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Haßfurt
Meinung: Nach dem Erfolg bei der Europawahl dürfte die AfD nun die Kommunalwahl in den Haßbergen anvisieren
Die AfD hat sich in allen Gemeinden des Landkreises als zweitstärkste Kraft etabliert. Das sollte die lokalpolitisch Verantwortlichen nicht lähmen, findet unser Autor.
Die Wahlschlacht ist geschlagen. Bald werden die Plakate (hier in Bayreuth) verschwinden. Was bleibt, ist im Landkreis Haßberge ein Sieg von CSU und AfD.
Foto: Martin Sage | Die Wahlschlacht ist geschlagen. Bald werden die Plakate (hier in Bayreuth) verschwinden. Was bleibt, ist im Landkreis Haßberge ein Sieg von CSU und AfD.
Martin Sage
 |  aktualisiert: 16.06.2024 02:35 Uhr

Die Europawahl hat das Potenzial, die politische Landschaft im Landkreis Haßberge zu verändern, wenn auch nicht unmittelbar und sofort: Ihr Ergebnis dürfte die AfD beflügeln, bei der Kommunalwahl im März 2026 anzutreten. Dann könnten erstmals Vertreterinnen und Vertreter der AfD in den Kreistag und in Stadt- und Gemeinderäte einzuziehen. Inzwischen sollte es der Partei gelingen, sich entsprechend zu organisieren und Personal zu rekrutieren.

Beflügelt muss die AfD auf Kreisebene sein: Hier hat sie am Sonntag mit 16,5 Prozent besser abgeschnitten als auf Landesebene (12,6 Prozent) und ist hinter der CSU auf Platz Zwei in der Wählergunst gelandet. Vor allem hat sie sich in jeder Gemeinde zur zweitstärksten Kraft aufgeschwungen. In Maroldsweisach, wo die SPD mit 12,8 Prozentpunkten ihr bestes Ergebnis eingefahren hat, liegt die AfD fünf Zähler darüber; und in Breitbrunn und Rauhenebrach, wo die Freien Wähler besonders stark waren, wurden sie doch von der AfD überflügelt. Das schlechteste AfD-Abschneiden in Ermershausen ist immer noch besser als das beste der Grünen in Königsberg.

Ob Steigerwald, Maintal oder Haßberge, ob Stadt (im Haßfurter Wahllokal Albrecht-Dürer-Mittelschule hat die AfD 38,7 Prozent erhalten), ob Land (20,2 Prozent in Oberaurach), die "Alternative" kann für die Zukunft auf eine breite Verankerung in der Bevölkerung rechnen.

Die CSU Haßberge ist der Wahlsieger. Aber sie und die politischen Entscheidungsträger anderer Couleur dürfen aus der vermeintlichen Abstrafung der Ampel keine falschen Schlüsse ziehen. Nämlich fortan Themen wie Klimawandel, Energiewende, Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs oder Unterbringung von Geflüchteten hinten anstellen zu müssen, weil dies der AfD Wählerinnen und Wähler zutreiben könnte. In vielerlei Hinsicht sind der Landkreis und seine Kommunen auf einem guten Weg. Und die Angst vor einem quasi noch unsichtbaren Gegner sollte sie dabei nicht lähmen.

 
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Kommentare
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  • Tanja Ehrensberger
    Wer soll denn für die AfD antreten? Durch die Vorfälle rund um Halemba und die Meldebetrügereien, ist der Stimmkreis komplett gespalten. Neue Mitglieder werden nicht zugelassen, ausser sie sind flügelnah und beführtworten Betrug. Keine Angst, ein Patrick Gessner wird als Vorsitzender keine Listen zu stande bekommen.
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  • Stefan Paulus
    Guter Kommentar der nachdenklich macht. Dabei die notwendigen Kürzungen bei liebgewonnenen aber teuren Leistungen noch vor uns. Eine spannende Zeit und wir alle müssen begreifen: Die guten Jahre sind vorbei. Alle demokratischen Gruppierungen und vor allem wir Bürgermeister müssen unsere Bürgerinnen und Bürger auf massive Kürzungen vorbereiten. Aber ich glaube auch dass die Menschen es verstehen, wenn wir das gut erklären und vermitteln. Dann sehe ich eine Chance, populistischen Parteien Einhalt zu gebieten!
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