"Das Allianzbad ist ein Traum von uns und wäre ein großer Wurf für die ganze Region. Es könnte zu einem Leuchtturmprojekt werden – mit einer großen Strahlkraft für unsere ILE-Gemeinden, den kompletten Landkreis und als Highlight für die Schulen. Aber ohne großzügige Unterstützung von Bund und Land ist das nicht umzusetzen." Das betonte Eltmanns Bürgermeister Michael Ziegler (CSU), als er jetzt im Rathaus der Stadt Zeil mit den Bürgermeistern der ILE-Lebensregion+ eine Studie für das Allianzbad in Eltmann, mit Freibad und Hallenbad, der Öffentlichkeit vorstellte.
Schon seit einigen Jahren ist das Allianzbad ein Dauerthema für die Bürgermeister der ILE-Lebensregion+, der die Kommunen Breitbrunn, Ebelsbach, Eltmann, Kirchlauter, Knetzgau, Oberaurach, Priesendorf (Lkr. Bamberg), Rauhenebrach, Sand, Stettfeld und Zeil angehören. Der Eltmanner Bürgermeister erinnerte daran, dass man sich schon mehrfach damit beschäftigt habe und nun auch noch der Schwimmbadverein Zeil aufgelöst worden sei.
Finanzierung des Schwimmbads und Unterhalt sind ungewiss
Man habe jetzt eine Studie und erste Planungen abgeschlossen. Außerdem habe man sich Gedanken gemacht, wie sich die ILE-Gemeinden und der Landkreis Haßberge an diesem Projekt und auch bei der späteren Unterhaltung beteiligen könnten. "Nun wollen wir auch die Öffentlichkeit informieren und gleichzeitig sagen, dass wir das nur umsetzen können, wenn wir dafür auch die entsprechenden Mittel bekommen. Es kostet rund 30 Millionen Euro und allein können wir das Projekt nicht bewältigen."
So habe man auch die Landes- und Bundespolitiker aus der Region angeschrieben, ob das Allianzbad vielleicht im Rahmen eines Sonderprogramms ein Leuchtturmprojekt für diesen Raum werden könne. Dabei habe man auf die großen Defizite für den Schwimmunterricht an den Schulen hingewiesen. Schwimmen gelte als unverzichtbarer Bestandteil des Bildungsauftrags und deshalb seien alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Durchführung des Schwimmunterrichts sicherzustellen.
Zur Region zählen sechs Grundschulen, drei Mittelschulen und eine Realschule, in denen vielen Schülerinnen und Schülern derzeit kein Schwimmunterricht erteilt werden könne. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wolle man gleich nach Konstitution der neuen Bundesregierung dann noch einmal nachhaken, ob es entsprechende Fördermittel gebe.
Knetzgauer Hallenbad als Teil des Projekts Allianzbad
Man werde das Projekt weiterverfolgen. "Auch das Knetzgauer Hallenbad gehört zu unserem Allianzbad dazu und wir brauchen es als Ergänzung für den Schwimmunterricht", betonte Ziegler. Er sehe eine Zukunft für das Hallenbad in Knetzgau und aus den Unterlagen gehe dieses Gemeinschaftsprojekt auch hervor.
Dem schloss sich Zeils Bürgermeister Thomas Stadelmann (SPD) an. Er forderte nach der Bundestagswahl ein gemeinsames Schreiben an alle Abgeordneten. "Es geht um die beiden Bäder und darum zu wissen, ob wir es weiterverfolgen können oder einen Haken darunter machen müssen." Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW), Sprecher der ILE-Bürgermeister, unterstrich, dass man dem Thema Allianzbad Priorität gegeben habe und auch der politische Wille da sei. Aber allein könne man das nicht leisten, wenn nicht die entsprechende Förderung erfolge.
Knetzgaus Bürgermeister Stefan Paulus (CWG/SPD) ließ keinen Zweifel daran, dass die Situation aus Knetzgauer Sicht erschwert sei. "Bei uns gehen Teile unseres Schwimmbades defekt. Dies betrifft auch die Solaranlage, die ausgetauscht werden müsste. Wenn du da eingreifst, zieht das einen Rattenschwanz nach sich. Dazu kommt der Druck aus der Bevölkerung und das macht mir Sorgen. Das ist eine Investition, wo ich nicht weiß, wo das endet."
Zwei Varianten stehen für die Bäder in Eltmann im Raum
Mithilfe einer Illustration des Planungsbüros stellte Bürgermeister Ziegler dann die Planstudie für das Allianz- beziehungsweise "Ganzjahresbad" in Eltmann vor, für das es verschiedene Varianten im Becken- und im Raumprogramm gibt.
Bei Variante I gehören zum Hallenbad ein 25-Meter-Mehrzweckbecken mit Sprungturm und Sprunggrube sowie ein Kinderbecken. Im Raumprogramm sind dort die Umkleiden, die Sanitäranlagen, ein Bademeister-Sani-Raum, Gastronomie, ein Geräteraum sowie ein Wasserwacht-Schulungsraum und die Technik vorgesehen.
Das Freibad besteht aus dem Schwimmerbecken mit 25 mal 12,5 Meter, einem Nichtschwimmerbecken, einer Wellenbreit-Rutsche, einem Kinderbecken und dem Kiosk. Der Eingangsbereich besteht aus dem Foyer mit Kassenanlage, Personalräumen, Besucher-WC sowie Fahrradstellplätzen und Behinderten-Parkplätzen.
Bei Variante II könne man sich, gleich oder später, auch einen Saunabereich vorstellen, der für circa 40 Personen ausgelegt ist – mit Saunen, Dampfbad, Finnischer Sauna, Bio-Sauna, Ruheraum, Abkühlraum, Freiluftbereich, Sanitäranlagen und Umkleide. Dieser Bereich würde dann im Obergeschoss entstehen.
Das Planungsbüro habe dabei auch viel Wert gelegt auf eine entsprechende Außengestaltung mit Glasfassade in südlicher Ausrichtung, Pultdach und Dachbegrünung. Das Allianzbad soll ja auf dem Gelände des jetzigen Freibads entstehen, und in diesem Zusammenhang soll am Standort an der Georg-Schäfer-Straße auch noch eine Bushaltestelle integriert werden.