Die B 286 ist eine wichtige Verbindung zwischen der A 3 bei Wiesentheid und der A 70, der A 71 und der A 7 bei Schweinfurt. Tausende Autos und Lastwagen sind auf ihr täglich unterwegs. Man kann sie getrost als Schlagader des Straßenverkehrs im Landstrich zwischen Main und Steigerwald bezeichnen. Um deren Verstopfung durch zunehmend Verkehr zu verhindern, wurde vor über zehn Jahren beschlossen, der Bundesstraße abschnittsweise einen dritten, zwischen Schweinfurt und Schwebheim sogar zwei zusätzliche Fahrstreifen zu geben.
Das Vorhaben, das eigentlich bis 2019 beendet sein sollte, hat im Landkreis Schweinfurt in den vergangenen Jahren immerhin große Fortschritte gemacht. Doch im Landkreis Kitzingen ist bislang noch gar nichts zu sehen. Und das wird auf absehbare Zeit auch so bleiben. Denn, wie jetzt zu erfahren ist, haben die zuständigen Behörden die Pläne zunächst einmal auf Eis gelegt.
Verkehrsaufkommen sinkt in Richtung A 3
Grund dafür ist das deutlich unterschiedliche Verkehsraufkommen auf der B 286. Dieses Argument führt Johanna Klein, die für den Landkreis Kitzingen zuständige Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt in Würzburg, auf Nachfrage dieser Redaktion an. Es lässt sich feststellen: Je weiter man von Schweinfurt Richtung Süden fährt, desto weniger Fahrzeuge fahren auf der B 286. Ab Gerolzhofen bis Wiesentheid beziehungsweise auf dem Reststück bis zur A 3 wird's fast schon dünn – zumindest im Vergleich zu anderen Bundesstraßen.
Das Staatliche Bauamt belegt dies mit Zahlen aus dem Jahr 2019. Südlich von Neuses am Sand wurden damals "nur" 5300 Fahrzeuge in 24 Stunden gezählt, südlich von Wiesentheid waren es noch 4300. Der bayerische Durchschnitt liegt bei 10 000 Fahrzeugen pro Tag. Ein Verkehrsgutachten, berichtet Klein, käme sogar zu dem Ergebnis, dass der Verkehr auf den Abschnitten im Landkreis Kitzingen weiter abnehmen dürfte. Dieser Prognose folge auch das Staatliche Bauamt. "Wir werden das Verkehrsgeschehen aber im Rahmen der Straßenverkehrszählung natürlich im Auge behalten", verspricht die Abteilungleiterin.
In Richtung Schweinfurt steigt die Zahl der Fahrzeuge
Zum Vergleich liefert sie Prognosen für die nördlichen Abschnitte der B 286 bis Neuses am Sand: Bis zum Jahr 2035 werden zwischen Schweinfurt und Schwebheim täglich 20 500 Fahrzeuge, zwischen Schwebheim und Unterspiesheim 14 000, zwischen Unterspiesheim und Gerolzhofen 9200 und südlich von dort bis Neuses am Sand 7500 Fahrzeuge erwartet.
Neben dem vergleichsweise geringen Verkehrsaufkommen ab Neuses am Sand trage auch das auf den Abschnitten bis zur A 3 "unauffällige Unfallaufkommen" dazu bei, dass aus Sicht des Staatlichen Bauamts unter den geltenden Maßgaben – "Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs" – ein "abschnittsweiser dreistreifiger Ausbau mit den damit verbundenen Investitionen derzeit nicht zu rechtfertigen" sei, erklärt die Abteilungsleiterin für den Landkreis Kitzingen. Deshalb plane man im Staatlichen Bauamt derzeit auch nicht weiter am dreistreifigen Ausbau.
Bislang war immer von einem Gesamtkonzept die Rede
Diese Ansage ist insoweit neu, als bislang offizielle Stellen den Ausbau der B 286 im Landkreis Kitzingen nicht infrage gestellt haben. Seitdem Staatssekretär Gerhard Eck im Jahr 2010 den vorgesehenen drei- bzw. vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße vorgestellt hatte, war immer die Rede von einem Gesamtkonzept, das nach einer Voruntersuchung in Abstimmung mit der damaligen Obersten Baubehörde acht Ausbauabschnitte vorsieht. Drei davon liegen im Landkreis Kitzingen: die beiden Abschnitte zwischen Neuses am Sand und Wiesentheid sowie der Abschnitt zwischen Wiesentheid und der A 3. Doch bereits damals, erklärt Klein, seien die Abschnitte im Landkreis Kitzingen wegen der geringeren Verkehrsbelastung als nachrangig eingestuft worden. "Das Staatliche Bauamt Würzburg hatte somit auch keinen Planungsauftrag erhalten, die Realisierung voranzutreiben."
In diesem Jahr neue Fahrbahndecke zwischen Wiesentheid und Neuses
Doch unabhängig von den derzeit nicht absehbaren Überholstreifen erhalte man weiter die Substanz der B 286, heißt es aus dem Staatlichen Bauamt. In diesem Jahr sei beispielsweise eine größere Sanierungsmaßnahme zwischen Wiesentheid und Neuses am Sand mit Erneuerung der Fahrbahndecke vorgesehen.
Und letztlich kommt der Ausbau der Bundesstraße Richtung Schweinfurt auch den nicht wenigen Pendlern zugute, die aus dem Landkreis Kitzingen nach Norden fahren. So geht es dort nach Abschluss des vierstreifigen Ausbaus zwischen Schweinfurt und Schwebheim als nächstes mit dem Bau von wechselseitigen Überholstreifen zwischen Unterspiesheim und Schwebheim über eine Länge von knapp 3,3 Kilometern weiter, das Planfeststellungsverfahren hierzu läuft. Damit wird die B 286 – Stand heute – auf absehbare Zeit ihren Endzustand erreicht haben.
Es wird wohl noch viel mehr kommen! Da das brettflache Schweinfurter Becken, zwischen A3, A7, A70 & A71 ideale Voraussetzungen zu einer zentraldeutschen Logistik-Drehscheibe besitzt. Da klopfen wohl noch ganz Große an und wenn eine Gemeinde nein sagt gehn sie zur nächsten. Schweinfurt sagte NEIN zu Kaufland und Donnersdorf JA
Und da plant man:
1. den Abschnitt zwischen Schwebheim & Unterspießheim, der bereits Brücken für vier Spuren besitzt nur dreistreifig
2. treibt die Steigerwaldbahn (auch als Güterbahn!) nicht entschieden voran
Geht's noch kurzsichtiger und kleingeistiger?
Je kompakter der riesige Gewerbepark, entlang einer 4spurigen B 286 & Steigerwaldbahn als Entwicklungsachse, zwischen SW & GEO entsteht, desto mehr bleibt die idyllische Umgebung verschont - damit es kein "zweites Donnersdorf" gibt!