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Reutersbrunn
Na, wer meckert hier? Wie sechs Zwergziegen ihren Besitzer Winfried Walz aus Reutersbrunn auf Trab halten
Im Urlaub in Südtirol liefen Walz und seiner Frau einst drei Zwergziegen über den Weg. Inzwischen ist der 58-Jährige selbst stolzer Besitzer einiger Exemplare.
Winfried Walz mit seinen Zwergziegen auf seiner 'Seiser-Alm' in Reutersbrunn.
Foto: Helmut Will | Winfried Walz mit seinen Zwergziegen auf seiner "Seiser-Alm" in Reutersbrunn.
Helmut Will
 |  aktualisiert: 07.02.2025 02:35 Uhr

Wenn Winfried Walz aus Reutersbrunn bei Ebern die wenigen Meter von seinem Wohnhaus zu seinen Zwergziegen geht, hört er schon von weitem deren Meckern. Seine sechs kleinen Ziegen spüren, dass ihr Besitzer kommt. Aufgeregt erwarten sie ihn und wenn er das Gatter geöffnet hat und zu ihnen geht, ist er sofort von allen sechs umringt.

Der 58-jährige Fabrikarbeiter erzählt, dass er solche Ziegen schon immer gerne gesehen habe. Seine Frau Manuela kommt hinzu. Sie berichtet, wie es dazu kam, dass ihr Mann sich Zwergziegen angeschafft hat: "Wir waren einmal auf der Seiser Alm in Südtirol wandern, als uns drei Zwergziegen über den Weg gelaufen sind. Das hat das Herz meines Mannes höher schlagen lassen. 'Wir schaffen uns auch welche an', hat er da beschlossen."

Mit den Zwergziegen Conrad und Berta fing es an

Winfried Walz grinst und sagt: "Ein Dreivierteljahr später, 2020, habe ich mir zwei Zwergziegen in einem Ort im Landkreis Bamberg geholt, ein Böckla und ein Geißla." Conrad und Berta wurden diese getauft. Acht Wochen später sei Paula dazugekommen, ergänzt Manuela Walz. Außerdem war Bock Conrad fleißig, sodass später aus eigener Zucht Alma, Kurt und Justus geboren wurden.

Freudig wird Winfried Walz von seinen Zwergziegen empfangen, für die er immer ein Leckerli dabei hat.
Foto: Helmut Will | Freudig wird Winfried Walz von seinen Zwergziegen empfangen, für die er immer ein Leckerli dabei hat.

Justus sei ein Sorgenkind gewesen, da ihn seine Mutter nicht so richtig angenommen habe, berichtet Walz. Und so päppelte sie den Kleinen über Monate mit der Flasche auf. Die Böcke unter den Tieren sind mittlerweile kastriert. Sonst hätten sie, da sind sich Winfried Walz und seine Frau einig, schon eine ganze Herde.

Für Kinder im Dorf oder auch für Spaziergängerinnen und Spaziergänger seien die Zwergziegen immer ein Hingucker und Anziehungspunkt, berichtet Walz. Oft seien viele Kinder bei den Ziegen. Er lasse sie auch gerne mal die Tiere streicheln. Eines aber hat er nicht so gerne: Wenn seine Tiere von anderen, sei es noch so gut gemeint, gefüttert werden. Das Schild am Gatter – "Füttern verboten" – werde leider nicht immer beachtet.

Walz erklärt, dass die Tiere, wenn sie nicht das richtige Futter erhalten, Probleme mit der Verdauung bekommen. "Das möchte ich ihnen ersparen", sagt er. Die Ziegen bekommen Heu, Mais und Lämmerkorn.

Nadeln samt Rinde vom Christbaum abgeknabbert

Wie verrückt seien die Zwergziegen auf alles, was stachelig ist. Wenn er sie manchmal raus und frei laufen lasse, würden sie sich meist dornige Hecken aussuchen, um dort zu knabbern. "Ich habe unseren Christbaum ins Gatter gelegt, am nächsten Tag war er völlig blank, keine Nadeln und auch keine Rinde mehr vorhanden", erzählt Walz.

Prächtig entwickelt hat sich Ziegenbock 'Justus', der mit der Flasche aufgepäppelt wurde.
Foto: Helmut Will | Prächtig entwickelt hat sich Ziegenbock "Justus", der mit der Flasche aufgepäppelt wurde.

Auch wenn die sechs kleinen Ziegen in freier Natur laufen, kommen sie immer wieder zurück. "Aufpassen müssen wir da allerdings, dass sie sich nicht im Garten der Nachbarin zu schaffen machen", sagt Manuela Walz und lacht.

Mit treuen Augen schaut hier Ziegendame 'Paula' in die Kamera.
Foto: Helmut Will | Mit treuen Augen schaut hier Ziegendame "Paula" in die Kamera.

Ihr Mann erklärt, schon immer ein Faible für diese Tiere gehabt zu haben. Sonntags sei sein "Hauptbesuchstag" bei den Zwergziegen. "Da bin ich schon mal so zwei bis drei Stunden bei meinen Tieren." Pure Entspannung sei das für ihn, wenn er sich auf ein "Bänkla" setze und den Tieren beim Fressen oder Spielen zuschaue.

Immer wieder käme eines der Tiere zu ihm, um sich einige Streicheleinheiten abzuholen. Dabei leuchten die Augen von Winfried Walz – genauso wie, wenn alle Tiere um ihn herumstehen, auf Streicheleinheiten oder auf Futter warten. Für ihn ist dabei klar: Meckern gehört zum Leben – zumindest, wenn es von seinen Zwergziegen kommt.

 
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