(de) „Stress, was ist das?“ war der Titel einer Fortbildung für Feuerwehrleute zu der die Feuerwehr Untertheres in die Gaststätte „Hubertus“ eingeladen hatte. Diakon Michael Peter gab in seinem Vortrag einen Einblick in die Stressverarbeitung für Einsatzkräfte.
Michael Peter ist selbst seit 1980 bei der Feuerwehr aktiv und weiß daher gut, welche Belastungen auf Einsatzkräfte wirken können. Neben seinem Amt als Notfallseelsorger, bei dem er sich nach Anfrage um die Angehörigen von Unfallopfern kümmert, ist er auch Mitglied des SbE-Teams Schweinfurt. Dieses Team aus Notfallseelsorgern ist auf die „Stressbearbeitung nach belastenden Einsätzen“ (SbE) für Einsatzkräfte aller Art spezialisiert. Neben Gesprächen nach traumatischen Erlebnis bietet das Team auch Fortbildungen an.
Allgemein ist Stress etwas, was zum Leben und Überleben wichtig ist, da er hilft, sich an Veränderungen anzupassen. Allerdings gibt es auch negativen Stress, der sich auf die seelische und physische Gesundheit auswirken kann. Im Gegensatz zum „normalen“ Einsatzstress stellt der Traumastress nach schlimmen Erlebnissen eine große Gefahr dar. Solche Ereignisse können beispielsweise die schwere Verletzung oder gar der Tod von Kameraden, Freunden, Verwandten, eigene Lebensbedrohung oder Fehler im Einsatz sein. Mögliche Reaktionen des Körpers: Zittern, Übelkeit, Niedergeschlagenheit oder auch Orientierungsverlust. Oft kommen die Bilder, Gerüche und Geräusche von der Einsatzstelle immer wieder und lösen so spontane Stressreaktionen aus.
Befindet man sich einmal in solch einer Situation, ist es der größte Fehler, verschlossen auf die Belastung zu reagieren. Am sinnvollsten nach einem traumatischen Einsatz sind Gespräche mit Kameraden, da diese ähnliches erlebt haben und so am besten verstehen können, was man durchmacht. Sind die Belastungen allerdings zu stark und lassen selbst nach einigen Wochen nicht nach, ist es ratsam, ärztliche Hilfe suchen.