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Kitzingen/Würzburg
Bahn verärgert Pendler: Jeder zweite Regionalzug zwischen Würzburg und Nürnberg fällt aus
Auf der Strecke zwischen Würzburg und Kitzingen rollen die ICEs wieder, aber Pendler im Regionalverkehr haben das Nachsehen. Das sagt die Bahn dazu.
Aktuell ist die Bahnstrecke zwischen Kitzingen und Würzburg wegen eines Erdrutsches nur eingleisig befahrbar. Das zweite Gleis wird bis Ende September repariert. Die Auswirkungen sind besonders für Pendler schwerwiegend.
Foto: Dieter Sternkopf | Aktuell ist die Bahnstrecke zwischen Kitzingen und Würzburg wegen eines Erdrutsches nur eingleisig befahrbar. Das zweite Gleis wird bis Ende September repariert. Die Auswirkungen sind besonders für Pendler schwerwiegend.
Julia Lucia
 |  aktualisiert: 11.07.2024 10:06 Uhr

Auf der Bahnstrecke zwischen Würzburg und Kitzingen fahren wieder ICEs. Seit Anfang Juni war die Strecke, die bei den starken Unwettern beschädigt wurde, gesperrt. Diese gute Nachricht für den Fernverkehr hat gravierende Auswirkungen für den Regionalverkehr.

Was die Bahn "Einschränkungen" nennt, heißt konkret: Jeder zweite Regionalzug zwischen Würzburg und Nürnberg fällt aus, denn erst Ende September wird wohl auch das zweite Gleis wieder befahrbar sein und der Bahnverkehr wieder planmäßig fahren. Solange müssen sich Pendler in Geduld üben, doch es gibt einen Hoffnungsschimmer. 

Warum wurden gerade die bei Pendlern beliebten Verbindungen des RE 10 um 6.18 und 6.47 ab Dettelbach nach Nürnberg gestrichen?

"Leider steht aktuell nur eines von zwei Gleisen zur Verfügung", erklärt eine Sprecherin der Bahn schriftlich auf Anfrage der Redaktion. Entsprechend müssten Fahrgäste nach wie vor mit Einschränkungen rechnen. Ziel sei ein stabiles Angebot im Nah- und Fernverkehr.

Zwischen dem Unwetter Anfang Juni und dem 24. Juni gab es zwar Einschränkungen, aber es wurde nicht jeder zweite Regionalzug gestrichen. Warum ist das jetzt anders?

Der Grund dafür ist laut Bahn die Eingleisigkeit auf den 1,5 Kilometern zwischen Kitzingen und Mainstockheim. Fern- und Güter werden jetzt nicht mehr umgeleitet, sondern fahren nun auch wieder auf dieser Strecke. Deswegen konnte, so die Bahn, das bestehende Betriebskonzept nicht weitergefahren werden. Ziel sei es gewesen, kurzfristig die durchgehende Verbindung des RE10 zwischen Nürnberg und Würzburg wiederherzustellen.

Mit schwerem Gerät musste sich die Bahn zwischen Kitzingen und Mainstockheim den Weg zu den beschädigten Gleisen freiräumen. 
Foto: Julia Lucia | Mit schwerem Gerät musste sich die Bahn zwischen Kitzingen und Mainstockheim den Weg zu den beschädigten Gleisen freiräumen. 

Das zweite Gleis zwischen Kitzingen und Buchbrunn/Mainstockheim soll erst Ende September wieder befahrbar sein. Gibt es einen Schienenersatzverkehr für die Züge, die gestrichen wurden? 

Die DB Regio Bayern plant in den Hauptverkehrszeiten ab 8. Juli zusätzliche Zugverbindungen zwischen Kitzingen und Nürnberg ein, teilt die Bahn mit. Hierzu ist eine umfangreiche Umplanung von Fahrzeugen und Personal notwendig. Die zusätzlichen Fahrten werden über die Bahn-App und in der Online-Auskunft zeitnah veröffentlicht.

Immer wieder gibt es Klagen, dass die Busse des Schienenersatzverkehrs zwischen Kitzingen und Würzburg zu klein sind und sich nicht an den Fahrplan halten. Schafft die Bahn Abhilfe?

"Wir werden das Konzept weiter verbessern", verspricht die Bahn. Die Umstellung des Betriebskonzeptes führe zu einem angepassten Schienenersatzkonzept. Auch im Busverkehr seien umfangreiche Anpassungen notwendig.

