Die Organisation "People/Parents for Future" möchte ein Zeichen setzen für Demokratie und "gegen die Unterwanderung unserer Gesellschaft durch demokratiefeindliche und rechtsgerichtete Gruppierungen". Deshalb hoffen die Verantwortlichen, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger an einer Menschen- und Lichterkette in Haßfurt beteiligen. Diese findet am Sonntag um 16 Uhr unter dem Motto "Rote Karte für Hass, Hetze und Faschismus" auf dem Marktplatz statt.
Nicht von einer lauten Minderheit übertönen lassen
Wie die "People/Parents for Future" in einer Pressemitteilung berichten, organisieren sie die Versammlung und werden dabei "durch ein breites Bündnis aus dem Landkreis Haßberge" unterstützt. Dahinter stehen Privatpersonen, Vereine, Unternehmen, kirchliche Organisationen, Parteien, kommunale Amtsträger, Schulen, Kindergärten und weiteren Organisationen. Aus der Politik kommt unter anderem Unterstützung von den Staatssekretärinnen Sabine Dittmar (SPD) und Manuela Rottmann (Grüne), allen Fraktionen des Haßfurter Stadtrats, dem Haßfurter Bürgermeister Günther Werner (WG) und seinem Amtskollegen Wolfgang Borst (CSU) aus Hofheim.
Christoph Appel, Sprecher der "People/Parents for Future", sagt mit Blick auf die vielen und oft illegalen Demonstrationen der Gegner der Corona-Politik, man könne über einzelne Maßnahmen sicher diskutieren, doch die Gesellschaft dürfe sich nicht "von einer lauten Minderheit übertönen lassen". Als "brandgefährlich" bezeichnet er, dass rechte und antidemokratische Parteien und Gruppierungen die Lage ausnutzen.
"Querdenker" haben Unterwanderung zugelassen
Appel betont die Bedeutung der Demonstrationsfreiheit, stellt aber heraus, dass Demos gesetzeskonform ablaufen müssen. Mit demokratiefeindlichen Gruppen gemeinsame Sache zu machen, das sei "weit weg von einem gesunden Verhältnis zur Demokratie". Er wolle nicht pauschalisieren, verlange aber von den Gegnern der Corona-Maßnahmen, dass sie sich stärker von Rechtsradikalen distanzieren. Nachdem die "Querdenker-Bewegung und deren zahlreiche Ableger" die Unterwanderung zugelassen hätten, meint Appel: "Die Verantwortlichen werden die Geister, die sie riefen, nicht mehr los."
Groß sei nun vor allem die Sorge, dass die Bewegung nach der Pandemie weiterbesteht. Schon jetzt sei erkennbar, dass es nicht mehr nur um Corona gehe, sondern auch um viele andere Themen. Jetzt müsse die Gemeinschaft "aktiv werden und etwas entgegensetzen".
Fahnen und Plakate: Teilnehmer sollen Flagge zeigen
Deshalb rufen die Organisatoren auch weitere Vereine, Unternehmen und Privatpersonen auf, sich dem Bündnis anzuschließen. "Es wird ausdrücklich vom Veranstalter begrüßt, wenn sich die teilnehmenden und unterstützenden Gruppierungen mit Fahnen, Plakaten oder anderweitig erkennbar machen." Bei der Versammlung gelten Maskenpflicht und Abstandsregeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden deshalb gebeten, neben Kerzen auch Bänder, Schals, Tücher und Transparente mitzubringen, "um die Verbindung, aber auch den Abstand untereinander zu halten".