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Iphofen
Bauern-Demo: Das kommt am Wochenende auf Autofahrer zu
Am Wochenende jagt eine Bauern-Demo die nächste: Am Freitag könnten 10 000 bayerische Landwirte Nürnberg lahm legen. Am Sonntag gipfelt der Protest in Iphofen.
Am Freitag dürfte es in Unterfranken zu ähnlichen Bildern kommen wie Ende November hier bei Geldersheim, als die Bauern mit 600 Traktoren zum Protest nach Berlin aufgebrochen sind.
Foto: Anand Anders | Am Freitag dürfte es in Unterfranken zu ähnlichen Bildern kommen wie Ende November hier bei Geldersheim, als die Bauern mit 600 Traktoren zum Protest nach Berlin aufgebrochen sind.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:29 Uhr

Es wird ein Wochenende der Bauernproteste: An die 10 000 bayerische Landwirte wollen an diesem Freitag in Nürnberg zwischen 13 und 16 Uhr gegen die Umweltpolitik der Bundes- und der Landesregierung demonstrieren. Doch damit nicht genug. Am Sonntagabend steht Iphofen im Landkreis Kitzingen im Fokus der Landwirte. Denn dort ist anlässlich des Neujahrsempfangs der Freien Wähler auch der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber zu Gast. Eine gute Gelegenheit für die verärgerten Bauern, ihm einen heißen Empfang zu bereiten.

Autofahrer sollten Freitagmorgen die B8 in Richtung Nürnberg meiden

Die Polizei rechnet Freitag und Sonntag mit massiven Staus und Verkehrsbehinderungen in der Region. Los geht es am Freitag zwischen 5 und 9 Uhr morgens. Etwa 500 bis 600 Landwirte treffen sich zwischen Rödelsee und Iphofen, um gemeinsam im Konvoi über die Bundesstraße 8 in Richtung Nürnberg zu rollen. Für Autofahrer ist deshalb die Staatsstraße 2420 zwischen den beiden Orten beidseitig komplett gesperrt. Die Sperrung erstreckt sich bis zur B 8.

Gegen 8 Uhr morgens soll der Traktoren-Konvoi in Richtung Langenzenn im Landkreis Fürth, einer Zwischenstation der Landwirte, aufbrechen. Die Polizei in Kitzingen rechnet mit Verkehrsbehinderungen und fordert Autofahrer auf, die betroffenen Strecken zu umfahren. Anwohner aus Iphofen können am Freitag zwischen 5 und 9 Uhr die Rödelseer Straße sowie den Mühlenweg nur stadteinwärts befahren.

Ab Langenzenn übernimmt die Polizei in Mittelfranken die Koordination der Bauern-Demonstration. Sie rechnet mit 5000 Fahrzeugen in Nürnberg, die den Verkehr in der Großstadt zeitweise lahm legen könnten. Die Landwirte kommen sternförmig mit ihren Traktoren aus allen Richtungen Bayerns.

Sonntag: Umweltminister spricht in Iphofen mit den Landwirten

Am Sonntag erreicht der Bauernprotest in Unterfranken einen weiteren Höhepunkt. Etwa 500 Landwirte werden gegen 18 Uhr in Iphofen erwartet. Sie wollen ihrem Ärger über die geplante neue Düngeverordnung Luft machen. Thorsten Glauber wird vor dem Neujahrsempfang, der um 19 Uhr in der Karl-Knauf-Halle beginnt, einer Delegation der Landwirte im Feuerwehrhaus Rede und Antwort stehen. In dieser Zeit ist die Einersheimer Straße vorübergehend nur einseitig befahrbar. Die Polizei geht aber davon aus, dass alle Gäste des Neujahrsempfangs normal anfahren können.

