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Haßfurt
Haßberge: Landrat Schneider mahnt Wintersportler zur Vernunft und Rücksicht
Nach teils chaotischen Zuständen in den beliebten Ausflugszielen am Rennsteig gehört der Landrat des Haßbergkreises zu den Unterzeichnern eines länderübergreifenden Appells.
Der Rennsteig in Thüringen ist ein Wintersportparadies außerhalb der Alpen. Familie wie hier auf diesem Symbolbild dürfen gegenwärtig gemeinsam im Freien Sport treiben. Weil viele Tagestouristen aber die Kontaktbeschränkungen verletzen, appellieren Kommunalpolitiker an die Vernunft der Menschen.
Foto: Michael Reichel | Der Rennsteig in Thüringen ist ein Wintersportparadies außerhalb der Alpen. Familie wie hier auf diesem Symbolbild dürfen gegenwärtig gemeinsam im Freien Sport treiben.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 11.02.2024 20:14 Uhr

In eineinhalb Stunden von Haßfurt nach Oberhof oder Masserberg? Das lässt sich bei guter Verkehrslage hinbekommen. Weil viele Wintersportfreunde aus den Haßbergen derzeit offenbar Tagesausflüge zu den Ski- und Rodelorten am thüringischen oder fränkischen Rennsteig unternehmen, die touristischen Hotspots aber überlastet sind und das Gedränge unter den Wintersportlern teilweise viel enger als in Corona-Zeiten erlaubt ist, gehört Wilhelm Schneider (CSU), Landrat im Haßbergkreis, zu den Unterzeichnern eines "gemeinsamen Appells an die Bürgerinnen und Bürger unserer länderübergreifenden Region". 

Krankenhäuser sind "kaum noch aufnahmefähig"

Das Papier, das das Landratsamt Haßberge am Dienstag der Presse übermittelt hat, fordert von den Bürgern Vernunft und Verständnis, Rücksichtnahme und Zurückhaltung in einer Zeit ein, in der "die Krankenhäuser unser länderübergreifenden Region aufgrund vieler Covid-10-Erkrankter mit schweren Verläufen kaum noch aufnahmefähig" seien.

Ihre Unterschrift unter den thüringisch-bayerischen Gemeinschaftsappell gesetzt haben neben Wilhelm Schneider die Landräte Sebastian Straubel (Coburg), Christian Meißner (Lichtenfels) und Thomas Müller (Hildburghausen), Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (Coburg), die Bürgermeister  Uwe Scheler (Neuhaus am Rennweg), Norbert Zitzmann (Lauscha), Ulrich Kurtz (Steinach) und Ute Müller-Gothe (Gemeinde Frankenblick) sowie Jürgen Köpper, 1. Beigeordneter des Landkreises Sonneberg.

Wildes Parken und Missachtung von Absperrungen 

Die Kommunalpolitiker sprechen von "unverantwortlichen Situationen", zu denen es in den vergangenen Tagen in den Rennsteigorten im Thüringer Wald gekommen sei. Die hohe Zahl an Tagesgästen habe in mehrfacher Hinsicht zu chaotischen Verhältnissen geführt. Gemeint ist damit unter anderem das Zuparken von öffentlichen Straßen und Verkehrsflächen, aber auch von Privatgrundstücken, zudem die Missachtung von Absperrungen und das widerrechtliche Betreten geschlossener Anlagen.

Schwerer wiegen jedoch die Verletzungen der Kontaktbeschränkungen

Schwerer wiegt in den Augen der Unterzeichner jedoch die teilweise Missachtung der Kontaktbeschränkungen. "Insbesondere auf den Rodelhängen und Parkplätzen unserer Region kam es zum Teil zu unnötigen Kontakten von Menschen über den eigenen Haushalt hinaus. Dies ist riskant und konterkariert die gesamtgesellschaftlichen Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie, die bereits zahlreiche Todesopfer forderte und unser Gesundheitssystem an die Belastungsgrenze führt", stellen die Verfasser des Schreibens fest.

Kontakte auf ein Minimum reduzieren

Auch wenn die Vertreter der Region Verständnis äußern für alle, insbesondere für Familien mit Kindern, die sich an der frischen Luft bewegen wollen, so unterstreichen sie doch, dass der Schutz der eigenen Gesundheit und derjenigen der Mitmenschen "aktuell absoluten Vorrang" habe. Die Politiker erinnern daran, dass Bewegung im Freien mit Mitgliedern des eigenen Hausstandes derzeit erlaubt sei, zu Personen anderer Haushalte aber Abstand zu wahren sei. Generell seien Kontakte zu anderen wo immer möglich auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren. "Jeder, der Kontakte beschränkt und sich nicht mit dem Corona-Virus infiziert, entlastet unser überstrapaziertes Gesundheitssystem und gibt somit schwer erkrankten oder verletzten Mitmenschen die Chance, vor Ort behandelt zu werden", heißt es gegen Ende des Appells. 

Er schließt mit den Worten: "Bitte handeln Sie deshalb mit größter Umsicht und Eigenverantwortung nach diesem Grundsatz, damit wir die Pandemie gemeinsam bewältigen können!"

 
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  • Der Aufenthalt unter freiem Himmel + Abstand + Sport waren und sind erlaubt. Man soll sich als Politik auch mal selbst refkletieren. Ob man sukzessive nicht alles verbieten will, weil die Medien tagszuvor mit großen Aufmachern über Einzelfälle berichten. Jetzt erst werden touristische Ausflüge eingeschränkt - nicht aber Sport. Aber bisher ist er erlaubt und deshalb nicht zu kritisieren.
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