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Kleinsteinach
Erinnerung an jüdisches Leben: Gedenkkoffer in Kleinsteinach enthüllt
Der Gedenkkoffer in Kleinsteinach.
Foto: Martin Schweiger | Der Gedenkkoffer in Kleinsteinach.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 20.05.2022 02:26 Uhr

Mit einer Gedenkfeier wurde am Sonntag ein steinerner Gedenkkoffer vor dem Museum "Jüdische Lebenswege in Kleinsteinach" enthüllt. Das Monument soll an die Deportation der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger erinnern, die während der Nazi-Herrschaft in Kleinsteinach lebten.

Die Gemeinde Riedbach habe sich sehr früh dazu entschlossen, das Projekt, das unter dem Namen "Denkort Aumühle" startete, zu unterstützen, sagte Bürgermeister Bernd Fischer. Der Gemeinderat habe einstimmig beschlossen, sich sowohl mit einer Geldspende als auch mit einem Gepäckstück zu beteiligen. Ein weiterer, identischer Gedenkkoffer werde in Würzburg platziert. Bei der Ausgestaltung folgte der Gemeinderat dem Vorschlag von Johannes Faber, dem Inhaber des Steinmetzbetriebs Koch & Lenhardt im Hofheimer Stadtteil Ostheim.

Zwischenzeitlich wurde der ursprünglich angedachte Gedenkort in Würzburg vom ehemaligen Verladebahnhof Aumühle an den Hauptbahnhof verlegt. Parallel dazu nannte sich der mittlerweile gegründete Verein in "Denkort Deportationen" um. Auch die Gedenkstelle bekam einen anderen Namen, nämlich "Denkort Deportationen 1941-1944". Leider hätten Mitglieder des Gemeinderats nicht an der Eröffnung am 17. Juni 2020 in Würzburg teilnehmen können, da die Eröffnungsfeier coronabedingt nur im kleinen Kreis stattfinden konnte.

"Mich als Ersten Bürgermeister der Gemeinde Riedbach freut es besonders, heute einen weiteren Baustein in unserem geschichtsträchtigen Kleinsteinach ergänzen zu dürfen", sagte Fischer. Er bedankte sich bei den Mitgliedern des Arbeitskreises "Landjudentum in Kleinsteinach" unter Führung von Bernd Fischer für unermüdlichen Einsatz.

Israel Schwierz, Vorsitzender der Jüdischen Reformgemeinde Bamberg, zeigte sich "gerührt" von dem Denkmal. "Möge der Allmächtige sie dafür belohnen", wünschte er den Initiatoren. Schwierz wohnt in Würzburg und führt seit Jahren Besucher durch den Jüdischen Friedhof bei Kleinsteinach.

Die Feier wurde umrahmt von den Jungmusikern der "Riedbachtaler" Musikanten unter Leitung von Juliane Klopf.

Sie enthüllten den Gedenkkoffer in Kleinsteinach: (von links) Bürgermeister Bernd Fischer, Museumsleiter Bernd Brünner und Israel Schwierz.
Foto: Martin Schweiger | Sie enthüllten den Gedenkkoffer in Kleinsteinach: (von links) Bürgermeister Bernd Fischer, Museumsleiter Bernd Brünner und Israel Schwierz.
 
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