Der 13. Juli ist ein Aktionstag der rechtsextremen Szene, auch im Landkreis Haßberge. Zu spüren bekommt das in diesem Jahr die Gemeinde Ebelsbach, was Bürgermeister Martin Horn, Sozialdemokrat, auf die Palme bringt: "Ich habe keine Skrupel zu sagen, dass das ewiggestrige Dummköpfe sind", erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Horn meint diejenigen, die wohl in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein schwarzes Kreuz am Ortseingangsschild befestigt haben, darauf steht in weißen Buchstaben: "Deutsche Opfer!" Der Hintergrund dieser Aktion ist ein fremdenfeindlicher, die Absicht simpel: Möglichst viele solcher schwarze Kreuze sollen an öffentlichen Orten aufgestellt werden, um Gewaltopfern ausländischer Täter zu gedenken. Die braune Botschaft: Migration sei eine massive Bedrohung für die deutsche Bevölkerung.
Auch Ebern von rechter Propaganda betroffen
"Das Kreuz kommt natürlich sofort weg", zeigt sich Bürgermeister Horn entschlossen. Doch Ebelsbach ist an diesem Tag nicht die einzige Gemeinde im Haßbergkreis, die als Projektionsfläche für fremdenfeindliche Propaganda herhalten muss. Auch in Ebern errichteten mutmaßlich Rechtsextreme wieder schwarze Kreuze in der Stadt: eines nahe der Mittelschule, das andere im Umfeld der Realschule, wie es vonseiten der zuständigen Polizeistelle heißt. Ob es weitere gibt, ist zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.
Bereits im vergangenen Jahr war Ebern deshalb in den Fokus geraten. Auch Untermerzbach, Burgpreppach und Rentweinsdorf waren betroffen. "Wir dulden das nicht, schon gar nicht rechtsextremistisch motivierte Aktionen", hatte Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann, SPD, damals verkündet. Er kündigte an, Anzeige zu erstatten. Die Ermittlungen blieben allerdings ohne Erfolg, so Eberns Polizeichef Detlef Hauck heute.
Verfassungsschutz beobachtet Rechtextreme
Die fremdenfeindliche Aktion wirft erneut ein Licht auf die rechtsextremen Umtriebe im Haßbergkreis. Vor allem im Eberner Raum ist seit rund einem Jahr die völkisch-nationalistische Gruppierung "Zukunft schaffen – Heimat schützen" aktiv, die vom bayerischen Landesverfassungsschutz beobachtet wird. In den sozialen Netzwerken propagiert das sogenannte "Kollektiv" ähnliche Botschaften wie jene auf den Kreuzen.
Von einem handfesten Rechtsextremismusproblem möchte Detlef Hauck aber nicht sprechen, zumindest "aus polizeilicher Sicht". Auch die Brücke von den schwarzen Kreuzen zum erwähnten Kollektiv zu schlagen, halte er für "höchst spekulativ". Bei den Ermittlungen arbeite man mit dem Staatsschutz-Kommissariat der Kriminalpolizei Schweinfurt zusammen.
Eine Straftat ist das Errichten der Kreuze trotzdem nicht, da es sich um "kein verbotenes Symbol" handle, wie Kurt Etzel, Leiter die Polizeidienststelle Haßfurt, erklärt. Sie einfach so an Straßenschilder anzubringen, sei aber eine Ordnungswidrigkeit. Verfolgt wird diese im Falle Ebelsbach aber vermutlich nicht. Da es sich wahrscheinlich um eine sogenannte unbekannte Ordnungswidrigkeit handle, der oder die Täter also nicht ermittelbar sind, wie Kurt Etzel sagt.
Als Bewohner dieser Region muß ich leider dagegenhalten:
Rechtsextrem sind immer die Anderen, egal wo, aber bloß nicht hier.
Die Menschen in den abgehängten ländlichen Regionen verstehen sich als traditionalistisch konservativ und sind stolz darauf!
Der Unterschied zwischen beiden Positionen ist für mich nicht schlüssig darzustellen und die Grenzen sind äußerst fließend.
Welche nennenswerten Mitglieder hat die Abwärts für Deutschland denn noch, die Höcke Paroli bieten können?
In den letzten Jahren hat doch Eine/r nach der/m Anderen aufgegeben, der noch zur demokratischen Fraktion der AfD gerechnet werden konnte.
Listen Sie mir doch mal Mitglieder der AfD auf, die aus tiefstem Herzen Demokraten sind und nicht empfänglich für dumpfe und einfache Lösungen wie Höcke sie anstrebt.
Da ist nichts verleumderische Behauptung. Ob es jetzt Aktivisten des III. Wegs, Mitglieder der Abwärts für Deutschland oder andere Neonazis waren ist doch egal.
Auch Bernd Höcke grenzt sich nicht von anderen faschistischen Rechtsextremisten ab. Haben Sie denn mittlerweile seine Agenda gelesen? Genau wie Hitler mit seinem Buch "Mein Kampf" beschreibt Bernd Höcke seine politischen Zielsetzungen. Und wer dieses Buch "Nie zweimal in den selben Fluss" ignoriert leistet dem Erstarken des Faschismus in Deutschland eben Unterstützung.
gibt es durchaus auch von rechtsextremen Terroristen. Sogar unter denen, die uns schützen sollen.
Ich erinnere nur einmal an die Polizistin Kiesewetter, die vom NSU ermordet wurde.
Das ist der erste Name, der auf dieses Kreuz am Straßenrand geschrieben gehört.