
Es war ein Aufschrei, der im Herbst 2021 durch die Nachbarschaft des alten Kaufhauses Storg ging: Plötzlich war die Straße Am Stadtgraben dicht. Ein Kran stand wegen des geplanten Umbaus des Warenhauses zum Wohn- und Geschäftshaus mitten in der Straße.
Von der anstehenden Sperrung hatte viele der dortigen Geschäftsleute eher durch Zufall erfahren. Die Stadt hatte versäumt, sie rechtzeitig zu informieren. Und das Schlimmste: Die Straße, eine der Haupteinfallstore in die Kitzinger Innenstadt, würde für mindestens eineinhalb Jahre gesperrt bleiben. Lediglich ein schmaler Durchgang für Fußgänger blieb offen.
Die umliegende Geschäftswelt schrie Zeter und Mordio, fürchtete um ihre Existenz, von drohendem Ruin war die Rede. Bauherr Wolfgang Rosentritt warb um Verständnis: Ohne Kran gehe eine solche Baustelle nun mal nicht.

Die Geschäfte auf der gegenüberliegenden Seite des ehemaligen Kaufhauses sind auch eineinhalb Jahre nach Beginn der Baumaßnahme noch fast alle geöffnet. Nur Eva's Fototreff gibt es – ausgelöst durch einen persönlichen Schicksalsschlag – nicht mehr. Dort befindet sich seit einigen Monaten das Sozialkaufhaus des BRK.
Jetzt ist das Ende der Storg-Baustelle und damit auch der Straßenblockade in Sicht: Spätestens im Sommer, so Rosentritt, soll der große Kran abgebaut werden. Die Straße wird dann wieder befahrbar sein, in beide Richtungen. Im Kitzinger Rathaus gab es zwar Erwägungen, den Bereich vor dem Storg zur Einbahnstraße zu machen. Damit aber wird es noch dauern, bis ein Verkehrs- oder Mobilitätskonzept für die Innenstadt vorliegt.