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Kleinsteinach
Museum Kleinsteinach: Jüdische Geschichte gibt es nun dank QR-Code auch in englischer Sprache
Schülerinnen und Schüler des Regiomontanus-Gymnasiums in Haßfurt haben im Rahmen eines Schulprojekts die Texte übersetzt und auf Tonträger gesprochen.
Die Protagonisten des QR-Code-Projekts (von links): Museumsleiter Bernd Brünner, Jörg Thelenberg, Bürgermeister Bernd Fischer, Uta Albert, Madlen Maier-Hoffmann und Katrin Lindner.
Foto: Martin Schweiger | Die Protagonisten des QR-Code-Projekts (von links): Museumsleiter Bernd Brünner, Jörg Thelenberg, Bürgermeister Bernd Fischer, Uta Albert, Madlen Maier-Hoffmann und Katrin Lindner.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 08.03.2024 02:50 Uhr

Im Jahr 2016 besuchte eine Gruppe ausländischer Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Erasmus-Seminars das jüdische Museum in Kleinsteinach. Die Texte der Schautafeln sowie die Hörstationen waren damals jedoch meist nur in deutscher Sprache verfasst, was für viele der jugendlichen Besucherinnen und Besucher ein Problem war.

46 QR-Codes an 15 Schautafeln und 11 Hörstationen

Der Museumsbesuch der ausländischen Gäste im Jahr 2016 war für Jörg Thelenberg, Lehrer am Regiomontanus-Gymnasium in Haßfurt, der Auslöser, um mit 15 Schülerinnen und Schülern der elften und zwölften Jahrgangsstufe die Texte in die englische Sprache zu übersetzen. Unterstützung erhielt er dabei von seinen Kolleginnen Madlen Maier-Hoffmann und Katrin Lindner.

Projekt schwieriger und umfangreicher als gedacht

Die Aufgabe erwies sich schwieriger und umfangreicher als gedacht, sagte Thelenberg während der offiziellen Vorstellung des fertigen Projekts am vergangenen Mittwoch. Rund 50 Prozent der Texte wurden übersetzt. Die Beteiligten arbeiteten in getrennten Teams. Sie konzentrierten sich auf das Wesentliche und benötigten dennoch rund eineinhalb Jahre für die Umsetzung des Vorhabens. Die Jugendlichen übersetzten die Texte selbst und sprachen sie auch auf die Tonträger.

Nach ihrer Vertreibung aus dem Fürstbistum in den Jahren 1560 und 1561 siedelten sich Juden in der umliegenden Region an. Es entstanden die sogenannten Dorfjudenschaften. Das Museum informiert unter anderem darüber, welche Schutzherren es in Kleinsteinach gab oder welche Bedingungen ein Jude, der sich hier neu ansiedeln wollte, erfüllen musste. Alle jüdischen Teilnehmer am Ersten Weltkrieg aus Kleinsteinach werden genannt. Neben der Dokumentation des friedvollen Zusammenlebens in der Dorfgemeinschaft kommt auch die Zeit des Nationalsozialismus mit ihren fürchterlichen Verbrechen an den Juden zur Sprache.

Gymnasiallehrer Jörg Thelenberg und Museumsleiter Bernd Brünner vor einer Museumstafel mit neuem QR-Code für die Übersetzung ins Englische.
Foto: Martin Schweiger | Gymnasiallehrer Jörg Thelenberg und Museumsleiter Bernd Brünner vor einer Museumstafel mit neuem QR-Code für die Übersetzung ins Englische.

Das Museum befindet sich am Kirchplatz 3 in Kleinsteinach. Es ist jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 13 bis 17 Uhr (Einlass bis 16 Uhr) geöffnet, oder nach telefonischer Vereinbarung unter Tel. 09526-774 oder 1503. Eine Führung findet jeden ersten Sonntag im Monat um 14 Uhr statt. Die Führung ist kostenlos. Eine Spende ist erwünscht. Der Eintritt kostet für Erwachsene drei Euro.

 
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