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Hofheim
Hofheim: Kosten für Kanalbau explodieren
Die Stadt Hofheim investiert in den kommenden Jahren rund 9 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung. Das Foto zeigt die städtische Kläranlage Hofheim (Archivfoto).
Foto: Martin Schweiger | Die Stadt Hofheim investiert in den kommenden Jahren rund 9 Millionen Euro in die Abwasserbeseitigung. Das Foto zeigt die städtische Kläranlage Hofheim (Archivfoto).
Martin Schweiger
 |  aktualisiert: 02.12.2024 02:33 Uhr

Seit dem Jahr 2019 bestehen Planungen, die Abwässer von Rügheim, Mechenried, Lendershausen, Goßmannsdorf und Ostheim in die Kläranlage in Hofheim einzuleiten. Dafür sollen zwei Pumpwerke bei Ostheim und Rügheim sowie Druckleitungen gebaut werden. Die Kosten wurden damals auf brutto 1,43 Millionen Euro taxiert.

Doch diese Kosten haben sich deutlich erhöht, sagte Uwe Härtfelder vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Bad Windsheim, der am Dienstag live in die Stadtratssitzung zugeschaltet war. Demnach steigen die Kosten nun auf brutto 5,25 Millionen Euro an. Bei einer Förderung von zirka 1,2 Millionen Euro verbleibt ein Eigenanteil in Höhe von 4,225 Millionen Euro bei der Stadt Hofheim. Grund für die Preissteigerungen sind zum einen gestiegene Baukosten. Zum anderen müssen Entlastungsgebäude in Ostheim und Goßmannsdorf umgebaut und erneuert werden und in Rügheim ein Regenüberlaufbecken an der Kläranlage errichtet werden. Zudem müsse durch die Anbindung vom Mechenried eine größere Rohrleitung einsetzt werden. Auch Zahlen wie zur Schmutzwasserberechnung hätten vor fünf Jahren noch nicht auf dem Tisch gelegen, so Härtfelder.

Bürgermeister Alexander Bergmann verwies darauf, dass auch Eichelsdorf an die Kläranlage in Hofheim angeschlossen werden soll und die Kläranlage in Hofheim auf Faulung umgerüstet werden soll, womit Gesamtkosten in Höhe von rund neun Millionen Euro für die Abwasserbeseitigung die Stadt belasten werden. Das Gremium stimmte einstimmig für die Durchführung der Maßnahme.

Hebesätze auf 300 Prozent festgelegt

Die Hebesätze für die Grundsteuer A und B setzte das Gremium auf jeweils 300 Prozent fest. Der Hebesatz für die Gewerbesteuer bleibt unverändert bei ebenfalls 300 Prozent. Damit liegen die neuen Hebesätze für die Grundsteuer über der sogenannten "Aufkommensneutralität". Das heißt die Grundsteuer wird wohl in Zukunft mehr Geld in die Stadtkasse spülen. Dies sei auch notwendig, betonte Bergmann, angesichts steigender Kreisumlage, gestiegenen Personalkosten oder dem Wegfall der Straßenausbaubeiträge. Bisher nahm die Stadt über die Grundsteuer A jährlich rund 67.600 Euro, über die Grundsteuer B 571.600 Euro ein.

Auch die Hundesteuer steigt ab dem kommenden Jahr, nämlich von 40 auf 60 Euro. Kampfhundbesitzer müssen künftig 1000 Euro jährlich zahlen.

Einstimmig votierte der Stadtrat für die Einführung eines GIS-basierten Behörden- und Bürgerinformationssystems (geographisches Informationssystem), das von Bürgern der VG Hofheim und der Gemeinde Maroldsweisach genutzt werden kann. Bürgerinnen und Bürger können sich beispielsweise über Grünflächen, Streuobstbestände, Freizeit- und Nahversorgungseinrichtungen, frei Bauplätze oder Verkaufsimmobilien informieren.

Neuer Rundwanderweg soll bis Februar 2026 fertig sein

Ein neuer 9,6 Kilometer langer Rundwanderweg soll von Hofheim aus über den Landschaftsgarten Bettenburg zum Stadtteil Manau und wieder zurück errichtet werden. Dieser knüpft thematisch an den Hofheimer Stadtrundgang mit den Truchseß-Tafeln an und trägt den Titel "Bettenburger Tafel-Runde". Helen Zwinkmann von Haßberge-Tourismus stellte das Projekt vor. Die Kosten für die Stadt Hofheim betragen zirka 16.000 Euro für Beschilderung, Tafeln, Bänke oder Flyer. Eine Förderung von bis zu 70 Prozent ist über das Regionalbudget möglich. Der Rundweg soll bis Februar 2026 fertiggestellt werden – zum 200. Todestag des "Kirschenbarons".

