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Ebelsbach
Rechtsextremismus im Landkreis Haßberge: Fremdenfeindliche Aktion am Ortseingang
Unbekannte haben schwarze Kreuze errichtet und mit braunen Botschaften versehen. Es trifft Ebelsbach und wie im vergangenen Jahr Ebern. Die Hintergründe.
Am Ortseingang von Ebelsbach hängt ein schwarzes Kreuz. Bürgermeister Horn spricht von 'ewiggestrigen Dummköpfen'.
Foto: Felix Mock | Am Ortseingang von Ebelsbach hängt ein schwarzes Kreuz. Bürgermeister Horn spricht von "ewiggestrigen Dummköpfen".
Lukas Reinhardt
 |  aktualisiert: 14.02.2024 22:59 Uhr

Der 13. Juli ist ein Aktionstag der rechtsextremen Szene, auch im Landkreis Haßberge. Zu spüren bekommt das in diesem Jahr die Gemeinde Ebelsbach, was Bürgermeister Martin Horn, Sozialdemokrat, auf die Palme bringt: "Ich habe keine Skrupel zu sagen, dass das ewiggestrige Dummköpfe sind", erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion. 

Horn meint diejenigen, die wohl in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein schwarzes Kreuz am Ortseingangsschild befestigt haben, darauf steht in weißen Buchstaben: "Deutsche Opfer!" Der Hintergrund dieser Aktion ist ein fremdenfeindlicher, die Absicht simpel: Möglichst viele solcher schwarze Kreuze sollen an öffentlichen Orten aufgestellt werden, um Gewaltopfern ausländischer Täter zu gedenken. Die braune Botschaft: Migration sei eine massive Bedrohung für die deutsche Bevölkerung. 

Auch Ebern von rechter Propaganda betroffen

"Das Kreuz kommt natürlich sofort weg", zeigt sich Bürgermeister Horn entschlossen. Doch Ebelsbach ist an diesem Tag nicht die einzige Gemeinde im Haßbergkreis, die als Projektionsfläche für fremdenfeindliche Propaganda herhalten muss. Auch in Ebern errichteten mutmaßlich Rechtsextreme wieder schwarze Kreuze in der Stadt: eines nahe der Mittelschule, das andere im Umfeld der Realschule, wie es vonseiten der zuständigen Polizeistelle heißt. Ob es weitere gibt, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Bereits im vergangenen Jahr war Ebern deshalb in den Fokus geraten. Auch Untermerzbach, Burgpreppach und Rentweinsdorf waren betroffen. "Wir dulden das nicht, schon gar nicht rechtsextremistisch motivierte Aktionen", hatte Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann, SPD, damals verkündet. Er kündigte an, Anzeige zu erstatten. Die Ermittlungen blieben allerdings ohne Erfolg, so Eberns Polizeichef Detlef Hauck heute.

Verfassungsschutz beobachtet Rechtextreme 

Die fremdenfeindliche Aktion wirft erneut ein Licht auf die rechtsextremen Umtriebe im Haßbergkreis. Vor allem im Eberner Raum ist seit rund einem Jahr die völkisch-nationalistische Gruppierung "Zukunft schaffen – Heimat schützen" aktiv, die vom bayerischen Landesverfassungsschutz beobachtet wird. In den sozialen Netzwerken propagiert das sogenannte "Kollektiv" ähnliche Botschaften wie jene auf den Kreuzen. 

Von einem handfesten Rechtsextremismusproblem möchte Detlef Hauck aber nicht sprechen, zumindest "aus polizeilicher Sicht". Auch die Brücke von den schwarzen Kreuzen zum erwähnten Kollektiv zu schlagen, halte er für "höchst spekulativ". Bei den Ermittlungen arbeite man mit dem Staatsschutz-Kommissariat der Kriminalpolizei Schweinfurt zusammen. 

