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Haßfurt
Kommentar: Ohne Unterstützung der Politik blutet die Gastronomie im Landkreis Haßberge aus
Zwei weitere Restaurants haben vor kurzem ihre Schließung bekannt gegeben. Ohne Hilfe der Politik droht ein Teufelskreis, befürchtet unsere Autorin.
In Ebern und in Hemmendorf haben vor kurzem zwei weitere Gastronomiebetriebe ihre Schließung  bekannt gegeben (Symbolbild).
Foto: Hannes P. Albert, dpa | In Ebern und in Hemmendorf haben vor kurzem zwei weitere Gastronomiebetriebe ihre Schließung  bekannt gegeben (Symbolbild).
Johanna Heim
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:29 Uhr

Sie fallen wie die Dominosteine – die gastronomischen Betriebe im Landkreis Haßberge. Im September wurde bekannt, dass die Frankenstuben in Ebern nicht wie gewohnt weiter macht – Grund dafür ist laut dem Wirtsehepaar Jürgen und Doris Stahl der Personalmangel. Auch das alte Brauhaus in Hemmendorf hat Mitte August im sozialen Netzwerk Facebook verkündet, aus gesundheitlichen Gründen Ende des Jahres seine Türen zu schließen. Die Suche nach einem neuen Pächter gestalte sich schwierig, war zuletzt aus dem Eberner Raum zu vernehmen.

Viele Gründe zur Sorge

Klar ist: Es sind schwere Zeiten, für die Gastronomiebetrieb im Haßbergkreis. Seit der Corona-Pandemie hat sich die Lage in den Wirtshäusern verschärft. Kürzere Öffnungszeiten, fehlendes Personal und aufgrund der Inflation auch noch gestiegene Preise. Dazu kommt die Angst wegen der Mehrwertsteuerdebatte in der Branche. Derzeit – und noch bis Jahresende – liegt der Steuersatz bei sieben Prozent für Speisen, die die Gäste vor Ort verzehren. Wie es Anfang 2024 aussieht? Ungewiss.

Es droht ein Teufelskreis. Kommt die Politik den Gastwirtinnen und Gastwirten in Sachen Steuer nicht entgegen, drohen neue Preiserhöhungen auf den Speisekarten der Restaurants. Eine mögliche Folge, um die sich auch die Betriebe im Haßbergkreis Sorgen: Gäste könnten ausbleiben, sollten die Gerichte erneut teurer werden. Es drohen Umsatzeinbußen. Das könnte dazu führen, dass weitere Restaurants schließen.

Die Inhaber der Frankenstuben knipst in seinem Gasthof derweil nicht gänzlich die Lichter aus. Die Stahls passen sich an die Umstände an. Sie schließen ihr Speiselokal. Geöffnet ist künftig nur noch für besondere Anlässe, Feierlichkeiten und Übernachtungen inklusive Frühstück. Das Ehepaar hat damit einen Lösungsweg gefunden, der für sie funktioniert. Das ist schön – bleibt der Stadt Ebern damit doch die Frankenstuben zumindest in Teilen erhalten. Ob sich das jedoch auch bei anderen Gastronomiebetrieben trägt, gerade bei denen, die keine Übernachtungsmöglichkeiten haben? Fraglich.

Die Restaurants und Wirtshäuser brauchen nun Unterstützung von zwei Seiten: Die Politik muss die Mehrwertsteuer dauerhaft auf sieben Prozent senken - und nicht nur bis Ende des Jahres. Und die Menschen aus dem Haßbergkreis müssen öfter ausgehen. Also: Geht in die Kneipe, trinkt euer Bier, esst Kloß mit Soß oder eine Pizza. 

 
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  • Mike Rösler-Fischer
    Die schuldigen sitzen in der EU, Bundestag und den Bezirksregierungen. Bürokratie, coronawahnsinn und wenig Wertschätzung von vielen Bürgern. Schlimm
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  • Hubert Endres
    Sehr guter Kommentar und vollkommen treffend.
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