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Obertheres/München
Unterfranke Vogel verliert CSU-Kampfabstimmung um Ausschussvorsitz
Steffen Vogel soll Söders Mann gewesen sein, doch die CSU-Landtagsfraktion ließ ihn durchfallen. Warum das Nein die Unterfranken in München schwächt.
Steffen Vogel ist seit 2013 Landtagsabgeordneter der CSU für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld.
Foto: René Ruprecht | Steffen Vogel ist seit 2013 Landtagsabgeordneter der CSU für den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld.
Michael Czygan
 |  aktualisiert: 15.02.2024 19:26 Uhr

Steffen Vogel will sich keine Enttäuschung anmerken lassen. Er habe eine "Duftmarke" setzen wollen - und verloren, sagt der Landtagsabgeordnete aus Obertheres (Lkr. Haßberge). Bei der fraktionsinternen Abstimmung über den CSU-Kandidaten oder die CSU-Kandidatin für den Vorsitz im Wirtschaftsausschuss an diesem Mittwoch unterlag er. Jetzt gelte es, engagiert weiterzuarbeiten, lautete danach sein Kommentar.

Für den Juristen Vogel votierten bei der Wahl zum Sprecher des CSU-Arbeitskreises Wirtschaft, Landesentwicklung, Energie, Medien und Digitalisierung 32 Abgeordnete, seine Mitbewerberin Kerstin Schreyer kam auf 47 Stimmen. Die Bestätigung der bisherigen Staatsministerin für Wohnen und Verkehr als Ausschussvorsitzende an diesem Donnerstag durch die Ausschussmitglieder gilt nun als reine Formsache.

Kerstin Schreyer folgt auf Sandro Kirchner

Schreyer soll die Nachfolge des bisherigen Wirtschaftsausschussvorsitzenden Sandro Kirchner antreten. Der 46-Jährige aus Premich (Lkr. Bad Kissingen) war vor drei Wochen von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) als Innenstaatssekretär ins bayerische Kabinett berufen worden. Damit geht der in der Partei-Hierarchie nicht ganz unbedeutende Posten für die Unterfranken-CSU verloren.

Während Beobachter im Landtag die Wahl Schreyers als Aufbegehren der CSU-Fraktion gegen die Staatskanzlei werteten, weil Vogel angeblich Söders Wunschkandidat war, gibt sich der Unterfranke selbst gelassen. Gegen die Ex-Ministerin, die dem größten CSU-Bezirksverband Oberbayern angehöre, habe er nur Außenseiterchancen gehabt, sagt der 47-Jährige. Zumal die CSU-Fraktion mehr Frauen in Ausschuss-Verantwortung bringen wolle: "Ich sehe die Abstimmung ganz sportlich und gratuliere Kerstin Schreyer."

Winfried Bausback, der Sprecher der unterfränkischen CSU-Landtagsabgeordneten, sieht in der Niederlage Vogels "keine Schwächung der Region". Der frühere Justizminister aus Aschaffenburg hatte Vogel seinen Fraktionskolleginnen und -kollegen zur Wahl vorgeschlagen. "Bei zwei starken Kandidaten muss eben einer verlieren." Bausback bestritt am Mittwoch auch, dass Vogel der Favorit Söders gewesen sei. Der Ministerpräsident habe die Entscheidung "bewusst" der Landtagsfraktion überlassen.

Bausback: Unterfranken-CSU stark vertreten

Die CSU Unterfranken, so Bausback weiter, sei in Staatsregierung und Fraktion weiterhin stark vertreten. Er verwies auf Digitalministerin Judith Gerlach aus Aschaffenburg, Staatssekretär Kirchner und den stellvertretenden Vorsitzenden des Innenausschusses Manfred Ländner aus Würzburg. Hinzu komme er selbst, so Bausback, als stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender.

 
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  • V. S.
    Auf "Duftmarken" dieser Art können wir getrost verzichtet.
    Nach Kirchner ein weiterer Verhinderer von klimaneutralem Wirtschaften als Vorsitzenden des WA wäre nur eine Verlängerung des Trauerspiels gewesen.
    Frau Schreyer: " Mir ist es besonders wichtig, den Wirtschaftsstandort Bayern auch künftig zu sichern. Was die aktuell steigenden Energiekosten angeht, brauchen wir sozialverträgliche Lösungen, die weder die Bürger noch die Unternehmen über Gebühr belasten“ - so Kerstin Schreyer." Na dann mal los... einen echten PLan hat die CSU dazu seit Jahren nicht.
    https://www.kerstin-schreyer.de/lokal_1_1_1434_Neubesetzung-Kerstin-Schreyer-uebernimmt-AK-Wirtschaft-der-CSU-Fraktion-.html
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  • G. W.
    Manchmal biste Denkmal, manchmal biste Taube...

    Herr Vogel ist ja durchaus ein fähiger Politiker, der fränkische Interessen auch sehr gut in der Landeshauptstadt vertritt...

    Aber Vorsitz des Wirtschaftsausschusses, das kann jede/r Stammtischpolitiker/in.

    Unser unterfränkischer Hoffnungsträger, mit 47 noch recht jung, wird sicherlich noch zu höheren Ehren berufen...

    Immerhin steh' ich auf Typen, die sich voll und ganz für ihre Sachen ins Zeug legen 👍🏼
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    Flieg nicht so hoch mein kleiner Freund!
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  • A. S.
    Vielleicht fällt er ja auch bei der Landtagswahl 2023 durch
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    Steffen Vogel gehört wie Bausback zu den Erzkonservativen in der CSU. Söder nicht.
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    Der Mann mit den zwei Gesichtern ist kein Verlust für Unterfranken. Söder'sche Fehleinschätzung.
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