Hinter der "Sternfahrt" der Bauern steckt die Vereinigung "Land schafft Verbindung". Deren Mitglieder fühlen sich von der Politik im Stich gelassen. Zu viele Auflagen, zu wenig Wertschätzung, so ihr Vorwurf. Die Landwirte kritisieren unter anderem die geplante Verschärfung der Düngeverordnung und die Maßnahmen für mehr Insektenschutz. Jürgen Schwab, der Landwirt aus Kitzingen, der die Demonstration in Iphofen angemeldet hat, sagt: Bereits 2017 sei die Düngeverordnung verschärft worden. Dies habe den Landwirten zwar weh getan, doch die Maßnahmen seien nachvollziehbar gewesen. Doch was jetzt geplant sei, sei weder praxistauglich, noch lasse es heimischen Bauern die Chance, überhaupt noch wirtschaftlich arbeiten zu können. 

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  • H. M.
    Liebe Bauern und @derapfelbaum und@albatros: ich kaufe aus Überzeugung möglichst nur vor Ort und Bio! Aber wenn ich nur durch durch Bundes- oder EU Subventionen profitabel arbeiten würde schmeisst mich morgen mein Chef raus und ich steh auf der Strasse. Es gibt schlimmere Schicksale als sichere jährliche Subventionen, oder?
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  • A. P.
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  • J. B.
    Die Bauern sollten lieber aufhören zu streiken, sondern statt dessen lieber ihre Arbeit einzustellen. Das wäre super,denn dann könnten wir alle bald singen "No Milk today" und vielleicht schreibt dann noch jemand nen Song zum Beispiel "what eat we now"
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  • J. T.
    Na hoffentlich wird keine Steuerrückerstattung für den verbrauchten Kraftstoff bei der Demo beantragt. Das müsste man sonst auf Subventionsbetrug prüfen,...
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  • K. S.
    Solange die EU die ganzen Schweinereien, wie z. B. die Massentierhaltung maßgeblich unterstützt, möchte ich die Bauernproteste nicht gutheißen.
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  • T. N.
    Gut so,Landwirte .Weitermachen. Steh hinter euch.
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  • R. Ö.
    Aber nur im Stau!
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  • K. K.
    " BULLDOG " -Geschwader "....

    ich erinnere mich an Kindheitstagen nach Kriegsende. Bis ungefähr 1948 flogen fast wöchentlich viermotorige alliierte Bomberverbände, bis zu 180 Stück, von Nordwest nach Südost über den Lkr. KT , um die " Muskeln " zu zeigen. Zum Glück warfen sie keine Bomben mehr ab. Das Dröhnen der Motore war schon 5 Minuten vor den eigentlichen Überflug angsteinflössend hörbar. Wenn jetzt schallgedämpfte Traktoren kommen, dann ist diese Demo nur ein " leises Szenario "! Grad so....., als ob im Sommer eine " Schnake summt. Aber Bauernkrieg brauchen wir nicht ! Weniger
    "BULLDOG würden auch reichen....., um sich Gehör zu verschaffen. Klug gewählte
    Worte an der richtigen Politstelle und "Auf- Ab's mit der Frontladerschaufel müssten reichen. Das käme einer Wahl-Warnung gleich die auch mit A... beginnt. " Achtung "
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  • G. S.
    "Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt..."

    Wird Zeit, dass das Frühjahr kommt. Dann haben unsere Bauern wieder was zu tun.
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  • H. M.
    Ganz genau! es nervt nur noch! schon mal erlebt dass die irgendwann mal restlos zufrieden sind? Zuviel Regen, Zuwenig Regen, zu lange Winter, zu milde Winter, dürfen nicht genug düngen und spritzen und , und, und.
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  • N. K.
    Das jüngste Gericht wird kommen, wenn die Bauern aufhören zu jammern. Da sie immer noch jammern, brauche ich mich nicht zu fürchten.

