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Etwashausen
Bahnhof Etwashausen: Die Grundsatzentscheidung ist gefallen
Immobilieninvestor Wolfgang Rosentritt will am ehemaligen Bahnhof Etwashausen rund 200 Wohnungen bauen. Der Stadtrat kann sich mit Wohnraum anfreunden, hat aber auch Bedenken.
So sieht eine erste Planskizze für das neue Wohngebiete am ehemaligen Etwashäuser Bahnhof aus. Die Idee stammt von Immobilieninvestor und Grundstücksbesitzer Wolfgang Rosentritt.
Foto: Haines, Leger | So sieht eine erste Planskizze für das neue Wohngebiete am ehemaligen Etwashäuser Bahnhof aus. Die Idee stammt von Immobilieninvestor und Grundstücksbesitzer Wolfgang Rosentritt.
Andreas Brachs
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Das war deutlich: Der Kitzinger Stadtrat gibt dem Immobilieninvestor Wolfgang Rosentritt einen großen Vertrauensvorschuss. Mit der klaren Mehrheit von 21:8 Stimmen genehmigte er die Aufstellung eines Bebauungsplans für die "Neue Gartenstadt Etwashausen". Hinter dem blumigen Namen verbirgt sich der Plan, auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände bis zu 220 Wohnungen zu bauen. Rosentritt ist Eigentümer des Areals, wollte erst Einkaufsmärkte errichten, schreckte aber schließlich vor dem Aufwand und den Kosten eines dafür nötigen Kreisverkehrs zurück. 

Die neuen Pläne für Wohnungsbau lösten allerdings harsche Kritik unter den Nachbarn aus. Ihnen sind die bis zu sechsgeschossigen Mehrfamilienhäuser direkt vor ihrer Nase zu wuchtig. Außerdem fürchten sie ums Stadtklima, haben Sorgen wegen der Entwässerung, des Verkehrsaufkommens und möglicher Lärmbelästigungen. Deshalb haben sie eine Bürgerinitiative gegründet.

In der Stadtratssitzung am Donnerstag fasste Oberbürgermeister Stefan Güntner (CSU) die bisherige Haltung des Gremiums so zusammen: Der Stadtrat stehe der Geschosshöhe und Massivität der Bebauung, den Fragen der Zu- und Abfahrt, der Auswirkung auf die Kaltluftschneise und der Art des Wohnraums kritisch gegenüber, sei aber mehrheitlich für ein Wohnungsbauprojekt. Es geht also mehr um das Wie als um das Ob.

Positive Grundhaltung und prinzipielle Bedenken

In der aktuellen Diskussion befand CSU-Fraktionssprecher Andreas Moser Rosentritts Planung für "außergewöhnlich gut und zukunftsorientiert". Allerdings müsse man auch die Interessen der Nachbarn und der Betriebe in der Gegend berücksichtigen. Grundsätzlich seien Rosentritts Projekte in Kitzingen "sehr gelungen". Er habe die Stadt positiv weiterentwickelt. Dennoch stimmte Moser wegen der Gebäudehöhe (noch) nicht für das Projekt.

Wegen der massiven Bebauung des Areals sagte Klaus Heisel (SPD), dass er den Protest der Anwohner verstehen könne. Fraktionsvorsitzende Andrea Schmidt (Grüne) wollte eine Entscheidung gar verschieben. Die Grünen hätten sich vorab eine Wohnraum-Bedarfsanalyse gewünscht, um abschätzen zu können, wie viel Wohnungen in Kitzingen gebraucht würden. Siegfried Müller (UsW) erinnerte Schmidt daher daran, dass die Grünen die Einzelhandelspläne Rosentritts einst damit abgelehnt hätten, er solle doch lieber Wohnungen schaffen. Aber auch den Grünen ging es um die Intensität der Bebauung. 

Schutz vor Geräuschpegel

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Gertrud Schwab (CSU) wagte schließlich die These, die Anwohner würden sogar noch froh sein, wenn die Gebäude vor ihren Anwesen stehen. Denn auf der anderen Seite der Nordtangente werde das BRK seine neue Rettungswache bauen. Der Gebäuderiegel Rosentritts könnte dann schalldämpfend wirken, wenn die Rettungsfahrzeuge mit Martinshorn ausfahren würden. 

Schließlich hob das Gremium den bisherigen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan für Einzelhandel auf. Gegen die Stimmen von Grünen, KIK, Heisel und Moser folgte dann der Grundsatzbeschluss, einen Bebauungsplan für Wohnen am ehemaligen Bahnhof aufzustellen und den Flächennutzungsplan dafür zu ändern. Die Details der Bebauung werden erst in der Folge diskutiert und entschieden. Es ist also noch offen, ob Rosentritts Pläne in der vorliegenden Form eine Chance bekommen.

In einer früheren Version war die CSU-Stadträtin Gertrud Schwab mit falschem Vornamen genannt.

 
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