
Ob der Nikolaus auch Blut spendet?" war die Frage des Abends beim Volkacher Blutspendetermin. Jutta Erhard von der örtlichen BRK-Bereitschaft hatte sich etwas Außergewöhnliches einfallen lassen, um die Spender bei Laune zu halten: Da Nikolaustag und Blutspenden auf einen Termin fielen, kam der Nikolaus persönlich an die Volkacher Mittelschule und schaute sich bei den Spendern um. Und die Veranstaltung war ein voller Erfolg.
Knapp 180 Spenderinnen und Spender hatten sich eingefunden. Ein Rekordergebnis. Jutta Erhard, mit zuständig für die Organisation dieser Veranstaltung, hatte die Idee vor etlichen Wochen gehabt – aber noch Fragezeichen im Kopf: "Die ganze Welt spielt verrückt. Es gibt so viele Verbote. Und ausgerechnet heute, am Nikolaustag, ist unser wichtiger Blutspendetermin. Kommen da überhaupt Leute?" Mit Janik Schanz, ebenfalls Sanitäter beim BRK, hatte sie einen "stattlichen Nikolaus" gefunden, der die Rolle perfekt spielen konnte. Doch ein Nikolaus ohne Geschenke sei nur eine "traurige Symbolfigur".
Fast 200 Geschenke verpackt
Erfahrungsgemäß ging man von gut 150 Spendenwilligen aus. Und die sollten ja alle beschenkt werden, denn "so ganz ohne wollten wir das nicht machen." Die große Frage war: Woher die Präsente nehmen?
Zusammen mit ihrem Mann Roland, ebenfalls ehrenamtlicher Sanitäter, ging sie auf "Sammeltour" bei der Volkacher Geschäftswelt. "Ich war total überrascht von den Reaktionen," schwärmt Jutta Erhard. Kleine und große Spenden hat sie bekommen. "Ein Riesenecho hatte diese Aktion." Nach zwei Tagen glich ihr Haus eher einem Warenlager. "Mit vier bis fünf Leuten hatten wir bis weit in die Nacht hinein die Geschenke verpackt. Fast 200 Pakete. Ein Wahnsinn!"
Leichter Aufwärtstrend bei Blutspenden
Martina Kern, Gebietsreferentin des Blutspendedienstes, wies auf die Wichtigkeit des regelmäßigen Blutspendens hin, da die Blutpräparate nur 42 Tage haltbar sind. Ihrer Meinung nach habe sich in den letzten Wochen ein leichter Aufwärtstrend in den Spendenzahlen gezeigt. Den Grund für den Erfolg sieht sie in dem bewundernswerten Engagement der vielen Helfer. "Und da liegt die Volkacher Bereitschaft ganz vorne", lobt Kern.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist für die Gebietsreferentin die Möglichkeit der Online-Terminreservierung, die es erst seit einiger Zeit gibt. Dies funktioniere jetzt immer besser und führe so zu einem reibungslosen Ablauf mit wesentlich kürzeren Wartezeiten.
In Volkach war am Nikolaustag die Stimmung ohnehin bestens. Nicht nur wegen des Geschenks aus dem großen Jutesack, auch für das leibliche Wohl der Spender war gesorgt. Im Außenbereich brutzelte ein Team Cheeseburger, die man zum Schluss mitnehmen konnte.