
Am Samstag, 7. September, fand einmal mehr das inklusive Sportfest des Turnvereins Hofheim in Kooperation mit der Lebenshilfe Haßberge und der Rummelsberger Diakonie statt. Damit feierte der TV Hofheim, der das Sportfest erstmals im Jahr 2014 veranstaltete, in diesem Jahr sein 10-jähriges inklusives Engagement.
Auf dem Sportgelände in Hofheim konnten Sportlerinnen und Sportler zum einen Disziplinen für das Sportabzeichen des des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), absolvieren und zum anderen an einem Mehrkampf teilnehmen. Dabei ging es laut dem ehemaligen Vorsitzenden des Turnvereins, Günter Dietz, vor allem darum, Spaß am sportlichen Wettbewerb zu haben.

Jeder darf mitmachen
Der Tag begann um 10 Uhr mit der Möglichkeit, sich für die sportlichen Aktivitäten anzumelden. Ob Jung oder Alt, Vereinsmitglied oder Privatperson, mit oder ohne Behinderung – das Besondere an dem inklusiven Sportfest ist, dass jeder teilnehmen darf. Dabei sind insbesondere Personen mit Behinderung willkommen. Wie Dietz erklärt, geht es dem Verein nicht nur darum, die Richtlinien der UN umzusetzen, sondern vor allem darum, Bewusstsein für das Thema Inklusion zu schaffen und die Berührungsängste, die Kinder und Erwachsene gegenüber Menschen mit Behinderung haben, abzubauen.

Neben Landrat Wilhelm Schneider und der Musikgruppe "Bateria Caliente" war auch eine Gruppe der Rummelsberger Diakonie vertreten. Besonders viel Spaß hatten sie beim Kugelstoßen und Weitsprung. Thomas Biermann, der ehrenamtlich mit der Gruppe arbeitet, erklärt, dass die Gruppe außer in den Ferien jeden Montagabend nach Hofheim kommt, um Sport zu treiben. Geli Seifert, Mitarbeiterin der Rummelsberger Diakonie, und Maren Ricklinkat von der Lebenshilfe Haßberge beantworten die Frage, warum Sport für Menschen mit Behinderung so viele Chancen bietet.
Der Leistungsgedanke steht nicht im Vordergrund
Davon abgesehen, dass Sport und Bewegung allgemein wichtig seien, sehen die beiden Aktionen wie das Hofheimer Inklusionssportfest und die Beteiligung in Sportvereinen für Personen mit Behinderung als Möglichkeit, das "Miteinander" zu erleben, das ihnen in der Gesellschaft oft verwehrt bleibt. Vieles könne behindertengerecht angepasst werden, wenn die Bereitschaft dazu vorhanden sei. Bei dem gemeinsam organisierten Sportfest stehe ausnahmsweise nicht der Leistungsgedanke im Vordergrund, sondern die Botschaft, Menschen mit Behinderung nicht auszugrenzen, sondern sie als die wertvollen Mitglieder des Vereins zu betrachten, die sie sind.

Von 10.30 bis 14.30 Uhr konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei Disziplinen wie Ballweitwurf, Weitsprung, Seilspringen, Schwimmen und vielen weiteren Sportarten antreten. Parallel dazu sorgte der TV Hofheim auf dem Gelände der Hofheimer Mittelschule mit kühlen Getränken, Kuchen, belegten Laugenstangen und verschiedenen Eissorten nicht nur für Stärkung der Sportlerinnen und Sportler, sondern auch für die nötige Abkühlung an dem heißen Sommertag.
Besondere Aktionen für Kinder
Ab 12 Uhr fanden auf dem Pausengelände außerdem Aktionen für Kinder statt. Die Lebenshilfe Haßberge und die Rummelsberger Diakonie boten Kinderschminken an und bastelten Armbänder, ganz nach dem Vorbild von Taylor Swift. Darüber hinaus wurde ein Rollstuhlparkour mit Slalom und Hindernissen aufgebaut, um Gästen zu zeigen, welchen Barrieren Menschen im Rollstuhl im Alltag begegnen.

Am Nachmittag wurde das sogenannte "Spiel ohne Grenzen" veranstaltet. Bei verschiedenen Geschicklichkeitsspielen traten Teams gegeneinander an. Die Mannschaften setzten sich aus Personen mit und ohne Behinderung zusammen, um die Gemeinschaft zu stärken. Im Anschluss wurden die Sieger gekürt. Eine feierliche Übergabe der Sportabzeichen und Urkunden mit Verpflegung und Live-Musik folgt Ende November in der Turnhalle des TV Hofheim.