„Weil es schwierig ist, Hallen zu bekommen. Prichsenstadt bietet sich an.“ So begründet Christian Klingen die Ortswahl. Klingen ist Vorsitzender des Kreisverbands der AfD Kitzingen-Schweinfurt.
Bereits zum vierten Mal lädt die Partei ins Sportheim des TSV Prichsenstadt ein– dieses Mal am Donnerstag, 9. August, um 18 Uhr. Die Veranstaltung trägt den Titel „Politischer Infoabend zur Landtagswahl 2018“. Gastredner des Abends ist der wegen seiner rechtsextremen Äußerungen umstrittene Fraktionsvorsitzende der AfD im Thüringer Landtag, Björn Höcke. Doch neben Parteimitgliedern und -freunden werden auch ungeladene Gäste kommen.
Protest wird immer größer
„Wann immer eine derartige Partei sich trifft, werden wir dabei sein“, erklärt Hanjo von Wietersheim. „Denn derartige Gruppierungen werden sonst immer weitermachen.“ Von Wietersheim ist evangelischer Pfarrer in Iphofen.
Außerdem leitet er den Arbeitskreis „Gehwissen“, ein „Aktionsbündnis für Dialog, Solidarität, Gewaltlosigkeit und Toleranz“. Der Arbeitskreis ist Teil einer „Kundgebung gegen die AfD“. Neben ihm beteiligen sich SPD und Jusos, die Grünen, die IG Metall Unterfranken, der AWO-Bezirksverband Unterfranken, das Bündnis für Zivilcourage Würzburg, der Verein Schweinfurt ist Bunt und der Verein Alt Prichsenstadt an der Kundgebung. Sie möchten die Veranstaltung nicht unkommentiert lassen – und rufen daher ebenfalls ab 18 Uhr zum friedlichen Protest auf.
Christian Klingen,
AfD-Kreisvorsitzender, über die Wahl des Veranstaltungsorts
Neben der Schwierigkeit, Räumlichkeiten zu finden, sei Prichsenstadt aufgrund der Lage zwischen Kitzingen und Schweinfurt für alle Mitglieder des AfD-Kreisverbandes gut zu erreichen, begründet Christian Klingen die Entscheidung für Prichsenstadt, wo die AfD bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 9,8 Prozent erreichte.
Warum immer Prichsenstadt?
Der Prichsenstädter Bürgermeister René Schlehr (CSU) vermutet einen weiteren Grund: „Bei Aktionen der AfD wird Gegenwind erwartet – daher sucht man Plätze, die nicht so eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr haben.“ Der Ort hat keinen Bahnhof, ist nur mit Bus oder Auto zu erreichen. „Wenn sie in Prichsenstadt eine Veranstaltung auf den Abend legen, fährt hier nun mal nicht alle fünf Minuten eine Straßenbahn.“ Schlehr fürchtet einen Imageschaden für seine Gemeinde: „Die Gefahr besteht, wenn man immer wieder in den Schlagzeilen ist. Prichsenstadt ist ein Tourismusort. Kommentare wie ,Muss ich jetzt um Prichsenstadt einen Bogen machen?‘ schmerzen.“
Die Prichsenstädter Bevölkerung bleibt unterdessen scheinbar gelassen: „Man wird immer mal wieder darauf angesprochen und gefragt: ,Warum tust du nichts?‘“, sagt Schlehr. Er versuche dann zu vermitteln, dass die Stadtverwaltung keinen Einfluss auf die Entscheidung des TSV habe.
Kritik in den sozialen Medien
Auch Nicole Loebl, Schriftführerin des TSV, empfindet die Stimmung in Prichsenstadt als „eher unauffällig“. „Klar gibt es Gegner, aber es wird sich eher nicht öffentlich echauffiert“, fährt sie fort. Loebl zufolge wird die Kritik an der Entscheidung des Vereins hauptsächlich über die sozialen Medien geäußert.
Schlehr hatte im Vorfeld versucht, zwischen Gemeinde und Verein zu vermitteln. Er bedauert, zu spät einbezogen worden zu sein: „Beraten können wir immer, auch wenn es eigentlich nicht unsere Zuständigkeit ist. Aber natürlich können wir Verträge vor Abschluss durchgucken und die Risiken abwägen.“ In diesem Fall jedoch sei „das Kind schon in den Brunnen gefallen“.
Vertrag bindet den TSV
Er habe versucht, Gespräche zu führen, sagt Schlehr. Aber die Veranstaltung lasse sich nicht verhindern. „Der Vertrag ist bindend.“ Klingen erklärt, dass er erst nach dem Vertragsschluss von der Entscheidung des Vereins, künftig keine politischen Veranstaltungen im Sportheim mehr stattfinden zu lassen, erfahren habe: „Über Herrn Uhl wurde mir das mitgeteilt“, sagt Klingen.
Da der Vertrag zu diesem Zeitpunkt rechtskräftig war, hätte der Verein allerdings die Kosten, die im Vorfeld entstanden waren, übernehmen müssen – laut Klingen eine vierstellige Summe. TSV-Schriftführerin Loebl kann zu den Vorgängen keine Stellung nehmen. „Das hat Herr Uhl als erster Vorstand übernommen“, erklärt sie.
