
Biber sorgen im Haßbergkreis immer wieder für Ärger. Ein oder mehrere gefräßige Biber geben nun in und um Üschersdorf herum Grund für ordentliches Kopfzerbrechen. Denn die Nager werden nicht nur an Bächen tätig, sondern verursachen auch große Schäden in den Wäldern. Deshalb trafen sich am Dienstag behördliche und örtliche Vertreter im Waldgebiet "Hainach" zwischen Üschersdorf und Goßmannsdorf, um eine Lösung zu suchen, mit der alle leben können.
Das Ziel der Schadenseindämmung war dasselbe. Die Meinungen, wie dies erreicht werden kann, waren jedoch unterschiedlich. Der ehrenamtliche Berater für Biber am Landratsamt, Winfried Seufert, und Robert Lauer von der unteren Naturschutzbehörde plädierten für eine sanfte Regulierung. Die Landwirte, Gemeindevertreter und privaten Waldbesitzer sprachen sich für gezielte Eingriffe aus.
Schäden in Burgpreppach und Hohnhausen
Der Biber verursachte auch Schäden an den Kläranlagen in Burgpreppach und Hohnhausen. Während in Hohnhausen die Wasserbewohner mittlerweile das Weite suchten, sind sie in Burgpreppach noch am Werk. An beiden Orten kamen elektrische Biberabwehrgeräte zum Einsatz. Diese wurden entlang des Grabens zur Kläranlage entwendet und Drohbriefe gegen die Aufsteller hinterlassen.

Das Besondere an dieser Biber-Plage ist, dass die Tiere ihren Bereich im Tal verlassen haben und ihre Burgen lieber auf dem Berg angelegt haben. Der Grund dafür dürften zwei vom Jagdpächter angelegte Weiher sein, die eine ideale Ansiedlung ermöglichen. Die beiden Weiher wurden vor einigen Jahren nochmals gereinigt, um Amphibien und Insekten anzulocken.
Doch diese Einladung nahmen nun auch die Biber an. Wenn sie in ihren Teichen blieben, wäre nichts einzuwenden. Leider steigen sie noch höher in die Wälder und schädigen wertvolle Eichen – zum Ärger der privaten und kommunalen Waldbesitzer.
Dazu kommt, dass die Tiere durch ihren Burgenbau die Gemeindeverbindungsstraße Üschersdorf-Goßmannsdorf überfluten und eine Verkehrsgefährdung darstellen. Das Wasser überschwemmt die Straße und überflutet die tiefer liegenden Felder. Bei der Diskussion wurde deutlich, dass dieser Zustand nicht bleiben kann.
Antrag auf "Entnahme" der Tiere
Burgpreppachs Erster Bürgermeister Hermann Niediek will deshalb bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt einen Antrag auf "Entnahme" des oder der Probleme verursachenden Biber stellen, sagte er im Gespräch mit der Redaktion.