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Haßfurt
Kommentar: Wer jetzt nicht auf Schatzsuche in den Wald geht, ist selber schuld
Die gerade in Haßfurt zu sehende Ausstellung "Denkmal im Wald" ist ein wunderbarer Zündfunke für Ausflüge in den Steigerwald und die Haßberge, findet unser Autor.
Was mag es hier nicht alles an Geheimnissen zu entdecken geben, links und rechts dieses Weges im Steigerwald? Wer mag es ausprobieren? (Archivfoto)
Foto: Wolfgang Aull | Was mag es hier nicht alles an Geheimnissen zu entdecken geben, links und rechts dieses Weges im Steigerwald? Wer mag es ausprobieren? (Archivfoto)
Martin Sage
 |  aktualisiert: 25.02.2024 03:35 Uhr

Die Geheimnisse, die es zu lüften gilt, die Schätze, die gehoben werden wollen (bitte nicht wörtlich nehmen, Raubgräbereien sind verboten) liegen quasi vor der Haustüre. Wer das nicht gewusst hat, weiß es spätestens dann, wenn er oder sie die Ausstellung "Denkmal im Wald" besucht hat, für die das Ehepaar Reinhard so großartig den regionalen respektive lokalen Bezug hergestellt hat. Zu sehen ist die Ausstellung in der Sparkassengalerie in Haßfurt. 

Dank der Reinhards können sich die Besucherinnen und Besucher in der Sparkasse auf einer Übersichtskarte des Landkreises gewissermaßen die Lokalitäten heraussuchen, die sie nun vielleicht schon an diesem Wochenende, spätestens dann aber, wenn der Frühling endgültig naht, ansteuern wollen: Orte im Wald, die von künstlerischem Schaffen zeugen, wie die "Spuren" von Herman de Vries bei Eschenau. Marterl, die für grausame Verbrechen stehen, wie das Rennerkreuz bei Fabrikschleichach. "Löcher" in der Flur, die längst vergangene wirtschaftliche Aktivitäten ins Gedächtnis zurückrufen, wie die Silbersandsteinhöhle bei Stettfeld. Überhaupt Stellen, die an die Vergänglichkeit allen Seins erinnern, wie die keltischen Grabhügel, angelegt vor eineinhalb Jahrtausenden und mehr.

Die Deutschen haben eine ganz bemerkenswerte und enge Beziehung zum Wald, wie es Beobachterinnen und Beobachtern im Ausland immer wieder auffällt. Die Bindung der Menschen im Landkreis Haßberge an ihre Wälder könnte dank der genannten Ausstellung nun noch ein wenig enger werden: Sie führt vor Augen, dass unsere Wälder ein riesiges Klassenzimmer sind. In dem das Lernen und Begreifen weit über das Verständnis von Flora und Fauna hinaus geht. Die Wälder, wie wir sie angelegt, umgestaltet, gerodet haben, was wir dort zurückgelassen, aufgegeben oder versteckt haben, lehrt uns unsere eigene Geschichte. Lässt uns erahnen, wer wir sind. Nicht mithilfe eines faden Lehrbuchs, sondern dank des Abenteuerspielplatzes für alle Generationen.

Jetzt gibt es eigentlich keinen Grund mehr, zuhause auf dem Sofa zu bleiben. Auf geht's, zu einer kleinen, oder bei entsprechender Kondition, gerne größeren Wanderung unter Wipfeln und Baumkronen.

 
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