Öffentliche Hetze gegen TSV-Vorsitzenden
Thomas Uhl ist mittlerweile von seinem Posten als Vorsitzender des TSV zurückgetreten. Nicole Loebl sagt dazu, der Rücktritt habe persönliche Gründe, „aber die öffentliche Hetze hat eine Rolle gespielt“.
Uhl selbst wirft den Medien vor, Öl ins Feuer gegossen zu haben. Er möchte sich allerdings vor der Veranstaltung definitiv nicht mehr zu diesem Thema äußern, erklärt er auf Anfrage per E-Mail. Der stellvertretende Vorsitzende, Thomas Kühnl, gibt ebenfalls keine Auskunft. Am 8. September finden beim TSV Wahlen statt; man will schnell über Uhls Nachfolge entscheiden.
Fest steht jedenfalls: Die Veranstaltung der AfD wird die letzte politische im Sportheim des TSV sein. Der Vorstand hat jetzt einstimmig entschieden, künftig nicht mehr an Parteien zu vermieten.
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Anscheinend haben sich beim TSV neue ungeahnte Geldquellen aufgetan, dass diese nicht mehr auf Gelder durch Vermietung angewiesen sind.
Für eine Demokratie wie Deutschland ein großer Skandal, wie hier rechtsstaatliche Parteien behandelt werden.
Und ich kann nachvollziehen, was 091189 schreibt. ich mag auch kein "braunes Pack" in der Nachbarschaft.
Das bisschen Fassadenfarbe ist sicher auch ohne "Nazimiete" zahlbar und wenn nicht, kann man das sicher um ein Jahr verschieben.
Aber natürlich sind wie immer alle anderen schuld.
Nein, die AFD hat sich schon selbst disqualifiziert dafür brauchte es niemand anderen.
buchen würde
sie bekäme sie kostenlos
Sobald die Menschen in Deutschland merken, dass es auch den Politikern in Berlin endlich wieder um das Wohl der Bevölkerung geht, wird die AfD sehr schnell von der Bildfläche verschwinden.
Merkel behauptet leider immer noch das alles gut ist und somit ist keinerlei Änderung ihrer Politik zu erwarten.
Die Kanzlerin ist der beste Wahlhelfer für diese Partei.
Aber ganz bestimmt nicht durch die AFD.
Merkel verschleudert unser Geld, verzockt die Zukunft unserer Kinder, schafft Altersarmut, sorgt für Terroristen, Alters- und Einkommensarmut sind bald Lebensstandard,
Steuern und Sozialabgaben kennen nur eine Richtung... nach oben...., kein friedliches Miteinander mehr durch Linksgrüne-Aktivisten-Gewalt gegen Andersdenkende und importiere Gewalt, Eigentum und Besitz zu erlangen mit Minijob, Zeitvertägen, Mindestlohn nicht mehr möglich......
Mein Gott, denken Sie doch mal darüber nach und informieren sich, wozu die Pläne der neoliberalen und teils marktradikalen AfD führen werden. Wenn Sie glauben dem "einfachen Mann"würde es dadurch besser gehen, irren Sie gewaltig.
Gewalt gegen anders Denkende sehen Sie nur links?
Was ist denn der NSU anderes als rechte radikale Gewalt?
Und wer war denn gegen den Mindestlohn und wollte, dass weiterhin Menschen zu Hungerlöhnen arbeiten? Die AfD hat den Mindestlohn doch erst akzeptiert, als er bereits eingeführt war, vorher wurde doch massiv dagegen gewettert mit dem Totschlagargument dass dann Arbeitsplätze abwandern.
Unter einer Regierungsbeteiligung der AfD würde die Lebensarbeitszeit verlängert bei gleichzeitiger Absenkung des Rentenniveaus, denn innerlich ist die AfD noch immer eine radikal marktorientierte Partei der Wirtschaftsbonzen. Das ausländerfeindliche Mäntelchen soll doch nur ablenken, dass die Wähler nicht merken, was die Partei wirklich für Ziele verfolgt.
Schauen Sie nach Österreich! Dort hat die Schwesterpartei FPÖ eine 60-Stundenwoche ohne Überstundenzuschläge ermöglicht. Den Arbeitern dort wird also gerade ein Teil ihres Einkommens, der ihnen bislang bei Mehrarbeit zustand, geklaut
Aktuelle Rentenpläne arbeiten bis 70, Rentenniveau auf 43%.
Die AFD hat bisher noch nicht aktiv in vergangene und neuzeitlichen Ereignisse eingreifen können.
Alle "Verbrechen" gegen den kleinen Mann kommen seit 2010 von den Altparteien.
Die Grünen waren in ihrer Entstehung auch gegen viel und haben dann in der Verantwortung ihr Fähnchen ausgerichtet. Z.b. Kriegseinsätze, Prekäre Arbeitsveehältnisse
NSU!! Ich wusste gar nicht, daß es sich dabei um eine demokratisch gewählte Partei handelte mit Aktivisten....
Es ist aber eine Kunst die NSU als Beispiel für angebliche rechte Gewalt der AFD zu projezieren.
Da müssen sich genau diese Brandstifter der Links-Grünen, zuschreiben lassen, Unterstützer der linken Gewalt zu sein. Da es sich nicht um Aktivisten handelt. Das sind und bleiben Verbrecher.