Zum 1. April wechselt die Geschäftsführung in Maya's Unverpacktladen & Café in Hofheim. Der Betrieb wird jedoch nicht in jüngere Hände weitergegeben, sondern vom Sohn zurück an den Vater, Geschäftsinhaber Christian Wittmann. Dieser hatte 2020 die Immobilie in der Hofheimer Innenstadt erworben, in der seit vergangenem Jahr der Unverpacktladen und das Café beheimatet sind.
Für ihn sei damals der Verwendungszweck noch nicht ganz klar gewesen, berichtet Wittmann im Gespräch mit der Redaktion. Viele Jahre zuvor habe er in München einen Unverpacktladen entdeckt, der ihn begeisterte. Der Wunsch, selbst solch ein Geschäft zu besitzen, schlummerte seitdem in ihm, wie er berichtet, und war plötzlich zum Greifen nah.
Erkrankung veränderte den ursprünglichen Plan für den Unverpacktladen
"Ich hatte und habe das Gefühl, ich kann mit dem Unverpacktladen, wie mit den anderen Maßnahmen, die ich so mache, meinen kleinen Beitrag leisten, um vielleicht für die nachfolgenden Generationen die Welt weiterhin bewohnbar zu machen", sagt Wittmann und fährt mit Nachdruck fort: "Die Welt können wir gemeinsam retten, wenn jeder seinen Beitrag leistet und dazu gehört natürlich auch unnötigen Müll zu vermeiden."
Als die Planungen für den Unverpacktladen abgeschlossen waren, ging der Umbau des Hofheimer Geschäfts los. Doch eine schwere Krankheit bremste Christian Wittmann schlagartig aus. Dass das Projekt dennoch umgesetzt werden konnte, lag an seinem Sohn Dominik.
Dieser wusste, mit welch großer Leidenschaft sein Vater hinter dem Unverpacktladen mit Café stand, und er selbst hatte das Müllproblem auf der Welt mit eigenen Augen schon gesehen. Deswegen bot er sich an, mit seiner Lebensgefährtin Andrea die weiteren Planungen, die Eröffnung und den Betrieb zu übernehmen.
"Hierfür bin ich sehr dankbar. Diese vielen Schritte, wie man so etwas macht, dass die Infrastruktur passt, die Ausstattung und so weiter, hätte ich nicht geschafft. Es wäre tatsächlich zum Stillstand gekommen. Das haben die beiden super gemacht, eine tolle Basis gelegt", sagt Christian Wittmann. Das sehe man auch am großen Kundenstamm.
Längere Öffnungszeiten und ein breiteres Sortiment für den Unverpacktladen
Nachdem das junge Paar fortsetzen will, was es zuvor aufgrund der Corona-Pandemie abbrechen musste, und zwar mit einem Wohnmobil durch die Welt zu fahren, stellte sich für Wittmann die Frage, was er mit dem Laden macht.
Doch es gab für ihn nur eine Antwort: "Ich führe den Unverpacktladen mit Café weiter, weil dies für mich jetzt das Wichtigste überhaupt ist. Neben der Familie und der Gesundheit geht es mir jetzt darum, noch meinen Beitrag für die Umwelt zu leisten. Nachdem ich offensichtlich doch wieder gesund bin, mache ich dies jetzt so lange, bis ich nicht mehr kann."
Dass der Senior das Geschäft übernommen hat, bringt für die Kundinnen und Kunden nun einige Neuerungen. Die Öffnungszeiten werden laut Wittmann erweitert. Ebenso wurde neues Personal eingestellt, da zwei Vollzeitkräfte ersetzt werden mussten. Wenn sich das Ganze eingespielt hat, soll auch noch das Sortiment erweitert werden. Die Gutscheine, die bereits ausgegeben wurden, behalten ihre Gültigkeit, wie Wittmann außerdem erklärt.
Mit Blick auf den Unverpacktladen und das Café ergänzt er: "Wir machen unverpackt und regional, wo immer es geht. Biologisch zertifiziert ist alles, was es hier gibt, sowohl im Laden als auch im Café, das ist untrennbar miteinander verbunden."