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Volkach
100 neue Wohnungen: Investoren entwickeln MainQuartier in Volkach
Das ehemalige Baywa-Gelände im Süden von Volkach soll zu einem neuen Stadtviertel werden mit Wohnraum, Büros und Kita. Welche Vision die Investoren für ihre Stadt haben.
Auf dem ehemaligen BayWa-Gelände entlang der Sommeracher Straße soll ein neues, gemischtes Stadtviertel namens MainQuartier entstehen. Das Drohnenfoto zeigt den Blick von oben auf das bislang wenig attraktive Eingangstor zur Stadt. Die Altstadt liegt direkt dahinter und ist ebenso wie das Mainufer gut zu Fuß erreichbar.
Foto: Firma Beuerlein | Auf dem ehemaligen BayWa-Gelände entlang der Sommeracher Straße soll ein neues, gemischtes Stadtviertel namens MainQuartier entstehen.
Barbara Herrmann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:19 Uhr

Die Dimensionen sind gewaltig: gut 22 000 Quadratmeter Fläche. Über 100 neue Wohnungen, Büros und ein großer Kindergarten sollen in den kommenden Jahren auf dem ehemaligen Baywa-Gelände in Volkach südlich der Altstadt entstehen. Dort herrschte bislang ein "städtebaulicher Missstand", wie Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein es beim Pressegespräch ausdrückte. Deutlicher wurde Manuel Drescher, einer der Investoren, die das Areal gekauft haben: "Der Schandfleck soll verschwinden." Der Eikona-Gründer steht mit Felix und Steffen Beuerlein von der gleichnamigen Erdbau-Firma aus Gaibach und Solarpionier Bernhard Beck hinter dem Projekt.

100 neue Wohnungen: Investoren entwickeln MainQuartier in Volkach

Das Besondere ist, dass die Investoren dafür einen städtebaulichen Wettbewerb ausloben. Damit beauftragt sind die Stadtplaner des Büros Schirmer aus Würzburg. Bisher gibt es nur eine grobe Skizze, die bereits elf Architekturbüros mit Leben füllen wollen. Denn ein Wunsch eint das Quartett, jeder der vier Männer betonte ihn in unterschiedlichen Formulierungen: Im MainQuartier sollen nicht einfach möglichst viele Wohnungen und Büroräume entstehen, es soll auch schön werden. Einen weiteren Wunsch benannte Felix Beuerlein: "Wir wollen ein lebendiges Quartier, nicht nur eine Zielgruppe."

Bezahlbare Mietwohnungen schaffen

Gehobene Eigentumswohnungen soll es dort am Ende ebenso geben wie bezahlbare, kleine Mietwohnungen. Denn der mangelnde Wohnraum ist ein weiterer Missstand, der mit dem MainQuartier angegangen werden soll. Auch Büroräume sind Mangelware in Volkach, haben Beck und Drescher erlebt. 2001 hat er Eikona in einer Wohnung in Volkach gegründet, jetzt ist das Bürogebäude am Alten Bahnhof voll. Von dessen Dachterrasse hat man einen perfekten Blick auf die große, graue Fläche des Baywa-Geländes. Es streckt sich hinter den Supermärkten entlang der Sommeracher Straße.

Für das neue MainQuartier im Süden Volkachs ziehen an einem Strang (von links) Felix und Steffen Beuerlein vom gleichnamigen Gaibacher Erdbau-Unternehmen, Eikona-Gründer Manuel Drescher, Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein und Bernhard Beck, Pionier der Solarenergie.
Foto: Barbara Herrmann | Für das neue MainQuartier im Süden Volkachs ziehen an einem Strang (von links) Felix und Steffen Beuerlein vom gleichnamigen Gaibacher Erdbau-Unternehmen, Eikona-Gründer Manuel Drescher, Volkachs Bürgermeister Heiko ...

