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Hofheim
Nach Schulbusunfall in Hofheim: Ersthelfer loben Verhalten der Kinder
Am Tag nach dem Unfall bei Hofheim arbeiten viele Beteiligte das Geschehen auf. Einig sind sich alle, die mit dem Crash zu tun hatten: Es hätte schlimmer kommen können.
Spuren des Unfalls: Seitlich fuhr der Lkw in den mit 20 Menschen besetzten Linienbus.       -  Ein Bild, das vielen Beteiligten vermutlich noch eine Zeit lang in Erinnerung bleiben wird: Der beschädigte Bus, in den am Montagmittag bei Hofheim ein Lkw hineingefahren.
Foto: Jochen Reitwiesner | Ein Bild, das vielen Beteiligten vermutlich noch eine Zeit lang in Erinnerung bleiben wird: Der beschädigte Bus, in den am Montagmittag bei Hofheim ein Lkw hineingefahren.
Jochen Reitwiesner
Jochen Reitwiesner
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:06 Uhr

Der spektakuläre Unfall, der sich am Montagmittag bei Hofheim ereignete, beschäftigt noch immer viele Menschen in der Region. Gegen 11.30 Uhr war ein Lkw, der von der Bundesstraße 303 auf die Staatsstraße 2275 zwischen Hofheim und Rügheim abbiegen wollte, in einen mit 20 – zumeist schulpflichtigen – Menschen besetzen Linienbus geprallt.

Dabei verletzten sich acht Kinder aus der Grund- und Mittelschule Hofheim, drei davon mittelschwer. Ein Kind wurde schwer verletzt. Wie Kurt Etzel, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Haßfurt gegenüber dieser Redaktion erklärte, habe sich im Laufe des Dienstags herauskristallisiert, dass es einen neunten Verletzten gegeben hat: Eine im Bus mitfahrende Begleitperson habe leichte Blessuren davongetragen.  

Vier Kinder waren am Montag von Sanitätern in verschiedene Krankenhäuser in der Nähe eingeliefert worden. Ob sie noch in Behandlung sind oder bereits wieder nach Hause zurückkehren konnten, konnte Etzel am Dienstagnachmittag nicht beantworten. Er bestätigte auf Anfrage aber, dass das Kind, das mit dem Rettungshubschrauber abtransportiert wurde, außer Lebensgefahr sei, aber noch stationär behandelt werde. 

Die älteren Schüler kümmerten sich vorbildlich um die Jüngsten

Ersthelfer am Unglücksort lobten das mustergültige Verhalten der Schülerinnen und Schüler direkt nach dem Unfall. Die Größeren hätten sich nach besten Kräften um die Kleinsten gekümmert und versucht, bis zum Eintreffen der Sanitäter beruhigend auf sie einzuwirken. Ein Verdienst, den Rettungskräfte den Schulen zuschreiben, die offenbar Erste-Hilfe-Wissen im Unterricht vermittelt und so vorbeugende Arbeit geleistet hatten.  

Ethel Geiger und Heribert Jäger, Leiter der Grund- und Mittelschule Hofheim, waren am Dienstag für ein Gespräch mit dieser Redaktion nicht zu erreichen. Auf der Schul-Homepage wurde jedoch ein gemeinsames Statement veröffentlicht: "Wir sind alle froh, dass es bei den Beteiligten zu keinen lebensbedrohlichen Verletzungen gekommen ist", heißt es dort.  Sollten Kinder oder ihre Eltern fachliche Betreuung benötigen, könnten sie sich jederzeit an die Schulen wenden. Es stünden "sowohl von kirchlicher als auch von schulsozialpädagogischer Seite Möglichkeiten zur Verfügung".

Notarzt nahm einen zweiten Check vor

Für elf Kinder, und nicht wie zunächst berichtet zwölf, die den Unfall unversehrt überstanden haben, war eine psychologische und medizinische Betreuung bereits direkt nach dem Unfall im BRK-Haus in Hofheim eingerichtet worden. "Dort hat ein Notarzt nochmals alle Kinder durchgecheckt", sagt BRK-Pressesprecher Michael Will, nachdem der erste Schock vorüber war. "Die elf Buben und Mädchen hatten Gottseidank wirklich nichts." 

Rund anderthalb Stunden verarbeiteten die Buben und Mädchen das Geschehen mit ihren Vätern, Müttern oder Großeltern im BRK-Heim. Es sei für die Kinder sehr schlimm, live zu erleben, "wie ihre Freunde und Bekannten verletzt wurden", sagt Michael Will. Wobei die Helfer den Eindruck gewonnen hätten, dass die Jüngeren das Geschehen relativ gefasst aufgenommen hätten, während die Gedanken der älteren Schüler und insbesondere der Eltern darum kreisten, was denn alles hätte wirklich passieren können. 

Dass nichts Schlimmeres passierte, ist Verdienst des Busfahrers 

Neben den medizinischen Untersuchungen nahmen die Kinder und ihre Erziehungsberechtigten das Angebot wahr, mit den insgesamt vier Notfallseelsorgern zu sprechen. Für Diakon Manfred Griebel ging es ist erster Linie darum, in einer "aufgewühlten Situation Ruhe auszustrahlen, Ruhe zu vermitteln und den Betroffenen Mut zuzusprechen". 

Diakon Michael Peter, der von den Seelsorgern die meiste Zeit im BRK-Haus verbrachte und den Anwesenden beistand, sprach drei Worte aus, die wohl jedem der Beteiligten beim Blick auf das Geschehen in den Sinn kamen: "Glück im Unglück" sei es gewesen, dass der Fahrer den Bus auf der Straße habe halten können und nicht in den nahen Graben gerutscht sei. Gleichzeitig dachte Peter aber auch an die Verletzten. Insbesondere die Kinder, die auf der von der Kollision betroffenen Seite des Busses gesessen hatten, würden das anders empfinden. 

Einen weiteren Punkt, der sich auch mit den Beobachtungen dieser Redaktion vor Ort deckt, sprach Notfallseelsorger Manfred Griebel aus. Die Zusammenarbeit zwischen BRK, Polizei, Feuerwehren  und allen anderen Beteiligten an der Rettung "hat sehr gut geklappt". Ein Rädchen habe ins andere gegriffen. 

 
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  • adrian_boehm@arcor.de
    Danke für den Hinweis, wir werden die Firmennamen pixeln.
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  • daniel.englbauer@churchsol.de
    Das Attribut "spektakulär" gleich in der ersten Zeile empfinde ich als höchst unpassend, sorry. Die Gedanken - nicht nur - der Betroffenen drehen sich um das, was alles hätte passieren können: mehrere Tote womöglich, Kinder darunter.
    "Wird ein Ereignis als „spektakulär“ bezeichnet, wird die Publikumswirksamkeit positiv gelobt", vermerkt die Wikipedia dazu. Darum kann's doch wohl in der Berichterstattung nicht gehen, oder?
    Schade, dass der Kontakt-Button unter dem Artikel nicht funktioniert...
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