
Die Gemeinde Knetzgau fordert die Bürgerinnen und Bürger im Kernort auf, ihre Keller leer zu räumen. Betroffen sind vor allem Anwesen im Umfeld des Westheimer Baches, vor allem Westheimer Straße, Seeweg, Pfarrgasse und Weidengasse. Bürgermeister Stefan Paulus informierte die Redaktion um 14.15 Uhr darüber, "dass der Damm nun doch überläuft". Damit strömen der Ortschaft Knetzgau in den nächsten Stunden wohl enorme Wassermassen zu.
Um den Schaden an und in den Grundstücken zu minimieren, die nun zu überfluten drohen, nutzte das Gemeindeoberhaupt alle Kanäle, die Bevölkerung zu informieren: Er telefonierte die vermutlich am stärksten betroffenen Anwohner ab, nutze die Homepage und den Facebook-Auftritt der Gemeinde und wandte sich auch an die lokalen Medien. Eben mit der Bitte, an die Bewohnerinnen und Bewohner entlang des Bachs, die Keller zu räumen "und bitte auch umgehend ihre Nachbarn zu informieren."

Welchen zusätzlichen Schaden die Wassermassen in Knetzgau anrichten werden, sei nicht abzusehen. "Jetzt hilft nur noch beten, dass es nicht ganz so schlimm wird", sagte Paulus.
"Jetzt hilft nur noch beten", hatte der Bürgermeister auch schon Stunden zuvor gesagt beim Blick auf die riesige Wasserfläche, die sich im Westen der Ortschaft vor dem Damm an der Autobahn aufgestaut hatte. Die Tendenz war da, inmitten starker Regen, steigend und steigend. In den Jahren 2014 und 2015 hatte die Gemeinde Knetzgau hier Rückhaltemöglichkeiten für den Westheimer Bach geschaffen, der die Ortschaft von Südwesten kommend erreicht. Die Kommune hat eine Art großes Becken geschaffen, welches ein Damm abschließt. Mit diesem Damm lässt sich seither der Ablauf kontrollieren. Es sei denn, der Wasserstand wird zu hoch. Am Vormittag hatte noch eine Handspanne zum Überlaufen gefehlt. Und obwohl die Niederschläge dann zu Mittag hin deutlich nachließen, wurden des Bürgermeisters Gebete nicht erhört. Zuviel Wasser strömte da aus dem Umland herbei.
Liebe Grüße, Martin Sage