Als die Beuerleins das Gelände von der Baywa kauften, hatten sie "verschiedene Gedanken, aber keinen Plan", sagte Steffen Beuerlein bei dem Pressegespräch lachend. Das Gelände der Baywa Baustoffe wurde vor rund vier Jahren aufgegeben, das Weinbautechnik-Zentrum ist davon nicht betroffen. Ende vergangenen Jahres hörte aber noch der Steinmetzbetrieb südlich davon auf, weitere 0,6 Hektar für das neue Quartier. Macht insgesamt eine Fläche von 2,26 Hektar, das entspricht etwa drei Fußballfeldern. Noch etwas mehr könnte es werden, wenn man die Entwicklung bis in den südlichen Zipfel ausdehnt, wo Dieselstraße und Sommeracher Straße zusammentreffen. Dieses Dreieck gehört der Stadt; im Wettbewerb soll es in einem "Ideenteil" mitgedacht werden.

Wie eine kleine Landesgartenschau

Dass in dem Gebiet etwas passieren muss, wurde bereits 2009 im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) festgehalten. Umso mehr freut es den Bürgermeister nun, dass vier einheimische Investoren es entwickeln wollen. "Wie eine kleine Landesgartenschau ohne Gartenschau", sagte Bäuerlein dazu. Er freue sich auf einen spannenden Wettbewerb um die besten Ideen. Wichtig dabei sei: "Es ist ein offener Prozess; da wird nichts übergestülpt."

Genauso sehen das auch Bernhard Beck und seine Mitstreiter: "Die Hoheit liegt immer bei der Stadt." Darum wurde das Projekt am Montagabend in der Stadtratssitzung öffentlich vorgestellt. Und der Stadtrat entscheidet, wie der Bebauungsplan aussehen soll. Neben der üblichen Bauleitplanung unter öffentlicher Beteiligung sollen die Bürger auf einer Internetseite Wünsche zum Wohnbedarf äußern können.

Diese Bürgermeinung, sagte Manuel Drescher, werde an die Architekten übermittelt. Bislang, betonen alle, gebe es nur eine Projektskizze, die nun mit Leben gefüllt werde. Alles, was komme, sei besser als jetzt, wurde auch der Bürgermeister deutlich. Mit Blick auf das kommende Grün statt nur versiegelter Flächen freute sich Bäuerlein: "Das Quartier atmet auf."

Das MainQuartier Volkach

Wettbewerb: Das Preisgericht des Wettbewerbs ist die elfköpfige Jury, die am Ende den Gewinner kürt. Sie ist zweigeteilt; die sechs Fachleute sind in der Überzahl. Die vier Investoren plus Bürgermeister Heiko Bäuerlein sind die Sachpreisrichter.
Zeitplan: Die Vorstellung im Stadtrat am Montagabend war der offizielle Startschuss, die Vorbereitungen im Hintergrund laufen bereits seit dem Spätsommer 2020. Bis Ende Juli geben die Teilnehmer die Pläne ab, am 17. August kürt das Preisgericht den Siegerentwurf. Wenn alles glatt läuft und die Stadt mit der Änderung des Bebauungsplans die Rahmenbedingungen schafft, könnten 2023 die ersten Mieter im MainQuartier einziehen.
Struktur: Angedacht sind mindestens 100 Wohnungen für alle Altersgruppen, eine Kindertagesstätte mit vier Kindergarten- und vier Krippen-Gruppen für insgesamt rund 148 Kinder, Bürogebäude und Gewerbeflächen für Dienstleistungen, Kleingewerbe oder ein Café. Ausreichend Stellplätze für Fahrzeuge werden im Quartier eingeplant, teilweise als Tiefgaragen.
Quelle: bh
 
