
Die Absicht, die hinter dem Klimapakt steckt, ist eine gute. Der Landkreis Haßberge möchte im Jahr 2030 die Klimaneutralität erreichen, zumindest bilanziell. Fest steht: Es braucht Bündnisse wie diese, um überhaupt ansatzweise die Herausforderungen zu bewältigen, vor denen die Städte, Märkte und Gemeinden angesichts des menschengemachten Klimawandels ohnehin stehen werden.
Doch es ist bezeichnend, dass nicht einmal der kleinste gemeinsame Nenner, mehr ist dieses Papier angesichts seiner fehlenden Verbindlichkeit nicht, Rückhalt in allen 26 Gemeinden findet. Dabei dürften die Kosten, die durch die Folgen des Klimawandels auf die Kommunen zukommen, deutlich höher sein als jene, um die sich vereinzelte Ratsmitglieder nun sorgen.
Ambitionierter Klimaschutz sieht anders aus
Ohne verpflichtende Ziele droht der Klimapakt am Ende zu einem zahnlosen Papiertiger zu verkommen. Einige Debatten in den Gemeinderatssitzungen haben das bereits gezeigt. Dort wurde ein Beitritt zum Klimapakt teils deshalb befürwortet, weil er für die formulierten Pläne keine Verbindlichkeit vorsieht. Ambitionierter Klimaschutz sieht anders aus.
Doch wer öffentlichkeitswirksam einen Klimapakt initiiert, muss sich an Ergebnissen messen lassen. Alles andere wäre sogenanntes Greenwashing. Denn wenn nicht die Ziele der Maßstab sind, dann ist der Klimapakt nicht dazu da, um den Herausforderungen entschlossen entgegenzutreten. Dann entsteht der Verdacht, dass es den Verantwortlichen nur darum, sich selbst in der Öffentlichkeit eine umweltfreundliche Fassade zu verleihen. Aber genau das wollen die Menschen nicht mehr.