dienstag unterschrieben

Bordnetze für Autos sind das Kerngeschäft der Kitzinger Leoni-Niederlassung mit ihren rund 1000 Arbeitsplätzen.
Foto: Leoni/Sven Cichowicz | Bordnetze für Autos sind das Kerngeschäft der Kitzinger Leoni-Niederlassung mit ihren rund 1000 Arbeitsplätzen.

Eine rechtlich bindende Vereinbarung über die strategische Partnerschaft wurde am Dienstag unterzeichnet, vorbehaltlich der kartellrechtlichen Prüfung. 

Leoni will sich mit Luxshare den chinesischen Markt erschließen

Leoni hat bislang gute Beziehungen zur europäischen und amerikanischen Automobilindustrie. Von der Verbindung mit Luxshare erhofft man sich nun ein entsprechendes Potenzial in China. Die Kitzinger Bordnetzsparte soll vom Know-how des Elektronikkonzerns profitieren, während Luxshare Leonis Kenntnisse im Geschäft mit Bordnetzsystemen nutzen möchte.

Leoni erwartet einen stark wachsenden Zukunftsmarkt für seine Bordnetze, die vor allem in Elektro-Autos eine immer größere Rolle spielen. Der Standort Kitzingen ist für Leoni die Keimzelle dieser Entwicklung. Nicht zuletzt soll der Einstieg der Chinesen Leoni finanziell stabilisieren. 

 
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  • Erich Spiegel
    Mit den chinesischen Eigentümern werden wohl bald auch chinesische Mitarbeiter in Kizingen aufschlagen. Super Gelegenheit für die Kitzinger Grünen und Linken um Kitzingen als weltoffene, multikulturelle Stadt zu präsentieren. Ein kleiner Empfang im Rathaus für die Neubürger wäre der geeignete Rahmen. Man muss ja nicht gleich negative Dinge über China thematisieren wie Menschenrechtsverletzungen und Diktatur. Das verdirbt nur die Stimmung und hilft den Beschäftigten bei Leoni nichts. Man sollte sich mit China gut stellen, schließlich bestimmen demnächst die chinesischen Manager ob Leoni in Kitzingen neue Produkte entwickelt werden oder nicht und auch ob Stellen aufgebaut oder abgebaut werden. An China führt sowieso zukünftig kein Weg vorbei. In Brüssel übernimmt der chinesische Herstelle NIO jetzt das Werk von Audi, das Audi schliessen möchte.
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  • Erich Spiegel
    Da werden demnächst chinesische Fachkräfte in Kitzingen sitzen, zur Freude der Arbeitsagentur. Schließlich wird der Fachkräftemangel bekämpft. Einige chinesische Aufpasser kommen auch mit Sicherheit. Wer sich in seriösen Medien wie MainPost, ZDF, etc. informiert weiß, das China seine Bürger auch im Ausland überwacht. In der chinesischen Botschaft in Berlin ist eine "provisorische Polizeistation" eingerichtet zur Disziplinierung. Die Abgeordnete Cotar fragte die Bundesregierung wie das sein kann, schließlich sei Deutschland doch ein souveränes Land. Antwort der Regierung: "Man sei im Gespräch". Konsequenzen? Keine! Man Angst um die deutschen Auto Exporte nach China. Ausländische Diktatoren lachen über das demokratische System im Westen. Putin lässt Gegner am hellichten Tag im Berliner Tiergarten ermorden. Der Mörder wurde jetzt aus deutschem Gefängnis entlassen und von Putin am Flughafen mit allen Ehren empfangen. Er sitzt vermutlich nun in seiner noblen Villa in Russland.
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  • Egbert Hahn
    Deutschland verkauft seine Sahnestücke an China und wenn das Know-how mal dort ist wird abgebaut und dicht gemacht. Wir schreien dann nach der Regierung die helfen soll. Hochbezahlte Manager ruinieren unsere deutsche Industrie oder was noch übriggeblieben ist,und keiner unternimmt was dagegen. Wir stehen dann mit Plakaten und Drillerpfeife vor den Toren.
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  • Peter Koch
    Nächstes Jahr ist Bundestagswahl und da könnte das Volk entsprechend handeln. Gestern ist allerdings ein Sahnestückhändler zum Kanzlerkandidaten der CDU gekürt worden und Olaf Scholz ist auch dafür berüchtigt mit Finanzjongleuren unter einer Decke gesteckt zu haben.
    Von Habeck ist bekannt, dass er die Verstaatlichung der Meyer Werft betrieben hat und den Verkauf der Gasturbinensparte der MAN sowie von Teilen des Hamburger Hafens an China hat er verboten.
    Die AfD ist strikt gegen Verstaatlichungen. Bleiben noch Linke und BSW die sicher für mehr Staat im Wirtschaftsleben zu begeistern wären, aber kaum wenn dabei Kommunisten geschädigt würden.
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  • Erich Spiegel
    Die Macht über Arbeitsplätze in Deutschland wird China für politische Zwecke benutzen. Eine Übernahme durch Chinesen sollte deshalb verhindert werden. Japaner, Koreaner meinetwegen. Aber keine chinesischen Diktatoren. Grossmundig wurde von der Politik "De-risking von China" angekündigt. In der Praxis ist das Gegenteil der Fall.
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  • Gerhard Kreßmann
    den Verkauf hat nicht die Politik sondern ein Mann getätigt, der ein Jahr lang Chef war und dem es jetzt anscheinend völlig wurscht ist, was mit den Beschäftigten in Kitzingen passiert. Der ist ja Österreicher.
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  • Erich Spiegel
    Die Politik lässt den Verkauf aber zu. Wahrscheinlich aus Angst, dass China politischen Druck ausübt. Druckmittel hat China ja schon genug. Ohne China keine Energiewende, leere Regale im Baumarkt und Importverbote für deutscheAutos nach China. Bei den Zöllen auf chinesische E-Autos ist man schon am Einknicken wegen Druck aus Spanien. Spanien wurde von China mit Strafzöllen auf Schweinefleisch belegt. Mal sehen, ob Europa noch die Kraft hat sich überhaupt wehren
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  • Christine Joachim
    Bitte, wer ist die "Politik"....die Ihrer Ansicht nach ..."lässt den Verkauf aber zu".....Was hat den Österreich, China mit der (ihrer genannten) "Politik" zu tun, eine "Firma" verkauft seine Anteile...Das ist unsere hochheitliche, freie (globale) Marktwirtschaft.....na und????.........Peanuts!
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  • Ralf Eberhardt
    Luxshare wird den Laden mittelfristig dicht machen und aus China agieren. Eventuelle noch als Vertriebspartner. Mehr nicht.
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  • Johannes Bätz
    "Made in Germany" good bye - dafür immer mehr "Made in China"
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  • Peter Koch
    Leoni produziert schon längst weltweit und existiert nur deshalb noch.
    https://www.leoni.com/de/ueber-uns/standorte/asien
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  • Erich Spiegel
    Schon wieder China. Die Diktatur frisst sich immer mehr in die deutsche Wirtschaft. In Schweinfurt sitzen sie auch schon (Konzern C&U), gegenüber dem Bauhaus Baumarkt. In Bad Neustadt auch (Fa. Preh). Möchte mich mal freuen über einen Einstieg von Italienern z.b. Fiat. Aber Fehlanzeige. Italien ist zumindest eine Demokratie. In China stehen Firmen unter Fuchtel der Regierung. Als nächstes kommt wohl ein Standort von VW dazu. VW will ja Standorte schließen. Oder vielleicht VW als Ganzes.
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  • Peter Koch
    Erst wurde Leoni durch deutsche Spitzenmanager ruiniert, dann hat sich der Österreicher Pierer die Leoni unter den Nagel gerissen und jetzt geht die Reise in den Osten weiter.
    Was Preh angeht, auch die wurden durch Streit in der Familie fast insolvent.
    Und dass deutsche Autohersteller ihre Zulieferer vampirmässig aussaugen ist ja auch hinreichend bekannt.
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  • Sebastian Gündel
    Fiat ≠ Italien!

