
Manch einer staunte am Donnerstagnachmittag nicht schlecht über die große Polizeipräsenz auf dem Haßfurter Marktplatz. Was war da los? Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr fand auch heuer wieder die Präventionsveranstaltung der bayerischen Polizei "Coffee with a Cop" statt. Bei einem kostenlosen Kaffee oder einer heißen Schokolade nutzten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, zwanglos mit den Beamtinnen und Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt ins Gespräch zu kommen.
"Uns ist es wichtig zu erfahren, was die Bevölkerung beschäftigt", sagte Dienststellenleiter Detlef Hauck, der zusammen mit etwa einem Dutzend Kolleginnen und Kollegen den Interessierten Rede und Antwort stand.
Nachwuchs informiert sich über die Arbeit eines Polizisten
Nachwuchsgewinnung ist für die Polizei ein wichtiges Thema. Um so mehr freute sich zum Beispiel Polizeihauptkommissar Patrick Ruß, als ein junger Schüler auf ihn zukam. Der 13-jährige Diego Richter aus Haßfurt nutzte die Gelegenheit, um zusammen mit seiner Mutter Lisa Richter einen kleinen Einblick in die Polizeiarbeit zu bekommen. Vor einiger Zeit war der Realschüler mit seiner Klasse bereits zu Besuch auf der Haßfurter Dienststelle – und fand daraufhin großes Interesse an dem Beruf.
"Ich möchte Gutes tun und anderen helfen", sagte Diego Richter. Dabei würde ihm besonders der Streifendienst gefallen, mit direktem Kontakt zur Bevölkerung. Wie ist der Arbeitsablauf auf der Wache? Wie sind die Arbeitszeiten? Welche Aufgaben kommen auf einen Polizisten zu? Diese Fragen und noch viel mehr beantwortete Ruß dem Schüler. In einigen Jahren, wenn Berufspraktika auf dem Lehrplan stehen, steht für Diego auf jeden Fall schon fest: "Ich will zu Polizei".

Polizeiobermeister Alexander Welz erklärte einem anderen Interessierten auch den Ablauf des Bewerbungsverfahrens, bei dem ein Auswahltest stattfindet, der sich aus verschiedenen Prüfungen zusammen setzt. Dabei stehen unter anderem die Sprach- und Grundfähigkeit auf dem Programm, genauso wie Rechtschreibung, Ausdrucksvermögen oder die Wahl der korrekten Worte. Logisches Denken, Merkfähigkeit und Konzentration seien ebenfalls wichtig für den anspruchsvollen Polizeiberuf.
Betagtes Ehepaar spricht über Enkeltrickbetrug
Ein anderes Thema, das in aller Munde ist, ist der Trickbetrug in all seinen Facetten. Ein älteres Ehepaar aus dem Maintal sprach deswegen Polizeiobermeisterin Franziska Reitz an. So sei es in ihrem Bekanntenkreis erst vor kurzem zu einem Fall des Enkeltrickbetruges gekommen. Ein Anrufer habe behauptet, der Enkel zu sein, der Geld wegen eines angeblichen schweren Unfalls benötige, um nicht ins Gefängnis zu kommen.
Dabei hatten die Betrüger bei dem Angerufenen aber keine Chance. Er beendete das Gespräch sofort, weil ihm trotz aller gespielten Dramatik in dem Telefongespräch klar war, dass das nicht sein wirkliches Enkelkind sein könne. "Das ist das Beste, das man in so einem Fall machen kann: Anruf beenden und weitere Kontaktversuche ignorieren", so Reitz.
Die Polizistin riet auch dazu, sofort ihre Kolleginnen und Kollegen telefonisch über den Vorfall zu informieren. "Niemals Geld an unbekannte Personen übergeben", ist ein weiterer Tipp der Polizei. Leider komme es des Öfteren vor, dass Betrüger durchaus Erfolg haben. Dabei spielt eine gewisse Überrumpelungstaktik eine Rolle und auch der Überraschungsmoment werde ausgenutzt.