zurück
Kitzingen
Am Rande bemerkt: Wenn eine Falschmeldung über den Bierweg die Lebensgeister weckt
Die rot-weißen Baken und Durchfahrtsverbote begleiten die Autofahrer in der Region entlang der A3 seit vielen Monaten. Die Freude über jede wegfallende Sperrung ist deshalb groß (Symbolfoto).
Foto: Barbara Herrmann | Die rot-weißen Baken und Durchfahrtsverbote begleiten die Autofahrer in der Region entlang der A3 seit vielen Monaten. Die Freude über jede wegfallende Sperrung ist deshalb groß (Symbolfoto).
Daniela Röllinger
 |  aktualisiert: 22.07.2024 02:31 Uhr

Manchmal sind es die kleinen Dinge, die den Tag retten. Den Montag zum Beispiel. Der wird ja an sich schon als Last empfunden. Der freie Sonntag ist vorbei, der Arbeitsalltag hat uns wieder. Ist es dann noch so warm wie Anfang dieser Woche, wird es mit der Konzentration ganz schwer. Wir schlafen bei Online-Konferenzen fast ein und fragen uns bei Konferenzen in Präsenz, was der Gesprächspartner vor drei Minuten eigentlich gesagt hat. Kurzum, man kommt nicht in die Gänge.

Und dann trudelt eine E-Mail ein, die einen mit einem Schlag munter werden lässt. Die Sperrung des Bierwegs entfällt, heißt es darin kurz und knapp. Wer genauer recherchiert, erfährt, dass es sich um eine Berichtigung handelt: Die gerade erst gemeldete Sperrung findet doch nicht statt.

Eine Straße ist wieder frei? Rund um die A3-Baustelle ist das ein Grund zur Freude

Wo der Bierweg ist und ob man von einer angekündigten Sperre überhaupt etwas mitbekommen hat – völlig egal. Es sind die „Keywords“, die einen ganz unwillkürlich lächeln lassen. Es muss irgendwas mit dem Autobahnausbau zu tun haben, das wird am Absender ersichtlich.

Wenn da eine Sperrung entfällt, lässt einen das als Autofahrer im Landkreis Kitzingen und der ganzen umliegenden A3-Region innerlich jubeln. Eine rot-weiße Sperrbake weniger, vor der wir stranden. Ein gelbes Schild mit nummeriertem U weniger, auf das wir uns konzentrieren müssen. 

Der Gedanke an ein kühles Bier nach Feierabend - gern als Radler oder alkoholfrei - beflügelt an heißen Tagen im Büro.
Foto: Matthias Balk/dpa | Der Gedanke an ein kühles Bier nach Feierabend - gern als Radler oder alkoholfrei - beflügelt an heißen Tagen im Büro.

Dass es um den Bierweg geht, ist so was wie die Sahnekirsche auf der Torte. Ein Vergleich, der sich aufdrängt für jemanden wie mich, der Bier nicht mag, aber dem Süßen zugeneigt ist. Bier taugt nur am Abend: drei Schlucke, und schon schlafe ich ein.

Die meisten anderen Leute lieben Bier. Wie sie fünf Weizen schaffen, ist mir ein Rätsel. Und noch viel rätselhafter ist es, warum manche sofort nach der Sauna ein Weißbier kippen, ohne direkt ins Delirium zu verfallen. Die erzählen sogar noch völlig überzeugend was von Isotonen, die der verschwitzte Körper dringend braucht.

Der Bierweg ist ein Wirtschaftsweg und das hat seinen Grund

Weil wir hier doch ein bisschen was zur Aufklärung beitragen wollen, sei ergänzt, dass besagter Bierweg irgendwo bei der Aurachtalbrücke in Mittelfranken ist und es sich um einen Rad- und Wirtschaftsweg handelt. Was nur logisch erscheint, schließlich gehen viele zum Biertrinken in die Wirtschaft und da ist es besser, den Heimweg mit dem Rad anzutreten. Sonst ist womöglich der Führerschein weg.

Wilde Gedankengänge, mag jetzt mancher Leser kritisieren. Aber die Mail hat ihre Aufgabe erfüllt, Aufmerksamkeit geweckt, die Fantasie beflügelt. Keine Spur mehr von Tranigkeit im überhitzten Büro. Beim Blick auf die Wettervorhersage sei ein Wunsch geäußert: Aufweck-Mails werden dringend benötigt, vor allem gegen Ende der Woche. Lassen Sie sich was einfallen! Und wenn es nur die Sauna-Weizen-Erklärung ist.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Kitzingen
Daniela Röllinger
Biertrinken
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top