Fahrgäste haben mitunter den Eindruck, Pendler sind der Bahn weniger wert als Passagiere, die mit dem ICE fahren. Stimmt das?

"Im Hinblick auf die durch das Unwetter verursachten Schäden an der Gleisinfrastruktur musste ein Betriebskonzept für Güter-, Fern- und Nahverkehr erstellt werden", erklärt die Bahn. Das Angebot für die Pendler werde "durch einen angepassten Schienenersatzverkehr und zusätzliche Fahrten ab 8. Juli zwischen Kitzingen und Nürnberg weiter verbessert".

Außerdem teilt die Bahn mit, dass etliche Fernverkehrsverbindungen zwischen Würzburg und Nürnberg für Pendler mit Nahverkehrsfahrscheinen ohne Aufpreis freigegeben wurden. Welche Verbindungen das sind, wurde laut Bahn über den DB-Streckenagenten in der Bahn-App kommuniziert. Auch in der Online-Auskunft gebe es dazu Hinweise für Fahrgäste. 

Die Frage, warum die Deutsche Bahn den Pendlerinnen und Pendlern nicht rechtzeitig und deutlich Änderungen über die App ankündigt, ließ die Bahn offen. Für viele Fahrgäste kamen die Streichungen der Züge ab 25. Juni überraschend.

 
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  • Harry Amend
    @Main-Post
    Bitte mal nachfragen warum man Güterzüge durchfährt aber den RE ausfallen bzw. nur noch im 2 Stunden-Takt fahren lässt oder sind Fahrgäste nur noch 3.Klasse bei der Bahn Wert?
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Das ist bestimmt Zermürbungstaktik

    bis auch der/ die letzte, welche/r genausogut (bzw. gar besser, XD) das Auto zum Pendeln nützen könnte, kapiert hat, dass hierzulande niemand in irgendeiner Regierung eine gute Bahn will, sondern dass wir alle mit dem Auto fahren und die Not leidenden Hersteller durch eifrige Neukäufe sponsern sollen... und ### auf den Klimawandel/ es gilt das nächste CO2-Einsparziel zu reißen!

    Dazu passt übrigens hervorragend, dass es - diesmal aufgrund höherer Trassengebühren - auch mal wieder höhere Fahrpreise geben soll. Ach wir freun uns alle sehr!
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  • Stefan Ebert
    Ja, die Ursache dieser "Störung" liegt in einem Unwetter, welches nicht vorhersehbar und in den letzten über 100 Jahren (solange gibt es die Strecke schon auf dieser Trasse) auch so nicht eingetreten ist.
    Das Störungsmanagement der Bahn und was dieses den Pendlern (und allen allen Fahrgästen) zumutet ist aber katastrophal.
    Nach der langen Streckensperrung auf Grund der Sanierung und den viel zu kurzen Zügen über 9 Monate hinweg (hier konnten Fahrgäste zum Teil gar nicht einsteigen) ist dies nun der nächste Schlag ins Gesicht der Bahnfahrer.
    Ein eingleisiger Betrieb zwischen Kitzingen und Dettelbach macht eine Planung äußert schwierig. Dafür habe ich Verständnis. Aber warum lässt man die Züge nicht "planmäßig" zumindest bis Kitzingen pendeln wie bei der Komplettsperrung seit dem Unwetter? Das Gleis 1 in Kitzingen eignet sich als Pendelgleis hervorragend, da es den sonstigen Betrieb nicht stört.
    Aber dafür braucht es gute Planung von Material und Personal. Und da hört es leider auf.
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  • Johannes Metzger
    natürlich muss die zur Zeit eingleisige Strecke zunächst für den Fernverkehr freigegeben werden. Denn da wirken sich Störungen auf das ganze Bundesgebiet und das angrenzende Ausland aus.
    Die Bahn und das Land Bayern (als Auftraggeber für den SPNV) müssen aber für einen vernnftigen SEV sorgen
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  • Johannes Metzger
    Bei aller Kritik an der Bahn. Der Schaden wurde durch ein Unwetter verursacht. Vermutlich müssen wir mit Unwettern dieses Ausmaßes häufiger rechnen. (Nur Politclowns Söder und Aiwanger sind trotz Warnungen aus der Wissenschaft jedes Mal über das Ausmaß der Zerstörungen erstaunt. Söder: „damit hat niemand rechnen können“)
    Klimaschutz und Klimaresilienz werden viel Geld kosten. Kein Klimaschutz aber wird noch teurer.
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  • Ruth Hesse
    Vielleicht bringt dieses Ereignis etwas Schwung in die Pläne einer Neubaustrecke Würzburg-Nürnberg, die erst im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans für den Deutschlandtakt mit einer Halbierung der Fahrtzeit auf dann 28 Minutenbrächte, und nun aber wegen Geldmangels gestrichen wurde. Dann bestünde in der Zukunft eine schnelle ICE-Rennstrecke und die Bestandsstrecke für Nah- und Güterverkehr. Bei Sperrungen könnten Züge dann teilweise auf die andere Strecke ausweichen. Die NBS soll 5,7 Mrd. € (2018) kosten und eine knappe halbe Stunde Ersparnis bringen, in Ulm hat man für 14 Min. Ersparnis 4 Mrd. für 60 km Neubaustrecke ausgegeben…
    Aktuell zuckelt der ICE teilweise mit gut 30 km/h über Ansbach von Nürnberg nach Würzburg.
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  • Johannes Metzger
    Geld wäre da. Aber solange Verkehrsminister von FDP und CSU das für die Ausbau von unsinnigen Autobahnen verplempern bleibt da nichts mehr übrig.
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  • Hans-Martin Hoffmann
    ...das Geld was da wäre - @ Johannes Metzger -

