Bedenken haben? Das war den Dettelbacher Stadträten bei der jüngsten Sitzung dann doch zu wenig. Weil es so klingt wie: Ein bisschen dagegen. Weil es viel zu schwach ist. Deshalb wurde die ursprüngliche Formulierung, dass der Stadtrat Bedenken wegen der Wasserentnahme aus zwei Brunnen in Schernau hat, um einiges deutlicher formuliert: Nunmehr wird die „Erlaubnis strikt abgelehnt“ und „das gemeindliche Einvernehmen verweigert“.
Hintergrund war, dass eine Unterpleichfelder Firma, die sich auf Kartoffelanbau spezialisiert hat, zwei Brunnen auf Schernauer Boden gebohrt und beim Landratsamt nachgefragt hatte, ob man dort 5000 Kubikmeter Wasser innerhalb von sechs Wochen entnehmen dürfte. Was wiederum dazu führt, dass die Kreisbehörde vor Ort nachhört, wie die betroffene Stadt zu der Sache steht. Das nennt man dann etwas sperrig Stellungnahme "im Rahmen der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange". Was wichtig ist zu wissen: So eine Stellungnahme hat keinerlei bindende Wirkung. Das wissen die Stadträte natürlich auch – aber wenigstens seinem Ärger Luft verschaffen wollte man dann aber doch.
Ärger quer durch alle Fraktionen
Und der Ärger war quer durch alle Fraktionen groß. Schon dass Brunnen erst gebaut würden, um dann nach Wasserentnahmen zu fragen, sei äußerst fragwürdig, so die mehrheitliche Meinung des Gremiums. Und in Zeiten von zunehmender Wasserknappheit und teilweise regelrechten Dürren sei es gar nicht mehr darstellbar, wenn mehr oder weniger jeder komme und sich am Grundwasser bedienen wolle.
So verwies beispielsweise Herbert Holzapfel (Freie Wähler) auf die zunehmende Wasserknappheit und plädierte für eine strikte Ablehnung von Fremdentnahmen. In das gleiche Horn stieß Anja Heinisch (Freie Wähler), die auf ein ähnliches Problem in Euerfeld verwies. Es gebe dort ziemlich viel Unmut, weil durch das Bohren von neuen Brunnen in den althergebrachten Privatbrunnen "kaum noch Wasser" sei. In beiden Orten gebe es deshalb bereits ziemlich viel Aufregung.
Einstimmige Ablehnung
Das Stimmungsbild zeigte sich dann auch in dem Beschluss: Einstimmig mit 20:0 lehnt der Stadtrat strikt ab, dass in Schernau die neuen Brunnen in Betrieb genommen werden. Mit Blick "auf die allgemeine Wasserknappheit" müsse man eher sehen, dass man sich auf die bestehenden Brunnen konzentriere und der "dringende Allgemeinbedarf" über möglichen gewerblichen Nutzungen stehe.