Auch die Ostheimer Streifberg-Tour soll durch den Naturpark Haßberge e.V. erneuert werden. Die Tour soll künftig über die ehemalige Deponie führen, wo ein Aussichtspavillon errichtet wird. Auch neue Tafeln, Spielgeräte, eine Panorama-Schaukel und eine Lauschtour sind geplant (wir berichteten). Die Kosten von rund 100.000 Euro werden aus der Fraktionskasse der CSU im bayerischen Landtag bezahlt, so Bergmann.

Auch Informationen aus nicht-öffentlicher Sitzung gab Bergmann bekannt: Holger Eiring wurde als stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Hofheim bestätigt. Für den Bauhof in Hofheim wurde ein Kompaktbagger für knapp 49.000 Euro angeschafft. Die Freiwillige Feuerwehr Ostheim erhielt einen Anhänger für rund 29.000 Euro. Ein Pick-Up-Tanklöschbehälter für die Feuerwehren Ostheim und Goßmannsdorf kostete fast 70.000 Euro.

Der Seniorennachmittag findet am Samstag, 30. November, um 14 Uhr im Haus des Gastes statt. Es sind noch Plätze frei.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels hatte es geheißen, dass für den Seniorennachmittag eine Anmeldung erforderlich ist. Dies ist jedoch nicht der Fall. Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

 
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  • Rudi Gerner
    „Hebesätze auf 300 Prozent festgelegt“

    Der Freistaat hat die Kommunen dazu angehalten, die Reform aufkommensneutral umzusetzen. Heißt, die Einnahmen sollen sich auf demselben Niveau bewegen, wie zuvor im alten Berechnungsmodell…
    In Knetzgau z.B. wurde die Grundsteuer B von 350 auf 175 gesenkt.
    Wollte Knetzgau den selben Betrag einnehmen wie bisher, würde der Hebesatz B nur 151 Prozent betragen.
    Die jetzt beschlossenen Hebesätze sollen zu einem Plus von 100.000,- führen.
    Quelle Mainpost.

    Wenn sich wie in meinem Fall der Messbetrag mehr als verdoppelt hat, ist es natürlich bitter, dass der Hebesatz der Grundsteuer B nur auf 300% gesenkt wird.
    Siehe Beispiel Knetzgau, wie es moderat gehen kann.
    Es wird viele Besitzer älterer Häuser treffen, die ab 1.1. mehr als das doppelte bezahlen müssen.
    Hofheim braucht für die neue Schule, Hallenbad usw. natürlich viel Geld.
    Leider ist das Versprechen des Freistaates ein grausamer Versprecher.

    Stefan Gerner
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  • Hubert Endres
    Herr Gerner. Es wurde den Kommunen auch versprochen, dass sie für den Wegfall der Straßenausbaubeiträge einen Ausgleich bekommen. Wo sind diese Beträge ? Wie sollen künftig die Straßen und Gehwege saniert werden ? Jeder beklagt sich über die Erhöhung der Grundsteuer, über den Wegfall der Straßenausbaubeiträge hat sich nie ein Bürger mit einem Leserbrief beschwert ? Warum wohl ? Man sollte nicht immer nur an seinen eigenen Vorteil denken, sondern für das Allgemeinwohl. Schule und Hallenbad kosten nun mal auch viel Geld und sie möchten doch diese Einrichtungen auch nutzen ?
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  • Rudi Gerner
    Herr Endres.
    Das hat nichts mit eigenem Vorteil zu tun, sondern hier wird die Allgemeinheit über Gebühr belastet.
    Siehe 2 Beispiele:

    Burgpreppach hat den Hebesatz B von 350 auf 200 gesenkt.
    „Der aufkommensneutrale Hebesatz beträgt dort bei der Grundsteuer B 129 Prozent“.

    Maroldsweisach senkt von 300 auf 170.
    „Die Bürger sollen dort nicht über Gebühr belastet werden“.

    Dort gibts bestimmt auch Schulen und Straßen, die saniert werden müssen… Und es auch mit den neuen Hebesätzen umsetzen.

    Wie hoch ist denn in Hofheim der aufkommensneutrale Hebesatz?
    Wird leider nicht erwähnt.
    Hätte man den Hebesatz auf 250 festgelegt, währe es bestimmt immer noch um einiges über der Aufkommensneutralität, ohne bitteren Beigeschmack.

    Stefan Gerner
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