Das Haßfurter Caritas-Seniorenheim Sankt Bruno hat schwere Zeiten hinter sich. Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen 2020 hatte ein Corona-Schnelltests bei einer Bewohnerin in der Einrichtung die Alarmglocken bei den Verantwortlichen schrillen lassen. Bis zum Zweiten Weihnachtsfeiertag galten bereits sieben Mitarbeiter und sieben Bewohner als infiziert. Bis heute haben sich 42 Bewohner und 35 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. 13 Bewohnerinnen und Bewohner sind seitdem mit oder an Covid-19 verstorben. Das ist fast ein Fünftel aller 67 Coronatoten, die der gesamte Landkreis Haßberge zu beklagen hat. Doch seit 11. Februar gilt das Wohnheim offiziell wieder als coronafrei, wie Christine Vogl vom Caritasverband für den Landkreis Haßberge in einer Pressemitteilung schreibt.
Bewohner dürfen wieder Besuch empfangen
„Uns allen hat die Situation alles abverlangt", zitiert das Papier Einrichtungsleiterin Heike Ehlert. Die Bewohner könnten nun wieder in den gemeinsamen Alltag zurückkehren, der zwar immer noch von Corona bestimmt sei, aber nicht mehr von einem konkreten Ausbruchsgeschehen im Haus. Gruppenveranstaltungen könnten wieder stattfinden, die Bewohner könnten wieder den Gottesdienst in der Kapelle besuchen und auch Fasching dürften sie gemeinsam feiern.
Die Quarantäneanordnung für Sankt Bruno sei bereits zum 19. Januar aufgehoben worden, somit dürfen wieder neue Bewohner und Bewohnerinnen in das Seniorenheim einziehen. Und: Die Bewohner dürfen wieder Besuche empfangen, schreibt die Caritas. Ein Besucher pro Tag und Bewohner sei nach Terminvereinbarung erlaubt, das Tragen der FFP2-Maske in der Einrichtung sowie die Vorlage eines gültigen Negativtests seien für die Besucher vorgeschrieben.
"In den vergangenen Wochen haben die Mitarbeitenden mit umfangreichen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, PCR-Reihentests von Bewohnern und Mitarbeitern sowie bemerkenswertem Einsatz und hoher Motivation das Corona-Virus im Haus in den Griff bekommen", heißt es weiter in der Mitteilung. Die Bewältigung der Situation sei nur durch einen gemeinsamen Kraftakt aller Beteiligter möglich gewesen.
Interner Gedenkgottesdienst
Bei aller Freude über das Ende dieser Krise bleibe aber die Trauer über die Verluste, die diese mit sich gebracht habe. „Unsere Gedanken sind bei den Angehörigen der Bewohner, die trotz aller Maßnahmen in dieser schwierigen Zeit gestorben sind. Jeder einzelne war ein Teil unserer großen Gemeinschaft und es ist für Bewohner und Mitarbeitende gleichermaßen traurig, so viele Verstorbene in kurzer Zeit gehen lassen zu müssen“, bedauert Einrichtungsleiterin Heike Ehlert und kündigt für die kommenden Tage einen hausinternen Gedenkgottesdienst an.