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Haßfurt
Über 50 Erdhügel auf einem Acker westlich von Haßfurt: Dafür gibt es laut Landratsamt Haßberge keine Genehmigung
Die Behörde will nun prüfen, ob eine nachträgliche Baugenehmigung möglich ist. Dafür muss die Grundstückseigentümerin Unterlagen einreichen.
Für diese 'Riesen-Maulwurfshügel' im Westen von Haßfurt gibt es laut Landratsamt Haßberge nicht die benötigte Genehmigung.
Foto: Martin Sage | Für diese "Riesen-Maulwurfshügel" im Westen von Haßfurt gibt es laut Landratsamt Haßberge nicht die benötigte Genehmigung.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 13.11.2023 02:49 Uhr

Die Hügel stammten wohl von Riesenmaulwürfen, scherzte am letzten Oktobertag ein älterer Herr, der mit seinem Hund auf jenem Flurweg unterwegs war, den man als westliche und nordwestliche Abgrenzung des Baugebietes Osterfeld in Haßfurt bezeichnen kann: Nicht weit von Graf-Stauffenberg-Straße und Dietrich-Bonhoeffer-Straße erheben sich hier, sehr zum Erstaunen vieler Spaziergängerinnen und Spaziergänger, seit einiger Zeit auf einer Ackerfläche über 50 Erdhügel.

Zu sehen sind ganze Hügelketten

Auf einer Strecke von über 100 Metern vom Weg aus in die freie Flur hinein lagern die gut einen Meter hohen Haufen dicht an dicht in zwei bis drei Reihen nebeneinander. Man kann sich gut vorstellen, wie sie einer nach dem anderen von einem Fahrzeug oder Anhänger aus aufgekippt wurden. Nur in Ordnung ist die Sache offenbar nicht. 

Denn: "Es gibt für die vorgenommenen Erdablagerungen keine Genehmigung, weder baurechtlicher noch abfallrechtlicher Art", heißt es auf Anfrage der Redaktion aus dem Landratsamt Haßberge. Für Erdauffüllungen auf einer Fläche von mehr als 500 Quadratmetern bedürfe es nämlich einer baurechtlichen Genehmigung, argumentiert die Behörde mit Verweis auf die Bayerische Bauordnung. Das Kriterium von mehr als 500 Quadratmetern erfüllen die Ablagerungen auf dem Acker westlich des Osterfeldes auf jeden Fall. 

Behörden haben inzwischen Vorort-Kontrolle durchgeführt

Aus diesem Grunde hat das Landratsamt eigenen Angaben zufolge am 2. November vor Ort eine Baukontrolle durchgeführt. Und dabei festgestellt, dass es sich "augenscheinlich um Erdaushub ohne organisches Material" handelt; einige Fuhren jedoch seien vermutlich organischer Oberboden. Dies deckt sich auch mit den Beobachtungen der Redaktion.

Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um Material handelt, das anfällt, wenn jemand irgendwo eine Baugrube ausgehoben hat. Dafür spricht auch, dass im Landkreis Haßberge die Kapazitäten für den Erdaushub fehlen. Im Juli hatten deswegen Bauunternehmen der Region per Protestkonvoi mit großen Nutzfahrzeugen quer durch die Kreisstadt auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht:

Damals war die einzige Lagerfläche für Bodenaushub in Haßfurt schon seit vier Wochen erschöpft gewesen und die Firmen wussten nicht mehr wohin mit dem "Zeug". Und einmal mehr wurde der Ruf nach einer Erdaushubdeponie für den gesamten Landkreis laut.

Grundstückseigentümer hat Post erhalten

Wie Michael Rahn, Büroleiter von Landrat Wilhelm Schneider, und stellvertretender Pressesprecher des Landratsamtes mitteilt, hat seine Behörde die Grundstückseigentümerin inzwischen schriftlich aufgefordert, "zu den ungenehmigten Erdablagerung Angaben zu machen". 

Das Landratsamt will anschließend prüfen, ob es für die Maßnahme im Nachhinein eine Baugenehmigung erteilen kann. Dies sei aber erst möglich, wenn die angeforderten Unterlagen vorlägen und die entsprechenden Fachstellen beteiligt worden seien. Zur Prüfung wird auch gehören, ob das Erdreich möglicherweise nicht stärker kontaminiert ist als es Bauaushub im Normalfall ist. 

 
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Kommentare
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  • Albrecht Schnös
    Ganz ohne Ironie - (die verhindert nämlich eine Veröffentlichung )- diese wichtige Geschichte wurde zurecht hier veröffentlicht!
    Es ist Aufgabe des Journalismus sich solch entscheidender Themen anzunehmen.
    Wer sollte das denn sonst tun? Von beamteten Staatsdienern mal abgesehen?
    Nein das ist schon wirklich wichtig. Am Ende hätte dieses extrem wichtige Thema sonst niemand beachtet!
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  • Martin Sage
    Hallo Herr Schnös,
    Ironie verhindert nicht die Veröffentlichung eines Kommentars, da liegen Sie falsch. Das, was die Main-Post verhindern will, sind Schmähungen, Beileidigungen, Beschimpfungen und dergleichen.
    Ironie bietet sich vielleicht trotzdem nicht als Stilmittel an, weil sie von jenen, die die Zusammenhänge nicht oder nicht genau kennen, oft falsch verstanden wird.
    Mit freundlichen Grüßen aus der Redaktion und den besten Wünschen für ein schönes Wochenende, Martin Sage
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  • Albrecht Schnös
    Bitte verzichten Sie auf Ironie.
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  • Roland Albert
    Rechtzeitig glatt ziehen spart Diskussionen…
    Hätte man halt machen müssen….
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  • Peter Koch
    In Gerolzhofen ist ein grosses Loch das dringend aufgefüllt gehört.
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