
Klare Aussage: "Für alles, was sich auf dem fremden Grundstück abgespielt hat, hat es keine Zusage gegeben." Das hat Bürgermeister Günther Werner (Wählergemeinschaft Haßfurt, WG) am Dienstagmorgen im Gespräch mit der Redaktion herausgestellt, die das Zitat noch einmal wiederholt hat, um Missverständnissen vorzubeugen.
Gemeint damit sind die Übergriffe von jenem Grundstück aus auf die städtischen Wiesen am westlichen Siedlungsrand der Kreisstadt, dessen Miteigentümer der Dritte Bürgermeister Berthold Albert, ebenfalls WG, ist. So soll es Werner bereits mehreren Mitgliedern des Stadtrats gegenüber bekundet haben, jetzt aber sagt er es öffentlich: Die gravierenden Umgestaltungsmaßnahmen, allen voran das Zuschottern der Flutmulde und ihr Abschneiden durch eine Kalksteinmauer, sind laut Stadt ohne Genehmigung erfolgt.
Damit steht nun Aussage gegen Aussage. Denn Berthold Albert hat bereits mehrfach und gegenüber dieser Zeitung zuletzt am Sonntag behauptet, er habe bei mehreren Gesprächen mit Verwaltung und Bürgermeister Zusagen für die gestalterischen Maßnahmen jenseits des Gartenzauns erhalten. Dem widerspricht Günther Werner nun eindeutig, nur bei der Bepflanzung ist er sich nicht ganz sicher, ob die Stadt hier möglicherweise Zugeständnisse gemacht hat: Auf einer Art Wall bilden Büsche einen nach außen, sprich auf die ökologische Ausgleichsfläche vorgelagerten Sichtschutz.
Am Dienstagmorgen wollte Bürgermeister Günther Werner nicht weiter ins Detail gehen. Er will seinem zweiten Stellvertreter zunächst die Möglichkeit zu einem persönlichen Austausch einräumen. Was bis auf Weiteres nicht möglich ist, weil Albert verhindert ist. Aber schon jetzt kristallisiert sich hier ein gravierender Konflikt zwischen der Stadt und dem Stadtrat Albert sowie zwischen den beiden Parteifreunden und Bürgermeistern heraus, für den es kaum eine einvernehmliche Lösung geben dürfte.

"Die Wählergemeinschaft muss ihm dringend ins Gewissen reden", hat gerade erst die SPD Haßfurt in einer Pressemitteilung gefordert und mit "ihm" Berthold Albert gemeint. Sollte er bei seiner Behauptung bleiben, die Übergriffe und Umgestaltung auf das städtische Areal seien genehmigt gewesen – wofür ihm auch nach eigenen Aussagen kein schriftlicher Nachweis vorliegt – könnte es für die Beteiligten noch ungemütlicher werden als die Angelegenheit jetzt schon ist.
Jetzt nimmt die Stadt Haßfurt etwa zehn Grundstücke genauer unter die Lupe
Übrigens: Beim Telefonat am Dienstagmorgen nannte Bürgermeister Werner eine Größenordnung von zehn Grundstücken mit wohl großflächigerer eigenmächtigerer Erweiterung auf fremden Boden. Im Stadtrat am Montagabend hatte das Stadtoberhaupt eine rathausinterne Besprechung der Fälle am kommenden Dienstag und dann auch eine Information der Öffentlichkeit über den Sachstand vermutlich im Rahmen einer Ratssitzung angekündigt.
Als ob es keine wichtigeren Themen gäbe!!! Wie geht's weiter mit dem Krankenhaus? Wie kann man die Innenstadt autofrei machen??