Nun steht fest, was sich zuletzt bereits abgezeichnet hatte: Der Landkreis Haßberge muss ab dem Jahr 2024 wieder weniger Geld in den Betrieb des Flugplatzes in Haßfurt stecken. Das beschloss der Kreistag in seiner jüngsten Sitzung. Statt der ursprünglich vorgesehenen 75.000 Euro sieht der Haushaltsplan künftig einen Zuschuss von 50.000 Euro pro Haushaltsjahr vor.
Was überraschen mag: Einstimmig fiel die Entscheidung über die Kostensenkung nicht aus. Die ÖDP votierte geschlossen gegen die Verringerung der Zahlungen. "Wir sehen den Flugplatz grundsätzlich nach wie vor sehr kritisch", so der Fraktionsvorsitzende Rainer Baumgärtner. Schon im Kreisausschuss hatte sich diese Haltung bei der Abstimmung angekündigt. "Aus ökologischen Gesichtspunkten finden wir es nicht mehr zeitgemäß, den Privatflug mit öffentlichen Mitteln zu fördern", erklärt ÖDP-Kreisrat Stefan Zettelmeier auf Nachfrage.
Wirtschaftliche Situation auf den ersten Blick verbessert
"Die wirtschaftliche Situation hat sich sehr gebessert", erklärte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) vor den Mitgliedern des Kreistags. Das sei nach verlustreichen Jahren eine "erfreuliche Mitteilung". Seit 2021 schreibt die Verkehrslandeplatz GmbH wieder schwarze Zahlen. Im Geschäftsjahr 2022 soll das Plus knapp 120.000 Euro betragen. Hauptgesellschafter sind der Landkreis Haßberge und die Stadt Haßfurt.
Allerdings ist die von Schneider beschriebene Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nicht die Folge eines höheren Flugaufkommens. Vielmehr findet sich die Ursache in der Aussetzung des Instrumentenflugs vor zwei Jahren, der es Pilotinnen und Piloten ermöglichte, bei "Nacht und Nebel", also ohne Rundumsicht, in Haßfurt zu starten und zu landen. Über 900.000 Euro hatte die Errichtung wenige Jahre zuvor gekostet, der Freistaat übernahm 40 Prozent der Kosten. Das Bittere: Die Förderung muss nun offenbar zum Teil zurückgezahlt werden. Neben einem lachenden gibt es beim Blick auf den Haßfurter Verkehrslandeplatz also weiterhin auch ein weinendes Auge.