    Josef Kardinal Frings, 1887 - 1978, Erzbischof von Köln
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  • R. B.
    @Hindenburg, äußerst geistreich und inhaltsvoll argumentiert. Seit 1990 wurde jeder zweite Bauernhof aufgegeben. Die Bauern werden von den Medien und der Öffentlichkeit zum Sündenbock der Nation abgestempelt und als Klimakiller, Wasservergifter und Insektentöter verschrien. Aber kein Bauer tritt die Natur und Schöpfung mit Füßen, sondern hat sich den Anforderungen der Politik und Verbraucher gestellt. Das Zauberwort heißt Billigfleisch, Monokultur und Subventionspolitik. Schon vergessen wie Millionen Liter Milch in den Gulli geschüttet wurden!? Das hat sich nicht der Bauer ausgedacht, sondern die Politik, die Verbraucher und die Lebensmittelmafia bestimmen die Spielregeln. Ich hoffe für all Jene die hier auf die Bauern einschlagen essen kein Fleisch und wenn dann nur Bio. Obst und Gemüse der Saison kommt sicherlich vom Bauern um die Ecke und für den Liter Milch sind Sie bereit 1,50 € zu bezahlen.
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  • A. K.
    der bauer tritt die natur nicht mit füßen. dazu hat der dicke traktorreifen.
    überproduktion führt dazu, dass preise niedrig sind. wenn zuviel da ist, wird halt billig verkauft. ich glaube nicht, dass die verbraucher schuld sind, sondern die uneinigkeit der bauern. wenn man sich da einig wäre, und nicht die produktion verramschen würde, dann wären die preise anders. aber bei höher schneller weiter, sieht jeder wo er bleibt.
    nachhaltigkeit ist kein thema. sieht man jetzt beim aufstand gegen die düngerverordnung. wenn es jetzt eine verordnung geben muss die unterbinden soll, dass weiterhin grundwasserverschutzung im großen stil stattfindet, kommt das nur daher, dass offensichtlich kein einsehen zu erwarten ist, ohne druck etwas schonender mit der wichtigsten ressource der menschheit umgeht - sauberem trinkwasser.
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  • R. B.
    @ak24.de, Sie haben das System nicht im Ansatz verstanden. Nicht der Bauer gibt vor was er produziert und die Mengen schon gleich gar nicht. Die Groß- und Einzelhandelsmafia hat die Macht, die wenigen Großen wie Aldi, EDEKA usw. diktieren bundesweit die Preise. Die Mengen gibt der Verbraucher vor und nicht der Landwirt. Und so lange 1 KG Hackfleisch für 3,99 €, ein Rotkohl für 0,19 € und sonstiges Obst und Gemüse für Billigstpreise über die Kasse beim Discounter gehen, so lange wird sich an diesem System nichts ändern. Und jetzt dürfen Sie drei mal raten wer den ganzen Billigmist in den Discountern kauft - der Landwirt ist es nicht. Seit Jahrtausenden regeln Angebot und Nachfrage den Markt, das ist bis heute der Fall, nur zu welchem Preis!?
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  • A. K.
    der bauer tritt die natur nicht mit füßen. dazu hat der dicke traktorreifen.
    überproduktion führt dazu, dass preise niedrig sind. wenn zuviel da ist, wird halt billig verkauft. ich glaube nicht, dass die verbraucher schuld sind, sondern die uneinigkeit der bauern. wenn man sich da einig wäre, und nicht die produktion verramschen würde, dann wären die preise anders. aber bei höher schneller weiter, sieht jeder wo er bleibt.
    nachhaltigkeit ist kein thema. sieht man jetzt beim aufstand gegen die düngerverordnung. wenn es jetzt eine verordnung geben muss die unterbinden soll, dass weiterhin grundwasserverschutzung im großen stil stattfindet, kommt das nur daher, dass offensichtlich kein einsehen zu erwarten ist, ohne druck etwas schonender mit der wichtigsten ressource der menschheit umgeht - sauberem trinkwasser.
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  • M. Z.
    @hindenburg. Klar dass Ihnen nervt ! Sie haben Angst, dass Sie demnächst ein bisschen mehr für Lebensmittel Made in Germany ausgeben müssen. Aber dafür haben Sie kein Verständnis und sind auch nicht bereit, etwas mehr auszugeben. Schade !
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    Nicht schon wieder! - ES REICHT!
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  • G. F.
    Es reicht noch lange nicht, hoffentlich ist der Aufstand der Landwirtschaft eine Inspiration für andere Gruppen ebenfalls auf die Straße zu gehen.
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