Still ruht das Fränkische Wirtshaus in Burgpreppach dieser Tage vor sich hin. Wo sonst – in der Gaststätte selbst oder im Sommer auch im Biergarten – Menschen gemütlich beisammen saßen und sich ihre Getränke und ihr Essen schmecken ließen, ist aktuell niemand mehr zu sehen. Das Fränkische Wirtshaus hat geschlossen. Zu Jahresbeginn informierte unter anderem ein Post auf der Facebook-Seite des Gastronomie-Betriebs die Gäste über die Schließung.
"Liebe Gäste, aus personellen Gründen haben wir uns nach langer Überlegung entschlossen, das Wirtshaus zum 06.01.2024 auf unbegrenzte Zeit zu schließen", heißt es dort in dem Beitrag. Der Post wurde inzwischen vielfach geteilt und kommentiert. Viele äußern in den Kommentaren ihr Bedauern über die Schließung des Wirtshauses. "Wieder ein Ort der Pflege sozialer Kontakte weg, sehr schade", schreibt ein Nutzer. "Sehr schade, war immer sehr lecker bei euch", äußert sich eine Nutzerin.
Personalmangel führte zur Schließung des Fränkischen Wirtshauses
Ende 2019 hatte das Fränkische Wirtshaus, frisch saniert, seine Türen für Gäste geöffnet. Hinter dem Gastronomie-Projekt stehen Stefanie und Christopher von Hugo. Das Ehepaar hat im wenige Kilometer entfernten Schloss Leuzendorf ein Zuhause gefunden und betreibt neben dem Fränkischen Wirtshaus auch das "Lädla" in Burgpreppach, den örtlichen Dorfladen.
Im Gespräch mit der Redaktion berichten die beiden, dass der Personalmangel – vor allem im Servicebereich – zu der vorübergehenden Schließung des Wirtshauses geführt habe. "Eine Gaststätte braucht ein Team", erklärt Christopher von Hugo. Mit ein, zwei Leuten sei es nicht getan. Knapp zehn Beschäftigte, darunter zwei Vollzeitkräfte, sorgten zuletzt in Service und Küche für den Betrieb.
Es sei gerade alles ein bisschen unglücklich zusammengekommen, berichten von Hugo und seine Frau. Unter anderem hätte bei den studentischen Kräften, die im Team des Wirtshauses arbeiteten, das Studium nun deren volle Aufmerksamkeit gefordert. "Sie haben sich ganz toll eingebracht", unterstreicht von Hugo.
Ein Team, das funktioniert und auf Dauer an Bord bleibt, ist gesucht
Damit das Fränkische Wirtshaus seinen Betrieb wieder aufnehmen kann, gelte es, "ein stabiles Konzept" zu finden. Auf die Schnelle sei das aber nicht möglich. "Deswegen haben wir entschieden, den Betrieb erst einmal ruhen zu lassen." Denn, wenn der Service nicht passe, seien am Ende auch die Kundinnen und Kunden unzufrieden.
"Wir werden alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder zu öffnen", erklärt Christopher von Hugo. Was es dafür brauche, sei ein Team, das funktioniert und kontinuierlich dabei ist, führt Stefanie von Hugo aus. Sonst laufe man Gefahr, in Sachen Personal rasch wieder vor dem gleichen Problem zu stehen.
Mitarbeitende für den Betrieb einer Gaststätte zu finden, sei sehr schwierig, auf dem Land noch mehr als in der Stadt, bestätigt Stefanie von Hugo. Ob es trotzdem gelingen wird, passende Leute zu finden und das Fränkische Wirtshaus wieder zu öffnen? "Ja", sagt Christopher von Hugo prompt und überzeugt. "Es wird klappen, weil wir wollen, dass es klappt."
Eine Herzensangelegenheit und ein Engagement für das Dorfleben
"Das Ganze ist eine Herzensangelegenheit von uns", sagt von Hugo. "Unser Ziel ist es, das Dorfleben vor Ort attraktiver zu machen", erklärt er zu seinem Engagement und dem seiner Frau. "Die Gaststätten auf dem Land sterben aus." Aber sobald es ein Gasthaus oder Ähnliches gebe, ziehe das Menschen an, erklärt Stefanie von Hugo. Und: "Das brauchen wir alle in der Gegend."
Die Resonanz zeige, dass ein Gasthaus in Burgpreppach seine Berechtigung habe, ergänzt ihr Mann. Zu Beginn sei unklar gewesen, wie es angenommen werde. "Es wurde sehr gut angenommen", berichtet Christopher von Hugo und erzählt: "Es war immer schön, wenn man durch Burgpreppach fährt und die Lichter drinnen sieht oder dass der Biergarten voll ist." Das Team zu finden, das das wieder möglich macht, liege jetzt an ihnen.