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Dieser jungen Truppe zolle ich höchsten Respekt. Einschließlich Bgm Bäuerlein! Weshalb griff dieses Objekt noch niemand an?
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  • Reiahm23312310
    Wonraum wird gebraucht ,das ist richtig.Aber der Mietbreis dürfte(müste) von Gesetzgeber
    max 250 eur für eine 4 Zimmerwohnung sein.
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  • elkatvelo@t-online.de
    also wenn die 4 Zimmerwohnung so maximal 40 qm hat, dann finde ich auch dass 250,- Euro (kalt) gerechtfertigt sind grinsen
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  • Reiahm23312310
    @Lehmabatzen
    Wieso bloss 40 qm Viele Fam. mit 2 Kinder haben ein nettoeinkommen von 1200 bis 1400 eur netto,manche sogar noch weniger sollen diese vieleicht auf der Straße leben.
    Mieteinnahmen dürfen nicht zur Gewinnoptimierung werden.
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  • joe.scheuring@t-online.de
    Es ist grundsätzlich zu begrüßen mehr Wohnraum in Volkach zu schaffen. Aber: Die Dieselstraße ist eine vom Verkehr am stärksten belastete Staatsstraße in Unterfranken und die am stärksten belastete Straße im Landkreis Kitzingen überhaupt. Der Lkw-Anteil ist enorm. Daher sollte man sich vorher Gedanken machen, ob dort Wohnraum ohne Lebensqualität oder sogar ein großer Kindergarten geschaffen werden sollte. Deshalb ist es umso dringender diese Straße mittels Ausbauplan für bayerische Staatsstraßen zu entlasten und die Ortsumgehung in die höchste Dringlichkeit für den Ausbau einzustufen. Hier ist der Freistaat und die Stadt Volkach gleichermaßen gefordert sofort zu handeln. Erst dann könnte man vielleicht irgendwann von einer "Landesgartenschau ohne Gartenschau" (Zitat Bürgermeister) sprechen. Der Ruf nach einer Verkehrsentlastung wird mit Errichtung der Wohnräume und des Kindergartens definitiv noch lauter werden, als dieser seit vielen Jahren bereits ist.
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  • andrearauch
    @Principiis_obsta: Wohnraum ohne Lebensqualität weil etwas an der Straße ist? Da kann ich aus mehr als 10 Umzügen sagen, wohnen im Zentrum, an Straßen, da wo sich was tut, ist die beste Lebensqualität für mich. Wenn Arbeitnehmer*innen vor Ort leben können (und wer will nicht in Volkach wohnen?? grinsen), entfällt für viele der tägliche Arbeitsweg aus Schweinfurt/Würzburg/Kitzingen. Die meisten Kinder müssen evtl. nicht hergebracht werden wenn die Eltern dort arbeiten. Und die Mainschleifenbahn kommt ab 2025, auch das wird die Dieselstraße und andere Straßen entlasten. Und Sie meinen, eine Umgehungsstraße wird nicht mehr Verkehr nach Volkach bringen? Es ist sozial ungerecht, das teure Auto zur Voraussetzung zu machen, dass man vom Fleck kommt. Es ist ökologisch fatal, Straßen durch Biotope zu bauen angesichts des Artenschwundes. Es ist finanziell untragbar, denn das Geld fehlt dann für Gütertransporte, Fahrradstraßen, ÖPNV.
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  • manfred-englert@hotmail.de
    Die Frage des Verkehrs ist gar nicht so schwer zu lösen: Ortsumgehung Volkach sollte von KT kommend auf die bestehende Umfahrung Rtg Obervolkach, in der Rechtskurve geradeaus in Rtg Gaibach weiterführen. Problem wäre gelöst. Diese Ostumgehung bringt, bedingt durch die hauptsächliche Windrichtung aus Süd-West, keine übermäßige Geräuschkulisse für die Stadt, für Obervolkach und Zeilitzheim wgen ausreichender Entfernung, ebenso wenig
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  • Es ist sehr schön zu hören, daß es immer noch Investoren gibt, denen nicht nur „Profit vor jeden Preis“ geht, sondern die auch „bezahlbaren Wohnraum“ schaffen möchten. Welche/r Bürger/in kann sich schon eine kleinere Mietwohnung für einen monatlichen Mietpreis von ca. 800,-- € aufwärts leisten. Siehe derzeitige Angebote, z.B. letzter Mainschleifenkurier & Immobilien Büros
    Selbstverständlich muss am Ende auch „die Kasse für die Investoren stimmen“ aber die Gesamtentwicklung Volkach‘s sollte ebenfalls im Auge behalten werden. Denn nicht nur „best Ager“ oder Ruheständler mit Ihrem Zweitwohnsitz müssen unser Augenmerk sein, sondern vor allem einheimische Familien, die eigentlich hier in der Region bleiben möchten, aber mangels bezahlbarem Angebot sehr oft wegziehen mussten. Ich freue mich sehr auf das „neue junge Blut“ für Volkach.
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