Im Landkreis Haßberge hat es einen weiteren Corona-Ausbruch in einer Altenpflegeeinrichtung gegeben. Wie Anke Schäflein, Geschäftsführerin des Caritas-Verbandes für den Landkreis Haßberge, am Sonntagvormittag in einer Pressemitteilung bekanntgab, wurden über die Weihnachtstage mehrere Bewohner und Mitarbeiter des Seniorenheims Sankt Bruno in Haßfurt positiv auf das Virus getestet. Bisher seien allerdings alle Betroffenen symptomfrei.
Aus dem Landratsamt Haßberge kommt derweil die Meldung, dass ein weiterer Corona-Patient aus dem Landkreis in einer stationären Einrichtung verstorben ist. Dabei handelt es sich um einen 87-Jährigen, der an schweren Vorerkrankungen litt. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Landkreis Haßberge steigt damit auf 38.
Inzidenzwert auf einem Auf- und Ab-Kurs
Zudem meldet das Gesundheitsamt über die Weihnachtsfeiertage 91 Neuinfektionen mit dem Virus. Damit haben sich seit Beginn der Pandemie 1679 Bürger des Landkreises nachweislich mit Corona infiziert (Stand: 27. Dezember, 12 Uhr). 1324 von ihnen sind wieder gesund, bei 38 Verstorbenen bedeutet das, dass aktuell noch 317 infiziert sind. 612 Menschen befinden sich in häuslicher Isolation. Die Sieben-Tage-Inzidenz befindet sich dabei auf einem Auf- und Ab-Kurs: Am Samstag hatte sie mit einem Wert von 199,09 knapp an der 200-er Marke gekratzt, was zu dieser Zeit der höchste Wert in ganz Unterfranken war. Mittlerweile gibt das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit wieder einen etwas niedrigeren Inzidenzwert von 174,2 an.
Bisher sieben Heimbewohner infiziert
Den ersten Hinweis auf die Corona-Infektion einer Heimbewohnerin im Altenheim Sankt Bruno brachte ein Antigentest am 21. Dezember. Da dieser Schnelltest positiv ausgefallen war, wurde der zuverlässigere PCR-Test durchgeführt. Das Ergebnis, das einen Tag später vorlag, bestätigte, dass sich die Frau mit dem Virus infiziert hatte. In den darauf folgenden Tagen wurden weitere Tests durchgeführt, die ergaben, dass sich weitere Bewohner und Mitarbeiter infiziert hatten.
Laut der Pressemitteilung der Caritas-Geschäftsführerin sind bisher (Stand: 26. Dezember, später Abend) sieben Bewohner und sieben Mitarbeiter betroffen. Insgesamt ist das Haus mit 70 Bewohnern belegt.
Besuch nur für Sterbende
Weiter berichtet Schäflein, dass zum 25. Dezember in Rückbindung mit dem Gesundheitsamt ein Besuchs- und Abholstopp für das Haus verfügt worden sei. "Kontakte sollen telefonisch oder über Videotelefonie stattfinden", schreibt die Caritas-Chefin. Ausnahmen gebe es für sterbende Bewohner. Diese können von Angehörigen besucht werden, wenn diese einen negativen Corona-Test vorlegen können. Allerdings ist dafür eine Voranmeldung nötig, die Besucher müssen eine FFP2-Maske tragen.
Anke Schäflein bittet die Angehörigen allerdings darum, auch in diesen Fällen den Besucherkreis so weit wie möglich zu reduzieren: "Momentan ist es eindeutig nicht sinnvoll, dass mehrere Personen gleichzeitig oder gar viele Externe zu Besuch ins Haus kommen." Weiter weist die Caritas darauf hin, dass die Personalressourcen dringend zur Betreuung und Versorgung der Bewohner und zur Umsetzung der nun noch engmaschigeren Testungen benötigt würden.
Kurz vor den anstehenden Impfungen
"Wir sind sehr betroffen und traurig, dass wir diese Lage so kurz vor den anstehenden Impfungen konstatieren müssen", schreibt Anke Schäflein. "Wir tun alles Menschenmögliche, um eine weitere Verbreitung im Haus aufzuhalten, wissen allerdings auch, dass dies alles andere als auszuschließen ist."