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Haßfurt
Sporthalle am Lengfeldweg feierlich eingeweiht: Was sie bietet - und warum die Pläne eigentlich anders waren
Bereits seit über einem Jahr wird die Sportstätte am Lengfeldweg durch den TV Haßfurt und die Waldorfschule genutzt. Ursprünglich gab es allerdings ganz andere Pläne.
Im Lengfeldweg wurde die neue Einfachsporthalle verwirklicht.
Foto: Christian Licha | Im Lengfeldweg wurde die neue Einfachsporthalle verwirklicht.
Christian Licha
 |  aktualisiert: 31.10.2024 02:42 Uhr

Feierlich eingeweiht und gesegnet wurde am Samstag die neue Sporthalle am Lengfeldweg, nahe dem TV-Gelände. Nach dem Festakt für geladene Gäste am Vormittag hatte auch die Bevölkerung am Nachmittag Gelegenheit, den Neubau bei einer Besichtigung zu inspizieren. 

Wie Bürgermeister Günther Werner (WG) bei der Einweihung ausführte, stimmte der Stadtrat im Februar 2018 dem Bau der Einfachsporthalle mit Gymnastikräumen zu. Um die erforderlichen Fördergelder zu sichern, wurde im Jahr 2020 eine Bauherrengemeinschaft mit dem TV Haßfurt und der Freien Waldorfschule in den Mainauen gegründet. Am 8. Februar 2021 konnten die Bauarbeiten beginnen. Bereits zum 1. September 2023 konnte dann der Sportbetrieb aufgenommen werden.

Ein nachhaltig gedämmter Holzrahmenbau

Die Halle wurde aus einem nachhaltigen, hoch gedämmten Holzrahmenbau mit Einblasdämmung aus Zellulose errichtet. Das Tragwerk besteht aus Holzleimbindern, die die Lasten auf Einzelstützen abtragen. Aufgrund der Hochwassergefährdung ruht das Gebäude circa einen Meter über dem Gelände auf einem Rost-System aus Stahlbetonbalken. Die Fassade besteht aus einer senkrechten Lattenschalung aus Holzprofilen unterschiedlicher Breite, was der Außenfläche eine spielerische Anmutung verleiht.

Im Beisein von Bürgermeister Günther Werner (links) segneten Pastoralreferentin Claudia Nowak (rechts) und Pfarrer Thomas Prusseit (Mitte) die Räume.
Foto: Christian Licha | Im Beisein von Bürgermeister Günther Werner (links) segneten Pastoralreferentin Claudia Nowak (rechts) und Pfarrer Thomas Prusseit (Mitte) die Räume.

Im Inneren finden sich warme Holztöne, die zusammen mit weißen und dunklen Flächen einen ansprechenden Farb-Material-Dreiklang bilden. Die Halle wurde mit einem kompakten Grundriss unter Berücksichtigung aller rechtlichen Vorgaben sowie moderner LED-Beleuchtungstechnik geplant. Sie ist barrierefrei zugänglich, und neben den Treppen führt ein Aufzug im Foyerbereich in den ersten Stock. Dort befindet sich ein großer Gymnastikraum mit großen Fenstern, der bei Bedarf mit einer Falttrennwand unterteilt werden kann.

Halle auch für sehbehinderte Personen zugänglich

Im Obergeschoss sind zudem Technik- und Lagerräume untergebracht. Auf dem Hallendach ist eine Photovoltaikanlage installiert worden und zusätzliche Fluchtwege wurden durch eine Stahltreppe Richtung Westen gesichert. Die Halle wurde auch für Sehbehinderte kenntlich gemacht, mit einem Behindertenparkplatz, abgesenkten Gehsteigen und Noppenplatten am Eingangsbereich.

Peter Kuhn vom ausführenden Haßfurter Ingenieurbüro Baurconsult bezeichnete die neue Halle als eine der schönsten Sportstätten in dieser Größenordnung. Zur Einweihung überreichte der Architekt eine Spende an den TV Haßfurt, mit dem Wunsch, dass diese bei der Jugendarbeit des Vereins Verwendung finde. Die katholische Pastoralreferentin Claudia Nowak und ihr evangelischer Kollege Pfarrer Thomas Prusseit segneten die Räume und alle, die in der Turnhalle Sport treiben, arbeiten, oder nur zusehen. 

So sieht sie von innen aus - die neue Sporthalle.
Foto: Christian Licha | So sieht sie von innen aus - die neue Sporthalle.

Vor über einem Jahrzehnt hatte der TV Haßfurt einst andere Pläne. Damals war angedacht, eine Dreifachsporthalle auf dem Vereinsgelände zu errichten. Auch nach der Einreichung einer abgespeckten Planung stimmte der Stadtrat einer hohen Bürgschaft, die die Stadt Haßfurt übernehmen sollte, nicht zu.

Damit war der Traum einer großen Sporthalle geplatzt. Die Baukosten der jetzigen, wesentlich kleineren Halle sind etwa so hoch, wie vor elf Jahren die Bürgschaft gewesen wäre, die aber wahrscheinlich gar nicht hätte eingelöst werden müssen.

Hallengröße entspräche den Wünschen

Die Gesamtkosten des Projekts beliefen sich auf 4,4 Millionen Euro brutto, wovon 4,1 Millionen förderfähig waren, erklärte Bürgermeister Werner. Dank der Fördermittel durch den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV) und der Regierung von Unterfranken, die sich auf insgesamt 1,4 Millionen Euro beliefen und des hundertprozentigen Vorsteuerabzugs konnten die Kosten auf rund 3,7 Millionen Euro gesenkt werden, wo Werner.

Nur einen Katzensprung ist es vom TV-Gelände zur neuen Einfachturnhalle (im Hintergrund).
Foto: Christian Licha | Nur einen Katzensprung ist es vom TV-Gelände zur neuen Einfachturnhalle (im Hintergrund).

Der Bürgermeister reagierte auch auf Kritik, die bezüglich der Größe der Halle laut wurde. "Wir haben uns an den Wünschen der Nutzer und an der Größe des Grundstückes orientiert", so Werner. Bereits im November vergangen Jahres sagte Altbürgermeister Rudi Eck, dass die Baukosten für die jetzige Einfachturnhalle annähernd so hoch seien wie vor zehn Jahren für eine damals geplante Zwei- oder Dreifach-Turnhalle.

Keine Hallen-Wettkämpfe möglich

In der neuen Sporthalle können laut Eck auch keine Hallen-Wettkämpfe wie zum Beispiel im Korbball stattfinden, da die Hallengröße zu klein bemessen sei und nicht den Mindestvorschriften für Wettkämpfe entspreche. Außerdem reicht die neue Halle nicht alleine für den Schulsport der Waldorfschule aus. Die Regierung habe erst den Bedarf geprüft und die Auffassung vertreten, die neue Halle sei ausreichend, berichtete einst TV-Vorstandsmitglied Gerd Wolf.

Mitte 2022 habe die Regierung dann der Waldorfschule aber mitgeteilt, dass es in der neuen Halle nicht möglich sei, mittels einer mobilen Wand Schülerinnen und Schüler im Unterricht zu trennen. Das hat nun zur Folge, dass die Waldorfschule zusätzlich zur neuen Halle auch die alte TV-Halle weiter anmietet und nutzt.

 
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