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Riedbach
Mit einer Gegenstimme beschlossen: Mechenried wird an die Kläranlage in Hofheim angeschlossen
Die Kläranlage in Mechenried ist in die Jahre gekommen. Sie wird nach dem Mechenrieder Anschluss an Hofheim rückgebaut.
Foto: Martin Schweiger | Die Kläranlage in Mechenried ist in die Jahre gekommen. Sie wird nach dem Mechenrieder Anschluss an Hofheim rückgebaut.
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 19.12.2024 02:37 Uhr

Die Teichkläranlage in Mechenried ist in die Jahre gekommen und erfüllt nicht mehr die gestellten Anforderungen. Der Neubau einer Kläranlage würde circa vier Millionen Euro kosten, sagte Malte Feltel vom Ingenieurbüro Baurconsult aus Haßfurt in der Sitzung des Riedbacher Gemeinderats am Mittwoch im Gemeindehaus Kleinmünster.

Der Bau einer Druckleitung von Mechenried nach Rügheim hingegen, von wo aus das Mischwasser dann in die Kläranlage nach Hofheim gepumpt wird, kostet rund 2,85 Millionen Euro, weshalb sich der Gemeinderat mit einer Gegenstimme für diese Lösung entschied. Der Anteil der Gemeinde am Bau der Faulungsanlage in der Kläranlage Hofheim erhöht sich auf rund 540.000 Euro.

Anschluss von Mechenried nach Rügheim

Geplant ist der Bau einer neuen Mischwasserbehandlung, eines Abwasserpumpwerks und einer Abwasserdruckleitung zum Anschluss der Abwasseranlage Mechenried über den Stadtteil Rügheim an die Kläranlage Hofheim, wo das Abwasser dann gereinigt werden soll. Die bestehende Kläranlage Mechenried soll zurückgebaut werden, so der Bauingenieur.

Das Einzugsgebiet der Mischwasserbehandlung umfasst das Kanalnetz von Mechenried sowie die Abflüsse aus Humprechtshausen, Kleinsteinach und Kleinmünster. Die Bemessung erfolgte auf Grundlage von 1950 Einwohnerinnen und Einwohnern. Auch Kreuzthal könne angeschlossen werden.

Die Abwasserdruckleitung mit einem Außendurchmesser von 18 Zentimetern von Mechenried nach Rügheim ist etwa 2540 Meter lang und überwindet 23 Höhenmeter. Die Mischwasserbehandlung erfolgt in einem Regenüberlaufbecken. Drei Pumpen werden installiert, die circa 50.000 Kilowatt Strom pro Jahr benötigen. Auf dem Dach des Pumpwerkgebäudes wird eine Photovoltaikanlage installiert. Das Gelände wird eingezäunt, um auch Wildtiere abzuhalten.

Die Weiterleitung von Rügheim nach Hofheim erfolgt dann durch ein Rohr mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern. Die Förderung beträgt etwa eine Million Euro, sagte Bürgermeister Bernd Fischer (CSU). Die jährliche Einleitgebühr in die Kläranlage Hofheim bezifferte er auf rund 170.000 Euro. Die Finanzierung erfolge zum Teil über die Rücklage sowie über Beiträge.

Nach Eingang der Förderzusage muss das Projekt innerhalb von vier Jahren gebaut sein. Aus naturschutzrechtlichen Gründen (Feldbrüter) soll der Bau der Druckleitung erst ab Mitte August begonnen und im März des Folgejahres abgeschlossen werden.

VG-Leiter Andreas Dellert ergänzte, dass eine eigene Kläranlage wesentlich höhere Betriebskosten zur Folge hätte. Mindestens ein zusätzlicher Bauhofmitarbeiter müsste eingestellt werden. Zudem müsse die Entsorgung des Klärschlamms geklärt werden.

Neue Grundsteuer nicht "aufkommensneutral"

In puncto Grundsteuer entschied sich das Gremium für folgende Hebesätze: Bislang betragen die Hebesätze sowohl für die Grundsteuer A und B als auch für die Gewerbesteuer jeweils 300 Prozent. Der neue Hebesatz für die Grundsteuer A (landwirtschaftliche Grundstücke) beträgt ab dem kommenden Jahr 200 Prozent, für die Grundsteuer B (Grundstücke) 150 Prozent.

Der Hebesatz für die Gewerbesteuer bleibt bei 300 Prozent. Damit liegt die Gemeinde über der "aufkommensneutralen" Festsetzung. "Die Ausgaben werden nicht weniger", warf Fischer ein. Ein weiterer Beschluss des Gremiums in Sachen Steuern: Die Hundesteuer steigt ab dem 1. Januar 2025 von 40 auf 60 Euro. Für Kampfhunde fallen statt 400 künftig 600 Euro an.

GIS-Infosystem für Bürgerinnen und Bürger

Einstimmig votierte der Gemeinderat für die Einführung eines GIS-basierten Behörden- und Bürgerinformationssystems (geographisches Informationssystem), das von Bürgerinnen und Bürgern der Verwaltungsgemeinschaft Hofheim und des Marktes Maroldsweisach genutzt werden kann.

Durch dieses kann man sich in Zukunft über die Internetseite der VG Hofheim oder auch über einen Touch-Screen in der Verwaltungsgemeinschaft beispielsweise über Grünflächen, Streuobstbestände, Freizeit- und Nahversorgungseinrichtungen, freie Bauplätze oder Verkaufsimmobilien informieren.

Auch die Lage von Grundstücksgrenzen oder Versorgungsleitungen kann damit genau bestimmt werden. Es werden Vermessungsstäbe inklusive eines Tablets angeschafft, womit beispielsweise Siebener Grenzsteine leichter finden können, sagte Dellert. Der Feuerwehr zeigt das System an, wo sich der nächste Hydrant oder Schieber befindet.

Der Kirchenvorplatz in Kleinsteinach soll umgestaltet und zum Aufenthaltsort werden. Das Kriegerdenkmal soll hierfür umgesetzt werden, sagte Gemeinderat Christoph Lindner (DLK). Die vorhandenen Parkplätze sollen bleiben. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 50.000 Euro.

Den Antrag auf Vorbescheid zum Bau eines Bullenmaststalls im Außenbereich von Kleinsteinach auf Flurnummer 161 bewilligte das Gremium einstimmig. Für die Erweiterung der Außenanlagen am Sportplatz in Humprechtshausen gewährte der Gemeinderat dem VfB Humprechtshausen einen Zuschuss in Höhe von 830 Euro.

 
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