
Man kann Bilanz ziehen. Man kann auch eine positive Bilanz ziehen. Wenn gar von einer "sehr positiven Bilanz" die Rede ist, will das etwas heißen. Im Falle der World-Press-Photo-Ausstellung bedeutet das: Besucheranstieg. Wie die Stadt mitteilt, kamen in den fünf Ausstellungswochen rund 22.500 Besucherinnen und Besuchern in die Rathaushalle. Der Schnitt der vergangenen Jahre hatte bei um die 21.000 gelegen.
Auf Anfrage heißt es aus dem Rathaus, gerade in den vergangenen zwei Wochen sei "der Ansturm groß" gewesen. Fast 10.000 Menschen konnten allein in dieser Zeit gezählt werden. Vor allem an den Wochenenden war die Rathaushalle oft knackevoll.
Groß sei auch das Interesse an den erstmals angebotenen Gästeführungen gewesen. Es gab 20 Rundtouren durch die Ausstellung, dabei wurden etwa 350 Menschen über Hintergründe informiert und einzelne Fotografien und ihre Geschichte besprochen. "Die Rückmeldungen waren positiv", betont der Verantwortliche im Rathaus, Herbert Müller. Im nächsten Jahr soll das Angebot ausgebaut werden.
Vorfreude auf 2026 und 42 neue Foto-Geschichten
Dann wird die Stadt zum 20. Mal Gastgeber der World-Press-Photo-Ausstellung sein. Den runden Geburtstag werde man "mit einigen Überraschungen garnieren", so das Versprechen aus dem Rathaus. Und: "Wir können uns jetzt schon auf hochwertige Bilder freuen", sagt Herbert Müller. Ende vergangener Woche wählte die Jury in Amsterdam die besten 42 Foto-Geschichten aus, die im Februar/März 2026 in Kitzingen zu sehen sein werden.
Dann wird es auch wieder ein geändertes Konzept geben. Das sogenannte Offene Format fällt weg. Dafür finden – wie schon früher – wieder Prämierungen in Kategorien wie "Sport" oder "Tierfotos" statt.

Ihre Bewährungsprobe bestanden hat die "Bratwursthütte", die direkt neben dem Rathaus erstmals Angebote für den kleinen Hunger zwischendurch bereit hielt. Da die umliegende Gastronomie gerade an den Sonntagen mitunter überfüllt war, ging das neue Angebot vom 28. Februar bis 30. März an den Wochenenden an den Start. Frank Gimperlein vom Stadtmarketingverein zieht ein "durchwachsenes Fazit". Bei schönem Wetter lief's prächtig, oft habe man aber gerade so kostendeckend gearbeitet.
Vor allem Einheimische hätten es toll gefunden, "dass es in Kitzingen wieder eine Bratwurst gibt", so Gimperlein. Klar sei aber auch: "Für eine feste Hütte das gesamte Jahr reicht der Umsatz vermutlich nicht", so die Einschätzung des Fachmanns.