    Fiat ist in der Stellantis-Gruppe (mit dem frz. PSA-Konzern) aufgegangen und heute quasi ein niederländisches Unternehmen ;-)
    Und das Geheule von VW kann ich nicht mehr hören, hat doch der VW-Konzern als Ganzes letztes Jahr über 22 Mrd. Euro Gewinn gemacht – da sollte sich das bisschen Verlust der Marke Volkswagen locker ausgleichen lassen!
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  • Erich Spiegel
    Stellantis, okay stimmt. Was die 22 Mrd. Gewinn angeht: VW gehört internationalen Investoren aus der ganzen Welt. Z.b. Fonds in katar. Und wenn Man im Ausland mehr Gewinn machen kann werden die Arbeitsplätze halt verlagert . Aus, fertig. Die haben keinen Bock Verluste von VW auszugleichen
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  • Thilo Endrich
    Die Info über C&U ist leider nicht aktuell. Die Firma ist seit Jan. 2024 ins
    eigenen Gebäude in Maintal Schweinfurt umgezogen.
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  • Erich Spiegel
    Danke für die Info. Wahrscheinlich haben sie auch großzügig geplant zum Erweitern. Man weiss ja nie welcher Wälzlagerhersteller in Schweinfurt bald noch zum Verkauf steht.
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  • Irene Kronhardt
    Gute Nacht, LEONI. Es ist Feierabend.
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  • Peter Koch
    Pierer steckt momentan mit KTM tief in den roten Zahlen, da hat er wohl Geld gebraucht. Dass sich Leonie den chinesischen Markt erschliesst glaube ich nicht, Luxshare wird sich den deutschen Markt erschliessen.
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