
Die Entwicklung der Abfallgebühren sorgt vielerorts für große Sorgenfalten. Kraftstoff wird teurer, genauso wie das Personal. Entsprechend steigt die finanzielle Belastung für die öffentliche Hand - und damit für die Bürgerinnen und Bürger.
In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Kreistag nun mit der Neukalkulation der Entsorgungsgebühren. Dabei gab es eine gute und eine schlechte Nachricht. Die Gute: Weil der Überschuss aus den Vorjahren aus der Hausmüllgebührenkalkulation bei 2,6 Millionen Euro lag, könnten die jetzigen Gebühren für 2024 und 2025 beibehalten werden.
Die schlechte Nachricht: Ab dem jahr 2026 sei mit einer deutlichen Kostensteigerung zu rechnen. Diesen Blick in die Zukunft wagte der Abteilungsleiter der Abfallwirtschaft des Landkreises Haßberge, Wilfried Neubauer, vor dem Kreistag.
Neuausschreibung von Transportleistungen nötig
Im Jahr 2025 müssen die Transportleistungen für Hausmüll, Biomüll und Sperrmüll sowie Altpapier neu ausgeschrieben werden für die Zeit ab 2026, so Neubauer. Außerdem werde man beim Gemeinschaftskraftwerk Schweinfurt (GKS) eine deutliche Erhöhung im Müllteil bekommen, weil vier bis sechs Millionen Euro weniger an Einnahmen erwartet werden. "Sobald gesicherte Erkenntnisse und Zahlen von der Ausschreibung der Transportleistungen sowie die Entgeltanpassung des Gemeinschaftskraftwerkes vorliegen, muss der Bedarf einer Gebührenkalkulation bereits für die Zeit ab 1. Januar 2026 neu bewertet werden", betonte Wilfried Neubauer.
Die thermische Abfallbehandlung im GKS habe für die Kalkulation eine besondere Bedeutung. Wegen veränderter Rahmenbedingungen – etwa einer neue Berechnungsformel für die Mülldampfvergütung sowie den Ausstieg aus der Kohleverbrennung – habe die GKS-GmbH die thermische Abfallbehandlung bereits zum 1. Januar 2025 von netto 62 Euro pro Tonne im Jahr 2024 auf 103 Euro je Tonne abgehoben.
Angelieferte Abfälle werden jetzt schon teurer
Erfreulich sei für die jetzige Kalkulation jedoch der Gebührenüberschuss aus den Vorjahren in Höhe von 2,6 Millionen Euro, der nun einberechnet werden könne, und zwar für die Gemeinden mit Übertragung der abfallwirtschaftlichen Aufgaben – dazu zählen Sand, Stettfeld, Untermerzbach, Wonfurt und Zeil – mit 918.662 Euro. Und für die Haushalte der übrigen Gemeinden, in denen der Landkreis die Entsorgungsaufgaben übernimmt, mit 1,7 Millionen Euro.
Angepasst wurden jedoch die Gebühren für die sonstigen, selbst angelieferten Abfälle, die thermisch behandelt werden. Der Gebührensatz betrug hier 155 Euro pro Tonne und wird zum 1. Januar 2025 auf 195 Euro je Tonne erhöht.
Wenn ich mir meine Rechnung für meine zweite 60 Liter Biotonne anschaue, dann zahle ich jetzt 60 Euro für 2025. Für 2024 habe ich noch 40 Euro bezahlt.
Ist das nicht eine Erhöhung um 50 %?