Eine Straftat ist das Errichten der Kreuze trotzdem nicht, da es sich um "kein verbotenes Symbol" handle, wie Kurt Etzel, Leiter die Polizeidienststelle Haßfurt, erklärt. Sie einfach so an Straßenschilder anzubringen, sei aber eine Ordnungswidrigkeit. Verfolgt wird diese im Falle Ebelsbach aber vermutlich nicht. Da es sich wahrscheinlich um eine sogenannte unbekannte Ordnungswidrigkeit handle, der oder die Täter also nicht ermittelbar sind, wie Kurt Etzel sagt.

 
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  • G. W.
    Der Artikel beschreibt Rechtsextremismus im Landkreis Haßberge.

    Als Bewohner dieser Region muß ich leider dagegenhalten:

    Rechtsextrem sind immer die Anderen, egal wo, aber bloß nicht hier.

    Die Menschen in den abgehängten ländlichen Regionen verstehen sich als traditionalistisch konservativ und sind stolz darauf!

    Der Unterschied zwischen beiden Positionen ist für mich nicht schlüssig darzustellen und die Grenzen sind äußerst fließend.
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    Bernd H.'s Gehilfen unterwegs. Schade für's Holz - da mit Farbe behandelt, darf es nicht mal mehr verbrannt werden.
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    @Meefisch: Kennen Sie Bernd H. oder fühlen Sie sich angesprochen? Dafür gibt es sogar ein Fragezeichen! 🤣
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    @meefisch: Ist doch ganz einfach: Mitgegangen - Mitgefangen! Sie brauchen hier nichts zu beschönigen! Der AfD gehören die "Flügel" ordentlich "gestutzt"!!!
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  • G. W.
    Ja Bernd Hocker gehört dem knusprig braunem Geflügel dieser Partei an, aber das alles getan wird, um diesen Volksverhetzer loszuwerden, das nimmt ihnen doch keiner ab.
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  • L. W.
    @ meefisch

    Welche nennenswerten Mitglieder hat die Abwärts für Deutschland denn noch, die Höcke Paroli bieten können?

    In den letzten Jahren hat doch Eine/r nach der/m Anderen aufgegeben, der noch zur demokratischen Fraktion der AfD gerechnet werden konnte.

    Listen Sie mir doch mal Mitglieder der AfD auf, die aus tiefstem Herzen Demokraten sind und nicht empfänglich für dumpfe und einfache Lösungen wie Höcke sie anstrebt.
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  • L. W.
    @ meefisch

    Da ist nichts verleumderische Behauptung. Ob es jetzt Aktivisten des III. Wegs, Mitglieder der Abwärts für Deutschland oder andere Neonazis waren ist doch egal.

    Auch Bernd Höcke grenzt sich nicht von anderen faschistischen Rechtsextremisten ab. Haben Sie denn mittlerweile seine Agenda gelesen? Genau wie Hitler mit seinem Buch "Mein Kampf" beschreibt Bernd Höcke seine politischen Zielsetzungen. Und wer dieses Buch "Nie zweimal in den selben Fluss" ignoriert leistet dem Erstarken des Faschismus in Deutschland eben Unterstützung.
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  • M. B.
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  • L. W.
    Deutsche Opfer

    gibt es durchaus auch von rechtsextremen Terroristen. Sogar unter denen, die uns schützen sollen.

    Ich erinnere nur einmal an die Polizistin Kiesewetter, die vom NSU ermordet wurde.

    Das ist der erste Name, der auf dieses Kreuz am Straßenrand geschrieben gehört.
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    Potenziell weitaus gefährlicher war wohl der Auftritt des homophoben Hass-Predigers Olaf Latzel in Rentweinsdorf gewesen. Da mussten die Lokalpolitiker erst zum Protest getragen werden!
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  • P. K.
    Der ist ja auch ein selbsternannter Mann Gottes. Bis Dorfpolitiker kapieren, dass der des Teufels sein könnte dauert es halt auf dem Land. Vermutlich mangels highspeed- Digitalisierung.
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