Bereits Ende vergangenen Jahres sorgte Rene Tierno bei den Hofheimerinnen und Hofheimern für Aufsehen und Neugier. Mit einem Banner, das vor dem Gelände der ehemaligen "Pizzeria Rusticana" an der Ecke zwischen Eichelsdorfer und Goßmannsdorfer Straße gespannt war, kündigte der 39-Jährige, der auch "Eiscafé & Pizzeria Dolomiti" führt, an, dass hier Anfang 2024 etwas Neues entstehen werde.
Was genau, darüber hüllte sich Tierno in Schweigen. Bis vor Kurzem schirmten Stellwände das Gelände ab, auf dem im Hintergrund gewerkelt wurde. Erste Gerüchte machten dennoch die Runde. Jetzt hat Tierno im Gespräch mit der Redaktion das Geheimnis endgültig gelüftet: Am Samstag, 27. April, öffnet an Ort und Stelle der ehemaligen Pizzeria das "Hofheimer Wirtshäusle" seine Türen.
Wirtshaus und Biergarten sollen gutbürgerliche, fränkische Küche bieten
Gutbürgerliche, fränkische Küche soll dort künftig in Wirtshaus und Biergarten geboten werden, wie Tierno berichtet. Es werde eine Speisekarte mit etwa zehn wechselnden Gerichten geben, darunter Klassiker wie Schnitzel Wiener Art oder Schäufele. Mit dem "Hofinger Schnitzel" hat man sich darüber hinaus eine eigene Kreation für die Stadt einfallen lassen.
Sonntags werde auch mal Entenbrust auf der Karte stehen, ergänzt Tierno. Ebenso soll "urige Küche", zum Beispiel mit Sülze oder Blauen Zipfeln, im "Hofheimer Wirtshäusle" nicht fehlen. Und auch einen Brotzeitteller werde es geben. Frei nach dem Motto "Brotzeit ist die schönste Zeit", wie Rene Tiernos Frau Rebecca anfügt. Der Gastronom berichtet, dass er auf lokale Lieferanten setze, auch bei den Getränken. Ausgeschenkt werden sollen regionale Biere und Frankenwein.
Bamberger Bierkeller dienten für "Hofheimer Wirtshäusle" als Inspiration
Angelehnt ist das Konzept, das sich die beiden für das Gastronomie-Projekt überlegt haben, in Teilen an die Bamberger Bierkeller. "Davon sind wir große Fans, und haben uns die ein oder andere Idee geholt", berichten die Tiernos. Wenngleich die Größenordnung in Bamberg natürlich eine andere sei. Rund 150 Plätze bietet der Biergarten des "Hofheimer Wirtshäusles" künftig. 65 Plätze, davon 40 im Nebenraum, sind es im Inneren.
Von April bis September sei Selbstbedienung angesagt – wie in den Bierkellern. Ab Oktober solle der Betrieb dann mit Bedienung laufen, erklärt Rene Tierno. Rund zwölf Mitarbeitende seien aktuell an Bord. Darunter als Tiernos rechte Hand in der Geschäftsführung Daniela Keß und als Koch Armin Lassmann, der zuletzt im "Fränkischen Wirtshaus" in Burgpreppach, das jedoch Anfang des Jahres vorübergehend schließen musste, den Kochlöffel schwang.
Im Biergarten solle es des Öfteren Live-Musik geben, erklärt Rene Tierno. Für das Wirtshaus können er und seine Frau sich im Winter auch Wirtshaussingen oder Kappenabende vorstellen. Der Nebenraum, der über einen Beamer verfügt, biete sich für Familienfeiern, Konferenzen oder Tagungen an, erklärt Rebecca Tierno. Im Sommer soll hier zudem die Fußball-EM gezeigt werden, wie ihr Mann ergänzt.
Auf der Suche nach einem Gastro-Angebot, das in Hofheim noch fehlte
"Wir wollten ursprünglich verpachten", berichtet Rene Tierno mit Blick auf das neue Gastronomie-Angebot in Hofheim. Es seien aber nur Pacht-Anfragen gekommen zu Kulinarik, die schon in der Stadt vorhanden ist. "Was fehlt in Hofheim?", habe man sich gefragt und sei zu dem Schluss gekommen, dass eine einfache, gutbürgerliche Küche fehle. Eine Lokalität, in der man "isst wie bei der Oma". Etwas Uriges und Gemütliches sollte es sein.
Für Tierno ist der Ort, an dem nun in Kürze das "Hofheimer Wirtshäusle" Gäste empfangen wird, eng mit der eigenen Geschichte verbunden. Sein Vater Mario, der im vergangenen Jahr verstorben ist, betrieb dort über zwanzig Jahre lang die "Pizzeria Rusticana". "Bevor er gestorben ist, haben wir noch gemeinsam besprochen, was wir machen", erzählt der 39-Jährige. Sein Vater sei auch der Meinung gewesen, dass diese Art der deutschen Küche in Hofheim absolut fehle.
Die Gaststätte ist vielen Hofheimerinnen und Hofheimern noch als "Deutsches Haus" bekannt. Früher einmal war sie mit dem Weißenseel-Saal verbunden, in dem sich heute der Möbel-Z.A.K. befindet, wie Rebecca Tierno erklärt. Zwei historische Fotos liegen beim Termin der Redaktion auf einem Tisch im neuen "Hofheimer Wirtshäusle". In dem Gebäude kehrten schon lange Jahre immer wieder Gäste ein. Rene und Rebecca Tierno schlagen nun abermals ein neues Kapitel in dessen Geschichte auf.
Das "Hofheimer Wirtshäusle" feiert am 27. April Eröffnung: Ab 14 Uhr zunächst für geladene Gäste, ab 16.30 Uhr dann für alle. Es spielen die Urlesbacher Musikanten. Die allgemeinen Öffnungszeiten: Montag, Donnerstag, Freitag und Samstag von 15 bis 22 Uhr sowie Sonn- und Feiertag von 11 bis 22 Uhr.