    muss die Bahn aber auch aufwenden, um den Unfug Stuttgart 21 zu bezahlen (Infrastrukturabbau zu horrenden Kosten / inzwischen 11 Mrd. € eingeräumt), nachdem die Gerichte geurteilt haben, dass sie dazu weder das Land Baden-Württemberg noch die Stadt Stuttgart über den ursprünglich vereinbarten Betrag hinaus zur Kasse bitten kann...

    Da steckt (u.a.) ein gewisser Herr Pofalla dahinter, der ganz offensichtlich das Ziel verfolgt, die Bahn in Deutschland trotz unglaublicher Investitionen schlecht zu lassen und behaupten zu können, man gäbe ja sooo viel Geld dafür aus, ohne dass es was nützt... tä-tää!
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  • Harry Amend
    Es sollte aber nicht unerwähnt bleiben das ein Pendler Nahverkehrsfahrschein für einen Streckenabschnitt von A nach B kein Deutschland Ticket ist das im ICE hier nicht gilt, dies verkennen leider viele.
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  • Florian Stenger
    Das Unwetter ist höhere Gewalt. Aber die Bahn ist einfach Marode. Sie wurde kaputt gespart von den Regierungen die wir in den letzten 30 Jahren hatten, und natürlich auch von der Bahn AG die ein Unternehmen ist. Die jetzige Regierung packt wenigstens das mit der Bahn an. Aber von einem Freund der bei der Bahn arbeitet und für die Infrastruktur tätig ist weiß ich das die Sanierung der Bahn die man auf den Weg gebracht hat erst zwischen 2030 und 2035 abgeschlossen sein wird. Geht auch nicht anders weil es nicht nur flickenteppiche sind sondern die Bahn in ganz Deutschland und das geht von heute auf morgen nicht weil man nicht so viele Firmen hat die das bauen können. Auch hat die Bahn zu wenig Personal.

    Länder wo die Bahn 100% Staatlich ist zeigen uns wie es geht.

    Und der Schienenersatzverkehr funktioniert auch nicht oft zu wenig Busse so das Leute stehen gelassen werden.

    Die ganze Infrastruktur in unserem Land ist kaputt. Bahn, Straßen, Wasserleitungen etc.
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  • Hartmut Haas-Hyronimus
    Und da huldigen unsere Finanzjongleure ständig der Schuldenbremse . Ist ein Wirtschaften auf Verschleiß denn keine Verschuldung? Der Unterschied ist nur, die Zinsen sind höher und werden gleich fällig!
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  • Johannes Metzger
    Das Ergebnis jahrelanger Verkehrspolitik durch CSU Verkehrsminister. Einer chaotischer als der andere Raumsauer; Dobrindt und der Scheuer Andy.
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  • Reinhard Opel
    die Infrastruktur verfällt immer mehr.
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  • Emilie Krenner
    "Fernverkehrsverbindungen sind mit Nahverkehrsfahrscheinen ohne Aufpreis freigegeben" Blöd nur für den Kitzinger Pendler, dass der ICE zwischen WÜ und Nürnberg nicht anhält.
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