
Der Blick zurück auf die Kommunalpolitik des vergangenen Jahres, der Blick voraus auf die des laufenden Jahres, die Ehrung von Ehrenamtlichen mit Urkunde, Präsent und Eintrag ins Gästebuch der Stadt, in besonderen Fällen auch ins Goldene Buch. Das sind die traditionellen Elemente eines zünftigen Neujahrsempfangs, bei dem freilich auch ausreichende Sorge für das leibliche Wohl und viele Gelegenheiten zum Gespräch nicht fehlen dürfen.
So geschehen auch am vergangenen Donnerstag in der voll besetzten Frauengrundhalle in Ebern. "Es hätten noch viel mehr Menschen verdient, für ihre Leistungen für die Gesellschaft eingeladen zu werden", bedauerte Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), aber angesichts der Platzverhältnisse in der Halle müsse eine Auswahl getroffen werden, so schwer das auch falle.

2023 war für die Stadt Ebern ein Jahr mit schwierigen Rahmenbedingungen. Vor dem Hintergrund von Kriegen und Krisen braucht es neben ausreichenden finanziellen Mitteln mehr denn je "stabile Anker" aus Vereinen und Ehrenamt, um die Kommunen handlungsfähig zu halten.
Großprojekte wie die Wasserversorgung und die Eberner Galerie am Stadtberg sind in Arbeit, Ebern wurde als familienfreundlichste Gemeinde im Landkreis ausgezeichnet und der Publikumspreis "Hauptstadt des Fairen Handels" spülte 10.000 Euro in die Stadtkasse.
Der Ausblick auf 2024 lässt sich laut Hennemann in einem Satz zusammenfassen: "Es wird immer schwieriger…". Zu den schon lange bekannten Problemen kommt nun auch noch ganz aktuell die Ankündigung der Firma Valeo, des größten Arbeitgebers in der Stadt, kurzfristig 280 Arbeitsplätze abzubauen.

Für ihre ganz besonderen langjährigen Leistungen in Amt und Ehrenamt wurden die beiden scheidenden Geistlichen der Stadt geehrt. Pater Rudolf Theiler war 17 Jahre als Seelsorger in der katholischen Kirche tätig, hat in der Stadt eine neue Heimat gefunden und viele Spuren hinterlassen. Pfarrer Bernd Grosser betreute 19 Jahre lang die evangelische Kirchengemeinde. Beide Seelsorger hätten in der Ökumene eng zusammengearbeitet, beide seien "streitbare" Menschen und "Pfarrer mit Meinung" gewesen, sagte Hennemann in seiner Laudatio.
Einträge in das Gästebuch der Stadt Ebern
In das Gästebuch der Stadt Ebern eintragen durften sich die Nachfolger im Amt. Pfarrer Gregor Sauer hat die katholische Pfarrstelle übernommen, die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Ebern und Jesserndorf betreut Pfarrer Holger Manke. Die seit dem 1. September 2023 wieder vollwertige Pfarrstelle Eyrichshof teilen sich die Pfarrerinnen Eszter Manke-Lackner und Lena Gleußner.
Weitere Einträge galten dem ehemaligen Kreisbrandinspektor Thomas Habermann und dem Obst- und Gartenbauverein Unterpreppach, dem "Verein des Jahres 2023" im Kreisverband der Gartenbauvereine.