
Eines ist spätestens jetzt sicher: Die Sander Bürgerinnen und Bürger haben im kommenden Mai tatsächlich eine richtige Auswahl, wenn sie zur Urne schreiten und einen neuen Bürgermeister wählen. Ein Gendern im Sinne von Bürgermeister oder Bürgermeisterin ist hier nicht nötig, denn ins Rathaus einziehen wollen nach aktuellem Stand ausschließlich Männer: Julian Müller von der CSU, Matthias Zink von der SPD und jetzt auch Jörg Kümmel von den Freien Sander Bürgern (FSB).
Offiziell soll die Kandidatur am 22. November werden
Müller ist von seiner Partei schon nominiert; bei Zink soll dies Ende Januar, Anfang Februar geschehen. Und an diesem Freitag haben die Freien Sander Bürger ihren Nominierungstermin genannt: Es ist Dienstag, 22. November. Allerdings sei es schon im Frühjahr festgestanden, "dass wir jemanden ins Rennen schicken", sagte am Freitag Johannes Krines, Gemeinderat und stellvertretender Vorsitzender der FSB, auf Anfrage der Redaktion.
Und es ist auch kein Geheimis, wen die Freien Sander Bürger als Nachfolger des Langzeitbürgermeisters Bürgermeisters Bernhard Ruß (SPD) auserkoren haben: Es ist Jörg Kümmel, promovierter Chemiker, Unternehmer aus Sand, Vorsitzender der FSB und auch Vorsitzender der Lebenshilfe Haßberge.
Wahlkampferfahrung hat Kümmel bereits. Schon 2017 war er für die Freien Sander Bürger gegen Bernhard Ruß angetreten. Gegen das kommunalpolitische Schwergewicht, das sich mit 60,78 Prozent der gültigen Stimmen eindrucksvoll durchsetzen konnte, hatte der dreifache Familienvater damals allerdings keine Chance. Immerhin landete er mit 21,85 Prozent der Stimmen aber noch vor der CSU-Kandidatin Andrea Rippstein (17,37 Prozent).
„Alles ist möglich, wenn man den Willen dazu hat“, hatte Jörg Kümmel vor ziemlich genau sechs Jahren, damals 49 Jahre alt, verkündet, als sich die Mitglieder der FSB für seine Kandidatur aussprachen. Und zwar einstimmig, obwohl er damals über "nur" zwei Jahre Erfahrung im Gemeinderat verfügte. Weil durch das altersbedingte Ausscheiden von Bürgermeister Ruß aus dem Amt die Karten in Sand nun wirklich neu gemischt werden, mag Kümmels Spruch von damals aus seiner Sicht realistischer sein als 2017.