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Haßfurt
Thema Energieberatung: Vhs-Vorsitzender Holger Baunacher verärgert über Haßfurt, Knetzgau, Ebern und Königsberg
Die vier Kommunen beteiligen sich nicht finanziell an der Energieberatung im Umweltbildungszentrum. So wird es nichts mit dem Klimapakt, glaubt Baunacher
Vhs-Vorsitzender Holger Baunacher wandte sich im Rahmen der vhs-Mitgliederversammlung mit eindringlichen Worten an seine Bürgermeister-Kollegen. Es geht um die Energieberatung am Umweltbildungszentrum in Oberschleichach.
Foto: Pia Bayer | Vhs-Vorsitzender Holger Baunacher wandte sich im Rahmen der vhs-Mitgliederversammlung mit eindringlichen Worten an seine Bürgermeister-Kollegen. Es geht um die Energieberatung am Umweltbildungszentrum in Oberschleichach.
Pia Marion Bayer
 |  aktualisiert: 04.07.2024 02:46 Uhr

Die Bürgermeister im Landkreis Haßberge sind uneins, was die Finanzierung der neu aufgestockten Energieberatung im Umweltbildungszentrum in Oberschleichach angeht. Die Kontroverse darum war eines der Themen der diesjährigen Mitgliederversammlung der Vhs Haßberge. Sie fand am Donnerstag im Landratsamt statt.

"Ich weiß, dass jede Kommune dieses Jahr zu kämpfen beziehungsweise zu knausern hat, aber meine Meinung ist: Wir haben einen Klimapakt beschlossen, da müssen wir jetzt auch was tun", appellierte Holger Baunacher, Vhs-Vorsitzender und Bürgermeister von Wonfurt, am Donnerstag an seine Bürgermeister-Kollegen im Rahmen der Mitgliederversammlung. Er sei "verärgert", sagte er weiter. Das Thema: die neu aufgestockte Energieberatung im Umweltbildungszentrum (UBiZ), an der sich auch die Kommunen finanziell beteiligen sollen.

Seit Juni sind zwei statt bisher ein Energieberater im UBiZ tätig. Der Stellenanteil wurde von 0,8 auf 1,55 aufgestockt. Die Kosten dafür sollen zu etwa zwei Dritteln der Landkreis Haßberge und zu etwa einem Drittel seine Kommunen tragen. Obwohl das Thema als schon lang besprochen galt, äußerten sich in der jüngsten Bürgermeisterversammlung vier Bürgermeister negativ, was eine finanzielle Beteiligung ihrer Städte angeht. Diese soll mit rund 64 Cent pro Bürger pro Jahr zu Buche schlagen. Konkret geht es um die Städte Königsberg, Haßfurt, Ebern und Knetzgau. Ihre Einwohnerinnen und Einwohner müssen derzeit deshalb auch 23 Euro mehr zahlen, wenn sie eine Erstberatung durch die Energieberater im UBiZ in Anspruch nehmen.

Im vergangenen Jahr fanden 236 Erstberatungen dort statt. "Es ist da an dieser Stelle viel zu tun" und "es bleiben nicht mehr viele Jahre", meinte Baunacher in dem Zusammenhang. Er richtete den Blick dabei auch auf das durch den Klimapakt im Landkreis ausgegebene Ziel, bis 2030 bilanziell klimaneutral zu werden. Was die Kontroversen mit den Kommunen angeht, versprach er: "Es wird weitere Gespräche geben." Denn: "Wir müssen dran bleiben, um unsere Klimaziele, die wir uns selbst gesetzt haben, zu erreichen."

Vhs-Vorsitzender will keine Doppelstrukturen schaffen

Bei der Beratung im UBiZ gehe es dabei nicht alleine um die Energieberatung an sich, führte Baunacher weiter aus, sondern auch um die Themen Klimapakt, Klimaneutralität und Regionalwerk, "die wir an die Bürger herantragen müssen". Um keine Doppelstrukturen zu schaffen, sollen die Kommunen weiterhin in Energiefragen vor allem durch die GUT beraten werden. Die Anlaufstelle für private Haushalte dagegen seien eben die Energieberater im UBiZ.

So schnell vergeht die Zeit: Holger Baunacher wurde für zehnjährigen Einsatz als vhs-Vorsitzender geehrt.
Foto: Pia Bayer | So schnell vergeht die Zeit: Holger Baunacher wurde für zehnjährigen Einsatz als vhs-Vorsitzender geehrt.

Darüber hinaus waren das UBiZ-Modellprojekt 2024/2025 und das Projekt "zak - Zukunft mit Arbeit im Kreis Haßberge" weitere wichtige Themen der Versammlung. Das Modellprojekt am UBiZ widmet sich ab heuer der Transformationsbegleitung von zwei Schulen hin zu einem ganzheitlichen Ansatz im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE). Schülerinnen und Schüler sollen damit zu zukunftsfähigem Denken und Handeln befähigt werden.

Über 12.000 gemeinnützige Arbeitsstunden durch zak-Projekte

Migration, Sprache und Arbeit sind die großen Schlagworte, die im zak-Projekt vereint werden. Das geschieht über sogenannte Arbeitsgelegenheiten (AGH), die in Kooperation mit dem Landkreis, der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter an Asylsuchende und Flüchtlinge vermittelt werden. 12.286 gemeinnützige Arbeitsstunden wurden hierdurch in 2023 geleistet. Die Besonderheit in den Haßbergen: Man versucht Sprache und Arbeit direkt miteinander zu verbinden. "Wichtig ist, die Menschen direkt zu beschäftigen und sie nicht erst in der Arbeitslosigkeit einrichten zu lassen", erklärte Projektassistentin Julia Wagenhäuser.

Insgesamt stabilisieren sich die Teilnehmerzahlen der Vhs und lagen in 2023 bei etwa 80 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Neuwahlen, die während der Versammlung ebenfalls durchgeführt wurden, erbrachten keine Neuerungen. So bleibt Sonja Liebenstein die Vertreterin der vhs-Außenstellen im Volkshochschulbeirat. Die Bürgermeister Helmut Dietz und Matthias Beuerlein sind weiterhin die Vertreter der Kommunen im Vhs-Beirat, Dietz auch der Stellvertreter von Vorsitzendem Holger Baunacher. Letzterer wurde für sein zehnjähriges Engagement in dieser Position geehrt.

 
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