
Wer in den letzten elf Jahren eine Gemeinderatssitzung in Knetzgau besucht hat, hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch einen Redebeitrag von Peter Werner (Grüne) mitbekommen. Denn seit seinem Einzug in das Gremium gehörte der Westheimer zu den Ratsmitgliedern, die gerne und oft diskutieren und sich zu vielen Themen zu Wort melden. "Wenn du da warst, war was los", sagte Zweiter Bürgermeister Stefan Seubert (CSU) in der Sitzung am Montagabend zu dem 61-Jährigen, der sich jetzt aus dem Gremium verabschiedet.
Unterschwappacher Ortssprecher rückt nach
Mit Wirkung zum 28. Februar hat Werner sein Amt niedergelegt und dafür "persönliche Gründe" als Begründung angeführt. Im Gespräch mit dieser Redaktion hatte er allerdings auch Bürgermeister Stefan Paulus (SPD/CWG) kritisiert: Der habe es Ehrenamtlichen schwer gemacht, ihr Mandat auszuüben.

Einstimmig akzeptierten Werners Ratskolleginnen und -kollegen den Rücktritt. Da sein erster Listennachfolger Michael Werner bereits erklärt hatte, auf das Mandat zu verzichten, rückt nun Stefan Lindner nach, der als Ortssprecher von Unterschwappach schon länger mit am Ratstisch saß – bisher allerdings ohne Stimmrecht.
Kontroverse Diskussionen als wichtiger Bestandteil der Gemeinderatsarbeit
Zum Abschied lobte stellvertretender Bürgermeister Seubert die Zusammenarbeit mit Peter Werner und die "kontroversen Diskussionen", die es mit ihm im Gemeinderat gegeben habe. "Das braucht so ein Gremium", betonte Seubert. "So stelle ich mir Gemeinderatsarbeit vor." Die Zeit, in der Peter Werner im Gemeinderat saß, sei eine "gute Zeit" gewesen.
"Ich wollte immer früh aufstehen können, in den Spiegel schauen und mich noch erkennen", entgegnete Werner, der sich auch in seiner letzten Sitzung als Gemeinderat nicht zurückhielt und sich einige Male zu Wort meldete. "Es war für mich auch eine Ehre."