
Eigentlich ist es eine gute Nachricht: In Bayern spenden doppelt so viele Menschen Blut wie im Bundesdurchschnitt. Trotzdem haben vergangenes Jahr laut dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK) nur 250 000 Menschen Blut gespendet – das sind gerade mal sieben Prozent der geeigneten Spender. In Unterfranken waren es 81 300 Menschen. „Es denken viel zu wenige an die Blutspende“, sagt BRK-Sprecherin Stefanie Sklarzik. Dabei könne eine einzige Blutspende drei Menschen das Leben retten.
An diesem Mittwoch, dem Weltblutspende- oder auch Weltblutspendertag, wollen Gesundheitsverbände, Ärzte und Politiker für die Blutspende werben und den Spendern danken. „Allein in Bayern werden jeden Tag etwa 2000 Blutspenden benötigt“, sagt Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Die meisten Blutkonserven werden bei schwerkranken Patienten, zum Beispiel in der Krebstherapie, eingesetzt.
Bewusstsein dafür soll geweckt werden
Gerade in der Ferienzeit oder während einer Grippewelle geht die Zahl der Spender stark zurück, warnt der SPD-Landtagsabgeordnete und Vizepräsident des BRK, Paul Wengert: „Blutspenden sind aber jeweils nur maximal einen Monat haltbar.“ Wer regelmäßig Blut spende, leiste einen großen Beitrag für die Gesellschaft. „Mit einem kleinen Pikser und nur wenig Zeitaufwand kann jeder helfen, Leben zu retten.“ Der Weltblutspendetag soll dazu dienen, das Bewusstsein dafür zu wecken.
Laut Marion Junghans vom privaten Blutspendedienst Haema könne es vorkommen, dass Operationen verschoben werden müssen, weil nicht ausreichen Blutkonserven vorhanden sind. Die bei einer Blutspende gewonnenen Thrombozytenkonzentrate halten maximal fünf Tage. „In Deutschland muss aber niemand Angst haben zu sterben, weil kein Blut mehr da ist.“
Blutspenden aus Bayern kommen nach Wiesentheid
Neben den Haema-Instituten in München und Regensburg nehmen einige Krankenhäuser im Freistaat Blutspenden für den Eigengebrauch an. Im Produktionszentrum und Logistikzentrum des Blutspendedienstes Bayern in Wiesentheid (Lkr. Kitzingen) werden die Blutspenden aus ganz Bayern aufgearbeitet, damit sie für medizinische und therapeutische Zwecke genutzt werden können. 2000 Blutskonserven sind es täglich, die dort bearbeitet werden.
Das Blut läuft durch einen Filter, wo Leukozyten oder Fettklümpchen zurückgehalten werden. Unter streng kontrollierten Bedingungen wird das Blut in mit modernsten Geräten in seine Bestandteile aufgetrennt. Im weiteren Prozess werden die Komponenten entsprechend verarbeitet. Noch in Wiesentheid werden die Blutskonserven auch auf Krankheiten überprüft. Dazu gehören Aids, Hepatitis A, B und C sowie Geschlechtskrankheiten. Ist eine Konserve belastet, wird sie vernichtet. Solche Kontrollen sind auch für die Spender selbst wichtig. Wenn eine derartige Krankheit entdeckt wird, dann wird der Blutspender sofort benachrichtigt und gebeten, sich mit seinem Hausarzt in Verbindung zu setzen.
Immer weniger junge Spender
„Von Jahr zu Jahr nimmt die Zahl der Spender bundesweit ab“, sagt Junghans. Die Situation verschärfe sich. Das liege vor allem am demografischen Wandel: Während die Zahl der jungen Spender sinke, steige die Zahl der älteren Empfänger. Der Gesetzgeber hat mittlerweile reagiert: Eine Altersobergrenze für regelmäßige Spender gibt es nicht mehr. Der Arzt entscheidet nun individuell, wie lange eine Person spenden darf.
Für ihr Engagement werden Spender am Weltblutspendetag in Berlin ausgezeichnet. Das internationale Fest ist in der Hauptstadt Vietnams. Das Land in Südostasien hat dieses Jahr die Patenschaft für den Weltblutspendetag übernommen, der zum 13. Mal stattfindet. Das Motto 2017 lautet: „Was kannst Du tun? Spende Blut. Spende jetzt. Spende regelmäßig.“ Mit Informationen von dpa
das Rote Kreuz z.B. kassiert für meine Spende eine große Summe von den Krankenkassen, die ich auch wieder bezahle.!!!