
Einfach mal so einen Kaffee mit einer Polizistin oder einem Polizisten trinken? Das war am Donnerstagnachmittag im Winterdorf auf dem Haßfurter Marktplatz möglich. "Coffee with a Cop" heißt die Präventionsveranstaltung der Bayerischen Polizei, die bereits in den vergangenen Monaten in vielen Orten im Freistaat großen Anklang fand. So auch jetzt in der Kreisstadt, in der sich ein knappes Dutzend Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Haßfurt Zeit nahm, um mit der Bevölkerung zwanglos ins Gespräch zu kommen.
Nützliche Andenken für die Kinder
Neben vielen anderen Bürgerinnen und Bürgern nutzte auch Reiner Schneiderbanger aus Knetzgau zusammen mit seinem vierjährigen Sohn Luka die Gelegenheit, Kontakt mit der Polizei aufzunehmen. Mit einem Cappuccino für den Papa und einem Kakao für den Junior zeigten sich beide besonders begeistert von den Diensträdern, mit denen seit einiger Zeit Fahrradstreifen unterwegs sind.
Während der Vater sich im Gespräch mit Dienststellenleiter Daniel Müller und dessen Stellvertreter Kurt Etzel über die Arbeitsweise der Polizei informierte, hatte der Sohnemann anderes im Sinn. Luka, auf den Blaulichtorgansisationen eine gewisse Anziehungskraft haben, freute sich über nützliche Andenken von der Polizei. Ausgestattet mit Kinder-Warnwesten, Reflektoren fürs Fahrrad und originellen Bleistift-Spitzern für sich und seine ältere Schwester, bleibt dem Jungen der Besuch bei der Polizei bestimmt noch lange positiv in Erinnerung.
Polizei auf der Suche nach Nachwuchs
Der Nachwuchs ist auch bei den Ordnungshütern ein wichtiges Thema. So konnte Schulkontaktbeamtin Cordula Schmidt vor Ort einigen Schülerinnen und Schülern helfen, die mehr über eine berufliche Laufbahn bei der Polizei wissen wollten.
Nach einer erfolgreichen Ausbildung stehen den Nachwuchskräften viele Wege offen, so die Polizeihauptkommissarin. Neben Spezialisierungen in unterschiedlichen Bereichen kann man nämlich bei der Bayerischen Polizei auch studieren. Das ist als sogenannter Aufsteiger sogar ohne einen höheren Schulabschluss möglich. Was zählt, sind persönliche Voraussetzungen und Leistungen, die man im Polizeiberuf erbringt, erklärte Schmidt. Nach dem Studium kann dann zum Beispiel eine Laufbahn als Kommissarin oder Kommissar bei der Schutz- oder Kriminalpolizei eingelegt werden.
Praktikum bei der Polizei: Erste Einblicke in den Beruf
Um erstmal in den Beruf reinzuschnuppern, besteht auch die Möglichkeit, das schulische Pflichtpraktikum bei der Haßfurter Polizei zu leisten. Eine Woche lang haben dann die Mädchen und Jungen Gelegenheit, beispielsweise die erkennungsdienstliche Behandlung oder den Alltag einer Polizeistreife hautnah bei Mitfahrten erleben zu können.
Zeit für das junge Klientel nahmen sich auch die beiden Verkehrserzieher Dominique Heim und Matthias Krapf, die regelmäßig in Kindergärten und Schulen präsent sind, um Wissen zur Verkehrssicherheit zu vermitteln. Bereits gut bekannt von einem Schulbesuch war den Polizisten ein 15-jähriger Junge aus dem Maintal.
Wichtige Tipps für Online-Käufe: So schützt man sich vor Betrügern
Dieser schilderte seine Erfahrungen in einem ganz anderen Bereich, nämlich als Betrugsopfer. Der Schüler entdeckte auf einem Kleinanzeigenportal im Internet ein interessantes Angebot über eine stattliche Lautsprecherbox eines bekannten Herstellers. Den Kaufpreis von 250 Euro hielt der junge Mann für angemessen und zahlte dem vermeintlich gewerblichen Verkäufer den Betrag per Banküberweisung. Nach rund sechs Wochen vergeblichen Wartens auf eine Lieferung und erfolgloser Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer erstattete der Schüler zusammen mit seinen Eltern schließlich Betrugsanzeige bei der Polizeiinspektion Haßfurt. Die Ermittlungen laufen derzeit noch. Ob er je sein Geld zurückbekommen werde, sei sehr fraglich, so der 15-Jährige.
Jan Stoll, der Leiter der Ermittlungsgruppe in der Haßfurter Dienststelle, kennt dieses Phänomen zur Genüge: "Die zahlen explodieren." Regelmäßig landen Fälle wie dieser auf seinem Schreibtisch. Der Polizeihauptkommissar rät deshalb dazu, Angebote im Internet stets auch mit einem kritischen Auge zu betrachten. Raffinierte Betrüger kopieren nämlich auch Online-Shops von renommierten Versandhändlern, die dann täuschend echt aussehen, aber bei denen das Geld dann ohne Gegenwert in dunklen Kanälen verwindet. Die Zahlung mittels Paypal für Waren und Dienstleistungen sei für Käuferinnen und Käufer ein relativ sicheres Zahlungsmittel, zu dem der Ermittlungsgruppenleiter rät. Im Gegensatz zu einer normalen Banküberweisung kann man sich nämlich bei Auftreten von Problemen an den Zahlungsdienstleister wenden, der den Geldbetrag zurückerstattet, wenn man seine bestellten Sachen nicht erhalten hat, so Stoll.