"Gott-sei-Dank, die Lage entspannt sich", sagte am Freitagabend gegen 20.30 Uhr Thomas Stadelmann, der Bürgermeister von Zeil am Main. Denn in den Stunden zuvor hatten die Bewohner der Zeiler Altstadt einen wahren Albtraum erlebt. Nach den Starkregen vor allem in der Nacht und am Vormittag war die Altach über die Ufer getreten und hatte Teile der Stadtkerns überflutet.
Der größte Spuk indes war am frühen Abend vorbei, als nicht nur der Regen aufgehört hatte, sondern sich sogar die untergehende Sonne zeigte - so, als ob zuvor nichts geschehen sei. Dabei hatte sich das Hochwasser so massiv ausgedehnt, dass am Nachmittag sogar das THW Forchheim mit einem Spezialgerät anrückte, das enorme Wassermassen abpumpen kann.
Am frühen Abend besserte sich die Lage
Nach 18 Uhr aber war die kritische Situation überstanden, die Kanäle nahmen langsam wieder Wasser auf, und die Einsatzkräfte ertrugen geduldig die vielen Schaulustigen, die sich ein Bild von der Lage machten. Und auch die Anwohner blieben gelassen bei dem ein oder anderen neugierigen Blick in den überschwemmten Garten oder die vollgelaufene Garage.
"Jetzt müssen noch viele Keller ausgepumpt werden", wusste der Bürgermeister, was am Abend Sache war. Stadelmann weiß auch, was nun nach allem Trocknen, Putzen und Aufräumen auf die Betroffenen zukommt: Die entstandenen Schäden schätzen lassen und bei den Versicherungen geltend machen. Sofern die Geschädigten eine Elementarversicherung abgeschlossen haben, ergo auch gegen Hochwasser versichert sind.
Der Bürgermeister ist stolz auf die Helfer
In Stadelmanns Gefühl der Erleichterung, das Hochwasser bezwungen zu haben, mischte sich auch das Gefühl von Stolz: "Es ist toll, was die Ehrenamtlichen von Feuerwehr und THW hier geleistet haben. Aber genauso super ist es, wie die Nachbarschaftshilfe funktioniert hat. Das verdient ein ganz großes Lob", sagte Stadelmann über die konzentrierte und konzertierte Hilfsaktion, obwohl doch jeder lieber unbeschwert ins Wochenende gegangen wäre.