Sonnenschein pur und sommerliche 28 Grad herrschten am Samstagnachmittag bei der Eröffnung des 38. Altstadt-Weinfestes in Zeil. Angeführt von den Türmern mit ihren Hellebarden marschierten die Kindergarten- und Grundschulkindern mit den Ehrengästen und unter musikalischer Begleitung der Stadtkapelle Zeil und der Heimatkapelle Ziegelanger in einem Festzug die Hauptstraße entlang zur Hauptbühne am Marktplatz.

Der Stimmkreisabgeordnete als Mundschenk

In ungewohntem Gewande präsentierte sich der CSU-Landtagsabgeordnete Steffen Vogel bei der Weinfest-Eröffnung, obwohl er doch für außergewöhnliche Outfits bekannt ist, seien es pinke Anzüge oder kannfarbene Socken. Im Reigen mit Festpatron Abt Degen alias Manfred Schneidawind und Weingott Bacchus, eindrucksvoll dargestellt vom ehemaligen Zeiler Grundschulrektor Gerold Snater, zeigte sich Vogel im weißen Gewand und löste damit ein Versprechen ein, als Mundschenk zu agieren.

In den Vorjahren übten schon Landrat Wilhelm Schneider und Peter Schleich, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Schweinfurt-Haßberge, diesen Job aus. Bürgermeister Thomas Stadelmann erklärte, dass die Idee vor einigen Jahren in einer Weinlaune entstanden sei, als der jahrzehntelange Mundschenk Leo Maag nicht mehr zur Verfügung stand. Vogel, Schneider und Schleich sagten damals zu, das Amt des Mundschenks bei einem der folgenden Weinfeste zu übernehmen - den schriftlichen Beweis dazu gibt es heute noch auf einem Bierdeckel.

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Johanna Barthel begrüßt 15 Weinhoheiten

Johanna Barthel, die Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals und damit gewissermaßen gastgebende Majestät, freute sich, 15 Weinprinzessinnen aus ganz Franken in der Heimat des Silvaners begrüßen zu dürfen. An der Spitze der Weinhoheiten stand die fränkische Weinkönigin Lisa Lehritter, die sich beeindruckt vom Ambiente des Weinfestes in der Fachwerkstadt zeigte. Auch Landrat Wilhelm Schneider (CSU), die Bundestagsabgeordneten Dorothee Bär (CSU) und Manuela Rottmann (Grüne) sowie Pfarrer Michael Erhardt hatten Trinksprüche parat.

Natürlich durfte auch nicht ein Seitenhieb in Richtung Sand fehlen, wie es schon zur humorvollen Tradition geworden ist. "Unsere Weinprinzessin Johanna Barthel war bei der Eröffnung des Sander Weinfestes mit auf der Bühne, aber durfte kein Wort sagen. In Zeil ist das natürlich anders", forderte Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann seinen Sander Amtskollegen Jörg Kümmel zum Lachen heraus.

Spontan erklomm ein Gast die Bühne und zeigte sich überwältigt vom Zeiler Weinfest. Günter Pokorny aus Nürnberg war zum ersten Mal in der Fachwerkstadt zu Gast und war fasziniert vom dem Ambiente des Traditionsfestes: "Hier in Zeil ist es wunderschön und ich danke allen Helfern, die dieses Fest ermöglichen". Der 68-jährige Reiseleiter ist neun Monate im Jahr in der ganzen Welt unterwegs und war zuletzt in Norwegen. Der Wink, mal nach Zeil zum Feiern mitzugehen, kam von Pokornys Bekannten Waldtraud Weiß, die dem Zeiler Weinfest schon seit 30 Jahren alljährlich ihren Besuch abstattet.

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Zeil

Samstag auf dem Weinfest Zeil

Am Abend war dann eine fröhliche "Weinnacht" angesagt. In der Oberen Torstraße rockte die Band "EggSqueeze" und in der Speiersgasse begeisterte "Miss Sophy & the Groove" ihre Fans. Auf dem Marktplatz waren erstmals "Die Gerchlis" aus Mittelfranken zu Gast, die die gute Stube der Stadt Zeil in einen wahren Hexenkessel verwandelten.

Von Mallorca auf den Zeiler Marktplatz

Sänger Hannes, der auch regelmäßig mit einem Soloprogramm auf der Partyinsel Mallorca auftritt, verstand es sofort, die Weinfestgäste in seinen Bann zu ziehen. Um Mitternacht feierte dann Weinprinzessin Johanna Barthel ihren 22. Geburtstag auf der Bühne zusammen mit der Sander Weinprinzessin Anna-Lena Sünkel.

Bei den Einsatzkräften des Roten Kreuzes und der Polizei war es ein Weinfestsamstag ohne große Vorkommnisse. Die Polizeiinspektion Haßfurt meldet lediglich einen Vorfall am Samstagabend, bei dem ein 21-Jähriger unter starkem Alkoholeinfluss einem Festgast mit der Faust gegen den Kopf schlug. Glücklicherweise erlitt der Mann nur eine Schwellung an der Stirn, heißt es im Polizeibericht.